- Süßenmühle
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Bodenseekreis Höhe: 406 m ü. NN Fläche: 4,28 km² Einwohner: 2151 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 503 Einwohner je km² Postleitzahl: 78354 Vorwahl: 07551 Kfz-Kennzeichen: FN Gemeindeschlüssel: 08 4 35 053 Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausstraße 10
78354 SipplingenWebpräsenz: Bürgermeister: Anselm Neher Lage der Gemeinde Sipplingen im Bodenseekreis Sipplingen ist eine Gemeinde im Bodenseekreis in Baden-Württemberg, etwa sechs Kilometer westlich von Überlingen am nördlichen Steilufer des Überlinger Sees, eines Teils des Bodensees.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Schutzgebiete
Im Gemeindegebiet Sipplingens sind drei Naturschutzgebiete (Hödinger Tobel, Köstenerberg, Sipplinger Dreieck) sowie ein Landschaftsschutzgebiet (Bodenseeufer) ausgewiesen (Stand: 30. April 2009).
- Im Südosten der Gemeinde und im Nordwesten der Stadt Überlingen liegt das rund 28 Hektar große Naturschutzgebiet Hödinger Tobel. Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung und Aufwertung des steilen Erosionstobels im Überlinger Molassegebiet. Besonderer Schutz gilt dem vorhandenen Orchideen-Buchenwald und Geißklee-Kiefernwald mit Vorkommen alpiner Pflanzenarten.
Geschichte
Das Gebiet um Sipplingen ist schon sehr lange besiedelt. Es gibt hier ergiebige archäologische Fundstellen für steinzeitliche Pfahlbausiedlungen. Am Ufer des Bodensees standen vom 4. bis 1. vorchristlichen Jahrtausend zahlreiche Pfahlbausiedlungen. Von Taucharchäologen des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg wurde vor Sipplingen in einer Flachwasserzone ein prähistorischer Schuh gefunden. Es handelt sich um eine sehr gut erhaltene, aus Lindenbast geflochtene Sandale, die zwischen 2917 und 2856 v. Chr. datiert ist.[2][3]
Das Dorf Sipplingen entstand vermutlich zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert. Erstmals schriftlich erwähnt wird der Ort in einer Urkunde aus dem 12. Jahrhundert, in der Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) die Grenzen des Bistums Konstanz festlegte.
Lange entwickelte sich Sipplingen in relativer Abgeschiedenheit. Aufgrund seiner Steiluferlage entstanden erst im 19. Jahrhundert Straßen und Bahnverbindungen zu den Nachbargemeinden. Im 20. Jahrhundert verlor die bis dahin vorherrschende Landwirtschaft an Bedeutung und der Ort entwickelte sich zu einer Wohngemeinde.
Bei Sipplingen befinden die Reste der Burg Haldenberg, der Burg Hohenfels und der Burg Hüneberg.
Politik
Sipplingen hat mit der Großen Kreisstadt Überlingen und der Gemeinde Owingen eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
Gemeinderat
Nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
CDU 57,5 % +0,2 7 Sitze ±0 FW 42,5 % -0,2 5 Sitze ±0 Bürgermeister
- 1957-1977: Robert Cordes-Schmid
- 1977-1993: Kurt Binder
- 1993-2001: Klaus Kayan
- seit 2001: Anselm Neher
Bei der Bürgermeisterwahl ohne Gegenkandidaten am 8. März 2009 wurde Anselm Neher mit 98,85 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 57,36 Prozent für eine zweite Amtszeit bestätigt. [4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Ein Teil der erwerbstätigen Bevölkerung pendelt in die umliegenden größeren Städte, etwa Überlingen und Friedrichshafen. Vor Ort arbeiten die Einwohner hauptsächlich im mittelständischen Gewerbe. Im Gewerbegebiet Längerach haben sich vorwiegend einheimische Handwerker und Gewerbetreibende niedergelassen. Seit Jahren verschiebt sich der Schwerpunkt kontinuierlich vom produzierenden zum Dienstleistungsgewerbe. Insbesondere der Tourismus gewinnt zunehmend an Bedeutung.
In erster Linie zum Nebenerwerb oder zum Eigenbedarf wird viel Obstanbau betrieben, wobei die Kirsche eine besonders wichtige Rolle spielt.
Die Wasserentnahmestelle und die Aufbereitungsanlagen des Zweckverbands Bodensee-Wasserversorgung, der etwa vier Millionen Bürger in Baden-Württemberg mit Trinkwasser versorgt, befinden sich auf Sipplinger Gemarkung.
Verkehr
Sipplingen liegt an der Bundesstraße 31 alt, etwa vier Kilometer östlich von Bodman-Ludwigshafen und sechs Kilometer westlich von Überlingen. Die Gemeinde wird über die Bodenseegürtelbahn auch von der Deutschen Bahn AG angefahren und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an. Vom See her ist Sipplingen mit Ausflugsschiffen erreichbar.
Als direkt am See liegende Gemeinde ist Sipplingen auch Station des Bodensee-Radwegs und des Bodensee-Rundwanderwegs.
Durch das Gemeindegebiet Sipplingens verläuft die sechste Etappe des Jubiläumswegs, ein 118 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodenseekreises von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.
Bildungseinrichtungen
Das Dorf besitzt einen Kindergarten und eine Grund- und Hauptschule.
Freizeit- und Sportanlagen
Sipplingen besitzt zwei Yachthäfen, in denen Boote von Einheimischen und Feriengästen liegen. An den Uferanlagen gibt es ein Beachvolleyballfeld, zwei Boule- bzw. Boccia-Bahnen und ein öffentliches Strandbad. Am Hauberg befinden sich zwei Fußballplätze, ein Kleinspielfeld und Leichtathletikanlagen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind der Blick auf den Bodensee sowie die über 1000-jährige Linde beim Gasthof Haldenhof.
Museen
Im ehemaligen Bahnhofsgebäude gibt es eine kleine Galerie.
Bauwerke
Im Dorfzentrum befindet sich eine alte katholische Kirche.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Hanspeter Walter: Alte Sandale bringt Dorf auf Trab. Vor Sipplingen wurde ein prähistorischer Schuh gefunden - Schätze gefährdet. In: Südkurier vom 11. März 2009
- ↑ Der älteste Schuh in Herne. In: Archäologie-Online.de vom 21. November 2008
- ↑ Staatsanzeiger Nr. 9 vom 13. März 2009, Seite 12
Weblinks
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