- Tatra T3
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Tatra T3/B3 Anzahl: 13.991 Tw
122 BwHersteller: ČKD Tatra Baujahr(e): 1960–1990 Achsformel: Bo'Bo' (Tw)
2'2' (Bw)Länge: 14.000 mm Höhe: 3.050 mm Breite: 2.500 mm Drehzapfenabstand: 6.400 mm Drehgestellachsstand: 1.900 mm Höchstgeschwindigkeit: 55–65 km/h (je nach Ausführung) Stundenleistung: 160 kW Motorentyp: TE 022 Stromübertragung: Oberleitung Anzahl der Fahrmotoren: 4 Betriebsart: Einrichtungsfahrzeug Sitzplätze: 21 (T3), 34 (T3SU)
28–27 (T3D),
29 (B3D)Stehplätze: 87 (T3), 59 (T3SU)
103–105 (52) (T3D),
112 (60) (B3D),
96 (B3YU)T3 ist die Typenbezeichnung für einen Straßenbahnwagen des tschechoslowakischen Herstellers ČKD Tatra. Der T3 wurde zwischen 1960 und 1989 gebaut, insgesamt entstanden 13.991 Triebwagen und 122 Beiwagen . Er ist damit der meistgebaute Straßenbahnwagen der Welt. Der T3 ist eine Weiterentwicklung des nach dem amerikanischen PCC-System konstruierten T2.
Inhaltsverzeichnis
Typen
T3
An den T3 wurden hohe Anforderungen gestellt. Die Wagen sollten zwar die gleiche Kapazität wie die Fahrzeuge des Vorgängertyps T2 besitzen, aber dafür leichter sein. Um dieses Ziel zu erreichen wurden beispielsweise die Fahrzeugwände verdünnt und die Polstersitze gegen solche aus Kunststoff ausgetauscht. Der T3 wurde an alle Straßenbahnbetriebe der ehemaligen ČSSR ausgeliefert, am stärksten war er in Prag mit über 1.000 Fahrzeugen vertreten. Der T3 bildet, inzwischen oft in vielfältigen Formen modernisiert, in den tschechischen Betrieben immer noch das Rückgrat.
T3SU
Ähnlich wie bei den T2SU wurden auch die ersten T3SU mit zwei anstatt mit drei Türen pro Wagen ausgeliefert. Später wurden die Wagen auf Wunsch allerdings auch mit einer dritten Tür ausgeliefert. Die Fahrzeuge hatten einen abgetrennte Fahrerkabine und waren den Witterungsbedingungen angepasst. Insgesamt wurden 11.368 T3SU ausgeliefert, das ist weltweit die größte Stückzahl eines einheitlichen Straßenbahnwagens. Der Nachteil an der hohen Summe bestand jedoch darin, dass sich durch das Beharren auf einen Einheitswagen die Entwicklung und Auslieferung neuer und modernerer Wagen lange Zeit verzögerte.
Der T3SU wurde ab 1963 zunächst nach Moskau und später an 33 weitere sowjetische Städte ausgeliefert.
T3SUCS
1976 wurde die Produktion des T3 eingestellt und durch neuere Fahrzeugtypen ersetzt. 1980 wurde mit zwei Triebwagen für die slowakische Stadt Košice bereits eine erste Ausnahme getroffen. Ab 1985 sollte schließlich die Produktion des KT8D5 anlaufen. Da diese sich jedoch verzögerte, mussten andere Fahrzeuge her. Eine weitere Herstellung von T3 war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich, stattdessen wurden Fahrzeuge vom Typ T3SU reimportiert und angepasst. Die geschlossene Fahrerkabine wurde beibehalten, die Fahrzeuge haben alle drei Türen und unterscheiden sich vom Ursprungs-T3 nur in wenigen Details. Traktionsbildung mit gleichen Wagen ist problemlos möglich und wurde und wird praktiziert.
T3D
In der DDR verkehrten die ersten drei Probewagen der Bauart T3 (Triebwagen und Beiwagen) zunächst 1964 und 1965 in Dresden. Da auf Grund ihrer Breite von 2,5 m der Betrieb hier nur eingeschränkt möglich war, kamen die Fahrzeuge nur in Schwerin und Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) zum Einsatz. Hier verkehrten sie als Solotriebwagen oder in Traktion (Tw+Tw, Tw+Tw+Bw) bzw. als Minizug (Tw+Bw). Die Möglichkeit zum Beiwagenbetrieb ergab sich daraus, dass die mit denselben Motoren (TE 022) wie die tschechischen Original-T3 ausgestatteten Triebwagen eine für Beiwagenbetrieb geeignete elektrische Ausrüstung sowie eine andere Getriebeübersetzung erhielten, wodurch die Höchstgeschwindigkeit zwar auf 55 km/h (statt der üblichen 65 km/h) sank, andererseits jedoch die Zugkraft erhöht wurde, was das Mitführen eines Beiwagens ermöglichte.
Neben den jugoslawischen Betrieben wurden nur die deutschen Betriebe mit einem Beiwagentyp ausgestattet. Dieser wurde als B3D bezeichnet und entsprach in großen Teilen des wagenbaulichen Aufbaus dem T3D.
T3YU
Die ab 1967 für Jugoslawien gelieferten Fahrzeuge unterschieden sich von den Modellen des Typs T3 durch eine andere Anordnung der Stromabnehmer, hier über dem hinteren Drehgestell, sowie teilweise auch verkleinerte Drehgestelle. Zudem wurden auch, wie in der DDR, Beiwagen ausgeliefert. Neben zwei tschechoslowakischen und einem sowjetischen Betrieb waren die Fahrzeuge zudem die einzigen Schmalspurwagen des Typs.
T3R
Durch den RGW wurde Rumänien ebenfalls Ende der 1960er Jahre dazu bewegt, Tatra-Wagen zu bestellen. Die ersten Fahrzeuge kamen 1967 an die Stadt Galați und unterschieden sich zu den tschechoslowakischen Fahrzeugen durch eine veränderte elektrische Ausrüstung für den Betrieb mit 750 Volt Gleichspannung. Da die Wagenkästen für die anderen Betriebe zu breit gebaut waren, verblieben sie in Galați.
Galerie
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T3D-Triebwagen 461 und 462 mit Beiwagen 731 der CVAG im Chemnitzer Wohngebiet „Fritz Heckert“ (heute Hutholz).
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T3YU in Osijek
Weblinks
Commons: Tatra T3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Informationsseite zum T3
- Prag verabschiedet sich von einem Symbol – der Straßenbahn T3 auf Radio Prag vom 23. September 2011
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