Bahnhof Berlin-Pankow

Bahnhof Berlin-Pankow
Lage des Pankower Ortskerns mit Bahnhof, aus: Berlin und Umgebung (Ausgabe 1894)

Der Bahnhof Berlin-Pankow ist ein S- und U-Bahnhof im gleichnamigen Berliner Bezirk Pankow. Er befindet sich an der Kreuzung der Stettiner Bahn mit der Berliner Straße, die die schnellste Verbindung zwischen dem Ortsteil Pankow und dem Berliner Stadtzentrum herstellt. Im bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis wird er als BPKR geführt.

Inhaltsverzeichnis

Die Bahnhofsanlage

Gebäude des S-Bahnhofs Berlin-Pankow
Empfangsgebäude

S-Bahnhof

Das bis 1920 selbstständige Pankow war beim Bau der Eisenbahn die nächste größere Siedlung an der Strecke nach Stettin, doch anfangs war der erste Halt nach dem Stettiner Bahnhof in Berlin erst in Bernau, weit entfernt von Pankow. Erst am 15. Oktober 1880 wurde der Halt in Pankow eingerichtet. Bereits drei Jahre zuvor war der Bahnhof im benachbarten Blankenburg (bei Berlin) eröffnet worden.

Ehemaliges Schalthaus

Der Ortskern von Pankow liegt nahezu einen Kilometer vom Bahnhof entfernt an der Chaussee nach Berlin. Das Bahnhofsumfeld lag somit in den Anfangsjahren der Eisenbahn weit außerhalb, wurde aber unter dem Einfluss des Bahnhofs bald besiedelt. Der Bahnhof Pankow wurde kurze Zeit nach Eröffnung in Pankow-Schönhausen umbenannt. Diese Namensgebung schloss sich an das unweit entfernte Schloss Schönhausen im nahe gelegenen Niederschönhausen. Der Name Bahnhof Pankow ging an die nahegelegene Station der Nordbahn (heute Wollankstraße) über.

Etwa ab 1911 erfolgte auf der Stettiner Bahn der Bau eigener Vorortgleise bis Bernau. Der Bahnhof in Pankow, auch die umliegenden Bahnhöfe wurden jetzt neugebaut. Gut zehn Jahre später wurde die gesamte Strecke Versuchsfeld für den elektrischen Betrieb. Die Deutsche Reichsbahn sah anfangs noch eine Oberleitung vor, dafür wurden die notwendigen Masten, bis nach Pankow aufgestellt. Die Reichsbahndirektion entschied sich für den heute noch üblichen Betrieb mit seitlicher Stromschiene. Für die Stromversorgung wurde in Pankow das Umformerwerk gebaut. Am 8. August 1924 wurde der elektrische Betrieb aufgenommen, Pankow-Schönhausen gehörte somit zu den allerersten S-Bahnhöfen Berlins.

Die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs waren für die Bahnhofsanlage gering. Seit 1954 heißt der Bahnhof Berlin-Pankow.

Im Rahmen der Einrichtung des U-Bahnhofes erfolgte ab 2003 die Neugestaltung des Bahnhofumfeldes und die Sanierung des S-Bahnhofs. Hierbei wurden die Bahnsteigkanten erneuert. Mit dem Abriss der alten Brücke über die Berliner Straße und deren Neubau wurden auch die Gleise der S-Bahn und der Fernbahn erneuert. Zur Zeit der Bauarbeiten war, da ein Gleis wegen der Brückenarbeiten fehlte, nur ein eingeschränkter Betrieb möglich.

Regionalbahnhof

Obwohl die Stettiner Bahn ab dem 28. Mai 2006 zwischen dem Karower Kreuz und Gesundbrunnen von Fern- und Regionalzügen befahren wird, ist kein Halt in Pankow vorgesehen. Dennoch gibt es Planungen für einen Regionalbahnhof Pankow, dieser soll als Halt für die Regional-Express-Linien RE3 und RE5 dienen. Eine Realisierung in naher Zukunft ist allerdings auf Grund der leeren Kassen des Landes Berlin ungewiss.

Ehemaliger Rangierbahnhof

Nördlich des Personenbahnhofes schloss sich an der Ostseite der durchgehenden Streckengleise ein 1904 eröffneter und 1997 stillgelegter Rangierbahnhof an. Bis 2007 wurden die gesamten Gleisanlagen und einige Gebäude abgerissen. 2009 wurde dieses 250.000 m² große Areal von einem Investor erworben, der dort ein Einkaufszentrum mit Möbelhaus und einem Parkgelände errichten will.[1]

U-Bahnhof

U-Bahnhof Pankow

Die Planungen, Pankow mit einer U-Bahn zu erschließen, reichen über 70 Jahre zurück. Mit der Verlängerung der Linie A der Berliner U-Bahn (heutige U2) nach Pankow (Vinetastraße) ergab sich die erste Möglichkeit dazu, die Weltwirtschaftskrise machte dem einen Strich durch die Rechnung. In den Folgejahren gab es weitere Planungen für einen U-Bahnhof. Da sich die jeweiligen Bauherren über die Geldquellen, die genaue Lage des Bahnhofs und über etwaige Fortsetzungen der Strecke uneinig waren blieben die Pläne in den Schubladen. Die letzte Planung von Seiten der DDR sah eine Betriebswerkstatt auf dem Gebiet des Güterbahnhofs Pankow vor, Vorarbeiten zum Tunnel unter der Berliner Straße und auf dem Gelände des Rangierbahnhofes wurden bereits begonnen.

Nach der Wende wurde die Idee des Weiterbaus der U-Bahn erneut aufgegriffen. Der Bau begann 1997. Für den Bau der 1,5 Kilometer langen Tunnelstrecke wurden drei Jahre benötigt, parallel dazu wurde der U-Bahnhof Pankow gebaut. Der neue Endbahnhof der U2 wurde am 16. September 2000 eröffnet. Nördlich am Bahnhof schließt sich unterirdisch die Kehranlage für die Züge an.

Der U-Bahnhof befindet sich nicht genau unterhalb der Straßendecke, wie für einen Tunnelbahnhof üblich, sondern westlich davon versetzt. Der Weiterbau in den Pankower Ortskern würde eine Untertunnelung mehrerer Häuserblocks bedeuten. Die Option für eine Verlängerung der Strecke bis nach Niederschönhausen wurde so freigehalten. Die Lage des U-Bahnhofs ist dennoch sinnvoll, weil der Verlauf der späteren Trasse in dieser Anordnung am einfachsten zu realisieren wäre.

Sonstiges

Das Gelände des Rangierbahnhofs Berlin-Pankow ist der Haupthandlungsort des Kriminalromans Tod an der Grenze[2] des Berliner Schriftstellers Mathias Christiansen.

Anbindung

Der Bahnhof Berlin-Pankow ist mit den Linien S2, S8 und S9 der S-Bahn, der U-Bahnlinie U2, den Straßenbahnlinien M1 und 50, sowie den Buslinien M27, X54, 107, 155, 250 und 255 der BVG zu erreichen.

Linie Verlauf
Berlin S2.svg Bernau – Bernau-Friedenstal – Zepernick – Röntgental – Buch – Karow – Blankenburg – Pankow-Heinersdorf – Pankow – Bornholmer Straße – Gesundbrunnen – Humboldthain – Nordbahnhof – Oranienburger Straße – Friedrichstraße – Brandenburger Tor – Potsdamer Platz – Anhalter Bahnhof – Yorckstraße – Südkreuz – Priesterweg – Attilastraße – Marienfelde – Buckower Chaussee – Schichauweg – Lichtenrade – Mahlow – Blankenfelde
Berlin S8.svg Birkenwerder – Hohen Neuendorf – Bergfelde – Schönfließ – Mühlenbeck-Mönchmühle – Blankenburg – Pankow-Heinersdorf – Pankow – Bornholmer Straße – Schönhauser Allee – Prenzlauer Allee – Greifswalder Straße – Landsberger Allee – Storkower Straße – Frankfurter Allee – Ostkreuz – Treptower Park – Plänterwald – Baumschulenweg – Schöneweide – Betriebsbahnhof Schöneweide – Adlershof – Grünau (– Eichwalde – Zeuthen)
Berlin S9.svg (Blankenburg – Pankow-Heinersdorf –) Pankow – Bornholmer Straße – Schönhauser Allee – Prenzlauer Allee – Greifswalder Straße – Landsberger Allee – Storkower Straße – Frankfurter Allee – Ostkreuz – Treptower Park – Plänterwald – Baumschulenweg – Schöneweide – Betriebsbahnhof Schöneweide – Adlershof – Altglienicke – Grünbergallee – Flughafen Berlin-Schönefeld
Berlin U2.svg Pankow – Vinetastraße – Schönhauser Allee – Eberswalder Straße – Senefelderplatz – Rosa-Luxemburg-Platz – Alexanderplatz – Klosterstraße – Märkisches Museum – Spittelmarkt – Hausvogteiplatz – Stadtmitte – Mohrenstraße – Potsdamer Platz – Mendelssohn-Bartholdy-Park – Gleisdreieck – Bülowstraße – Nollendorfplatz – Wittenbergplatz – Zoologischer Garten – Ernst-Reuter-Platz – Deutsche Oper – Bismarckstraße – Sophie-Charlotte-Platz – Kaiserdamm – Theodor-Heuss-Platz – Neu-Westend – Olympia-Stadion – Ruhleben

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stefan Strauss: Kurt Krieger möbelt Pankow auf. In: Berliner Zeitung vom 27. Februar 2010, ISSN 0947-174X, abgerufen am 25. April 2010
  2. Erschienen 2008, ISBN 978-3-7751-4895-5
Dieser Artikel existiert auch als Audiodatei.
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