Theobald Ritter von Fuchs

Theobald Ritter von Fuchs (1910)

Wappen des Ritter von Fuchs (1910)

Theobald Fuchs, seit 1910 Ritter von Fuchs (* 30. Juni 1852 in Schrobenhausen, Oberbayern; † 1. Februar 1943 in Garmisch, Oberbayern) war ein bayerischer Verwaltungsjurist und Politiker.

Leben

Fuchs besuchte bis 1871 das Gymnasium in Neuburg an der Donau. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Universität München und absolvierte bis 1878 seine Rechtspraktikantenzeit (Referendariat).

Im Jahr 1879 wurde er zum Bürgermeister von Forchheim ernannt, bewarb sich aber bereits mit Schreiben vom 17. November 1882 um das Bürgermeisteramt in Kissingen (erst ab 1883 Bad Kissingen), wurde noch im selben Jahr vom Kissinger Gemeinde-Collegium einstimmig zum rechtskundigen Bürgermeister gewählt und erhielt seine Amtseinweisung am 3. Januar 1883. Allerdings wurde ihm erst am 1. Juli 1886 durch Magistratsbeschluss das Bürgerrecht verliehen.

In seiner Amtszeit als Bürgermeister konnte Fuchs zahlreiche gekrönte Häupter aus ganz Europa und Persönlichkeiten der internationalen Diplomatie in der Kurstadt empfangen. Außerdem wurde 1883 Kissingen zum „königlich bayerischen Bad“ erhoben und erreichte 1908 die Kreisfreiheit. Zu diesem feierlichen Anlass trug Fuchs erstmals die speziell aus diesem Grund vom bayerischen Hofgoldschmied Theodor Heiden im Jahr 1907 gefertigte Amtskette, die noch heute vom jeweiligen Oberbürgermeister getragen wird.

Als Bürgermeister von Bad Kissingen war Fuchs zugleich seit 1893 Mitglied der bayerischen Abgeordnetenkammer, ab 1903 deren 2. Vizepräsident und ab 1907 deren 1. Vizepräsident. Schließlich wurde er am 31. Januar 1917 zum Präsidenten gewählt und hielt dieses Amt bis zum Ende der bayerischen Monarchie durch die Novemberrevolution von 1918.

Nach einer schweren Operation ließ sich Fuchs zum 1. Oktober 1917 als Bürgermeister von Bad Kissingen in den Ruhestand versetzen. Im September 1917 zog er nach München und Garmisch.

Fuchs starb in Garmisch, ist aber auf dem Münchener Ostfriedhof begraben.

Orden und Ehrenzeichen

Fuchs wurde vielfach, auch international, mit Orden und Ehrenzeichen ausgezeichnet. Im Jahr 1901 wurde ihm der Titel „Königlich bayerischer Hofrat“ verliehen und schon 1902 folgte der Ehrentitel „Königlich bayerischer Geheimer Hofrat“. Im Jahr 1910 erhob ihn Prinzregent Luitpold von Bayern durch Verleihung des Ritterkreuzes des Verdienstordens der Bayerischen Krone in den bayerischen persönlichen Adelsstand. Schließlich wurde ihm im Jahr 1918 der Titel eines „Königlich bayerischen Geheimen Rats“ mit der Anrede „Exzellenz“ verliehen. In Bad Kissingen wurde die Theobald-von-Fuchs-Straße nach ihm benannt und er selbst mit Magistratsbeschluss vom 24. Juli 1917 und Beschluss des Gemeinde-Collegiums vom 25. Juli 1917 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.

Literatur

• Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche biographische Enzyklopädie. 2. Auflage. Bd. 3, Saur, München 2006, ISBN 978-3-598-25033-0
• Peter Weidisch: Exzellenz Theobald Ritter von Fuchs. In: Peter Weidisch, Thomas Ahnert (Hrsg.): „1200 Jahre Bad Kissingen (801-2001). Facetten einer Stadtgeschichte“. Festschrift und Begleitbuch zur Ausstellung, Verlag T. A. Schachenmayer, Bad Kissingen 2001, ISBN 3-929278-16-2

Präsidenten der Kammer der Abgeordneten des Königreiches Bayern

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