- Theeßen
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Theeßen Stadt MöckernKoordinaten: 52° 15′ N, 12° 3′ O52.24194444444412.04888888888957Koordinaten: 52° 14′ 31″ N, 12° 2′ 56″ O Höhe: 57 m ü. NN Fläche: 22,04 km² Einwohner: 494 (31. Dez. 2007) Eingemeindung: 19. Jan. 2008 Postleitzahl: 39291 Vorwahl: 039223 Theeßen ist ein Ortsteil der Stadt Möckern im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Theeßen ist ein ländlich geprägter Ort. Zum Ortsteil Theeßen gehört die vier Kilometer südlich gelegene Siedlung Räckendorf. Während es zur Kreisstadt Burg (bei Magdeburg) über die Landesstraße 52 nur 14 Kilometer sind, liegt das Stadtzentrum von Möckern 19 Kilometer südlich entfernt und ist nur über untergeordnete Kreisstraßen zu erreichen. Überregional liegt Theeßen mit der nur 1,5 Kilometer südöstlich gelegenen Anschlussstelle Theeßen der Autobahn A 2 sehr günstig. Der Ort liegt mitten im Landschaftsschutzgebiet Möckern-Magdeburgerforth, umgeben von den Wäldern der Stresower Heide und des Wüstenjerichower Forstes, die nur ein kleines Areal landwirtschaftlicher Flächen um das Dorf herum freigeben. Theeßen liegt auf einer Höhe von 57 Metern, vier Kilometer südöstlich erhebt sich jedoch der 96,7 Meter hohe Große Ziegelberg.
Geschichte
Der Ort wird 1296 erstmals erwähnt. 1368 wurde er Thesen genannt, im gleichen Jahrhundert wurden aber auch Ortsbezeichnungen Thiezzin, Thesin, Teczin verwendet. Als er 1509 in den Besitz von Arnim auf Crüssau gelangte, wurde der Ort Tetzem genannt, 1562 wird das Kirchdorf Tessen erwähnt. Arnim auf Crüssau errichtete im Ort ein Rittergut, das bis 1928 als eigenständige Einrichtung neben dem eigentlichen Dorf bestand. An der Heerstraße nach Genthin gelegen, konnte sich der Ort günstig entwickeln, hatte aber auch die negativen Auswirkungen durch durchziehenden Truppen in Kriegszeiten zu tragen. Der Dreißigjährige Krieg mit seinen Truppenbesetzungen und die nachfolgenden Seuchen und Hungersnöte ließen die Dorfbevölkerung um die Hälfte schrumpfen. Bis zum Kriegsende lag Theeßen im Herrschaftsbereich des Magdeburger Erzbistums. Nach dessen Säkularisierung übte Brandenburg-Preußen die Landesherrschaft aus. Im Zuge der preußischen Verwaltungsreform von 1815 wurde der Ort dem Kreis Jerichow I mit der Kreisstadt Burg unterstellt. 1896 wurde die Kleinbahnstrecke Burg - Magdeburgerforth mit einem Bahnhof in Theeßen eröffnet. Sie war bis 1965 in Betrieb. Die Einwohnerzahl der Gemeinde Theeßen betrug 1910 235, dazu kam der rechtlich selbständige Gutsbezirk mit 58 Personen. Der Gutsbezirk wurde 1928 in die Landgemeinde eingegliedert, und bis 1939 stieg die Zahl der Einwohner auf 404. Als die DDR 1952 eine Gebietsreform vornahm, kam Theeßen zum Kreis Burg. 1964 wurden in der Gemeinde 474 Einwohner registriert. Nach der politischen Wende von 1990 erfolgte die Zuordnung zum Landkreis Jerichow. Am 16. Oktober 2007 wurde eine neue Autobahnmeisterei an der A 2 in Betrieb genommen. Zum 19. Januar 2008 verlor Theeßen seine kommunale Selbständigkeit und wurde in die Stadt Möckern eingemeindet.[1] Letzte Bürgermeisterin war Elle Sommerfeld.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 29. November 2007 durch den Landkreis genehmigt.
Blasonierung: „In Silber ein grüner Eibenzweig mit fünf roten Früchten, unten in einem schrägen roten Schild das goldene Hugenottenkreuz.“
Das Wappenbild nimmt Bezug auf zwei wesentliche und prägende Gegebenheiten - auf den slawischen Wortstamm, der Eibe bedeutet bzw. auf die Eibe hinweist und auf die Einwanderung der Hugenotten, die die Wirtschaft des Ortes wie der Region außerordentlich belebten. Ihr Symbol war das sogenannte Hugenottenkreuz. Am 8. Oktober 2007 beschloss der Gemeinderat in einer Diskussion, dieses Wappen zu führen und zur Genehmigung einzureichen.
Der Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch übernahm die Gestaltung des Wappens.
Flagge
Die Flagge ist grün - weiß (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.
Gedenkstätten
- Grabstätte auf dem Ortsfriedhof für einen namentlich bekannten polnischen Kriegsgefangenen, der während des Zweiten Weltkrieges ein Opfer von Zwangsarbeit wurde
Bauten
Die evangelische Kirche von Theeßen wurde aus Feldsteinen errichtet und besteht aus Kirchenschiff, einem schmaleren im Osten angefügten Chorraum, dem sich eine halbkreisförmige Apsis anschließt. Über dem Westgiebel wurde 1748 ein quadratischer Dachreiter aufgesetzt, der in Fachwerk-Bauweise ausgeführt wurde. Er trägt eine sechsseitige Laterne mit einer geschweiften Haube. Das Kircheninnere ist mit einer flachen Holzdecke geschlossen, der Chorraum ist durch einen Triumphbogen abgetrennt. Der achteckige Taufstein aus Sandstein ist gotischer Herkunft, der hölzerne Kanzelaltar stammt aus der Barockzeit. An die ehemalige Gutsfamilie von Arnim erinnern ein Wappen am Altar und ein figürlicher Grabstein von 1584.
Einzelnachweise
Weblinks
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