Tryppehna

Tryppehna
Tryppehna
Stadt Möckern
Wappen von Tryppehna
Koordinaten: 52° 10′ N, 11° 55′ O52.16666666666711.91277777777869Koordinaten: 52° 10′ 0″ N, 11° 54′ 46″ O
Höhe: 69 m ü. NN
Fläche: 10,66 km²
Einwohner: 271 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 2009
Postleitzahl: 39291
Vorwahl: 039221
Bauernhof mit charakteristischem Torbogen

Tryppehna ist ein Ortsteil der Stadt Möckern im Landkreis Jerichower Land im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Tryppehna liegt am westlichen Ausläufer des Höhenzuges Fläming und ist im weiten Umkreis von landwirtschaftlichen Flächen umgeben. Erst in vier Kilometer Entfernung in nördlicher und östlicher Richtung beginnen die Wälder des Pabsdorfer und Möckeraner Forstes. Der Stegelitzer Berg, knapp zwei Kilometer in nordwestlicher Richtung gelegen, ist mit 86 Metern die höchste Erhebung in unmittelbarer Umgebung. Das Stadtzentrum von Möckern ist etwa sechs Kilometer entfernt und über die Kreisstraße 1232 und die Bundesstraße 246a zu erreichen.

Geschichte

Der Ort wurde als Tribeni 992 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Memleben erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Namen sind Tropeni, Tropene (1301) und Treppene (1420). Erst 1843 wurde die Ortsbezeichnung Tryppehna amtlich festgelegt. Von 1395 bis 1538 stand die Pfarre unter dem Patronat des Zisterzienserinnenklosters Plötzky. Mehrere Jahrhunderte gehörte der Ort zur kursächsischen Enklave Gommern auf magdeburgisch-brandenburgischen Terrain. Im 16. Jahrhundert kam Tryppehna als Teil des Amtes Gommern zum sächsischen Kreis Belzig. Nach Napoleons Sieg über Preußen gehörte Tryppehna von 1808 bis 1813 zum Königreich Westfalen des Napoleon-Bruders Jerome. Nach der Niederlage Napoleons und der preußischen Verwaltungsneuordnung kam Tryppehna 1818 zum preußischen Landkreis Jerichow I mit der Kreisstadt Burg. Im Zuge der DDR-Gebietsreform wurde der Ort 1952 dem Landkreis Loburg und nach dessen Auflösung 1957 dem Landkreis Burg zugeordnet. 1910 hatte Tryppehna 308 Einwohner, 1939 280. Während der DDR-Zeit war die Einwohnerzahl 1964 wieder auf 371 angestiegen. Nach der Kreisreform des Bundeslandes Sachsen-Anhalt von 1994 lag Tryppehna im Landkreis Jerichower Land. Am 1. Januar 2009 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Tryppehna in die Stadt Möckern eingemeindet.[1]

Politik

Bürgermeister

Die letzte Bürgermeisterin der Gemeinde Tryppehna war Erika Krüger.

Wappen

Blasonierung: „In Rot drei steigende goldene Lindenblätter (2:1).“

Das Wappen wurde 1996 vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.

Flagge

Die Flagge ist gelb - rot (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Wappen belegt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Traditionen

Alljährlich am ersten Sonntag im Juli lädt die evangelische Kirchengemeinde zum Erntebittgottesdienst unter freiem Himmel ein, um für eine gute Ernte zu bitten. Dieser Festgottesdienst ist in der Region einzigartig und wurde in Tryppehna nach 1945 vom damaligen Pfarrer eingeführt, der aus Ostpreußen stammte und diese Tradition von dort mitgebracht hatte.

Bauwerke

Marienkirche von Südost

Die evangelische St.-Marien-Kirche ist ein einheitlicher romanischer Bau, dessen Ursprung im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts liegt. Er besteht aus dem rechteckigen Kirchenschiff mit 14 Metern Länge und neun Metern Breite, dem eingezogenen quadratischen Chor und er halbkreisförmigen Apsis. Die Außenmauern wurden mit gespaltenen Feldsteinen ausgeführt. Schiff und Chor sind mit einem Satteldach gedeckt. 1818 wurde auf dem Westgiebel ein Dachreiter in Fachwerkausführung errichtet, der ein hohes, schiefergedecktes Pyramidendach trägt. Er wurde 1898 erneuert, heute sind seine Mauern holzverkleidet. In der Nord- und Südwand sind jeweils ein kleines Rundbogen- und zwei größere Rechteckfenster eingelassen. Die Rechteckfenster sind mit Ziegelsteinen eingefasst. Während sich der Eingang in der Westwand befindet, ein Rundbogenportal, wurden die in der West- und Nordwand befindlichen kleinen Rundbogenportale zugemauert.

Das Innere der Kirche wird von einer Flachdecke abgeschlossen. Der Chor ist durch einen rundbogigen Triumphbogen abgetrennt, an der Westseite wurde eine Empore angebracht. Ältestes Ausstattungsstück ist der spätromanische aus Sandstein gefertigte Taufstein aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sein Beckenrand ist mit einem Hufeisenbogenfries geschmückt. Der gotische Schnitzaltar stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im Schrein gruppieren sich um die Madonnenfigur vier Heiligenfiguren. Die Predella ist mit einer Rankenmalerei verziert. Der hölzerne Kanzelkorb stammt aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts. Die Orgel auf der Westempore wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut.

Quellen

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 1. Liste

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