U-Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park

U-Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park
Die Seitenbahnsteige des U-Bahnhofs

Der U-Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park ist ein Station der Linie U2 der Berliner U-Bahn im Ortsteil Tiergarten. Der Bahnhof befindet sich nördlich des Landwehrkanals unweit des Hafenplatzes sowie des nach der Station benannten Parks. Er wird vom Reichpietschufer, der Köthener und Bernburger Straße sowie der Gabriele-Tergit-Promenade eingefasst.

Meldelssohn-Bartholdy-Park ist als Hochbahnhof mit einer Halle und zwei Seitenbahnsteigen von je 113 Metern Länge angelegt.[1] Der Bahnhof verfügt über Treppenaufgänge sowie je eine Aufzuganlage pro Bahnsteig und wird somit als barrierefrei eingestuft. In Richtung Westen hin vergrößert sich die Halle und erzeugt dadurch einen großzügig gestalteten Bahnhofsbereich. Das BVG-interne Kürzel ist MB.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Station – obwohl eine der jüngsten im Berliner U-Bahn-Netz – befindet sich an dem ältesten Streckenabschnitt der sogenannten „Stammstrecke“, die am 18. Februar 1902 für den öffentlichen Verkehr freigegeben worden ist.

Durch den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde die Strecke an dieser Stelle unterbrochen, die Züge endeten im Westteil am nächstgelegenen U-Bahnhof Gleisdreieck (ab 1972 am U-Bahnhof Wittenbergplatz), im Ostteil dagegen am U-Bahnhof Otto-Grotewohl-Straße (heute Mohrenstraße), da sich der U-Bahnhof Potsdamer Platz bereits im Sperrgebiet befand.

Ab 1984 wurde die Hochbahntrasse nördlich vom Gleisdreieck bis auf Höhe des Landwehrkanals die M-Bahn eingerichtet, eine Magnetbahn nach Ideen von Hermann Kemper. Zwei Jahre später wurde diese nach Norden hin zum Kemperplatz verlängert und zwei Stationen, Kemperplatz und Bernburger Straße eingerichtet. Letztere befand sich an der Stelle des heutigen U-Bahnhofs. Zunächst nur für Testfahrten genutzt, wurde die M-Bahn ab 1989 auch für den öffentlichen Verkehr freigegeben.

Durch Mauerfall 1989 und der Wiedervereinigung der beiden Berliner Stadthälften im darauffolgenden Jahr entstand allerdings der Bedarf, die beiden getrennten U-Bahnlinien wieder zusammenzuführen. Dies bedeutete damit auch die Stilllegung der M-Bahn, um die Trasse für die Hochbahn wieder zur Verfügung zu stellen. Nach anfänglichen Bedenken des Bundesministerium für Verkehr, das einer Zusammenführung der Strecken mit der Begründung eines Parallelverkehrs zur Stadtbahn entgegenstand, lenkte der damalige Verkehrsminister Günther Krause doch noch 1991 ein. Am 31. Juli 1991 endete der Personenverkehr auf der M-Bahn, kurze Zeit später begannen die Wiederaufbauarbeiten für die U-Bahnstrecke. Die Hochbahntrasse zwischen Gleisdreieck bis einschließlich der Rampe zum Potsdamer Platz wurde dabei komplett neu errichtet, da die Konstruktion nach einer provisorischen Instandsetzung mit Panzerstahl nach dem Zweiten Weltkrieg immer noch in dieser Form bestand. Die Rampe wurde während dieser Arbeiten um etwa 100 Meter nach Norden versetzt – der Tunnelmund wurde entsprechend auf dieser Länge aufgeschnitten – als Bauvorleistung für den späteren U-Bahnhof, da sich dieser sonst bereits auf Höhe der Rampe befunden hätte. Am 13. November 1993 verkehrten die Züge der U2 wieder durchgehend von Ost nach West.

Durch den Bau des Quartier Daimler westlich der Hochbahntrasse zwischen Potsdamer Platz und Landwehrkanal wurden die Planungen zum Bau eines U-Bahnhofs am südlichen Ende des Quartiers konkreter. Der Konzern Daimler-Benz als Erbauer dieses Viertels wünschte eine gute Anbindung an das Nahverkehrsnetz und plante zunächst auch die Finanzierung für den Bau des neuen U-Bahnhofs über seinen Tochterkonzern debis. Da sich dieses für die BVG jedoch nicht rentierte, errichtete sie die Station in Eigenregie.[2] Die Baukosten waren zunächst auf etwa 20 Millionen Mark geschätzt,[1] beliefen sich letztendlich jedoch auf elf Millionen Mark.[3]

Zunächst war für die Station der Name Hafenplatz im Gespräch, im Januar 1998 gab die BVG jedoch bekannt, dass der Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park benannt werden soll, einer nach dem Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy benannten Parkanlage südlich des Hafenplatzes. Nachdem im Februar 1998 mit den Arbeiten begonnen wurde, konnte am 27. Juli bereits das Richtfest gefeiert werden.[4] Um den Verkehr auf der wichtigen Ost-West-U-Bahnlinie nicht zu behindern, erhielt der Bahnhof zwei Seitenbahnsteige. Am 2. Oktober 1998 erfolgte dann die Eröffnung als 169. Station im Berliner U-Bahn-Netz. Zunächst wurden nur die südlichen Ausgänge zum Landwehrkanal hin geöffnet, da sich entlang der nördlichen Ausgänge noch eine Baulogistikstraße befand.[5] Nach Aufgabe dieser konnten die Zugänge im Jahr 1999 ebenfalls geöffnet werden.

Die Rampe bis zum Tunnelmund in Richtung Potsdamer Platz wurde – wie einige Meter des Bahnhofs – überbaut, die U-Bahn fährt nun unter einem neu errichteten Hotelkomplex hindurch. Mittelfristig wird neben der Hochbahnstrecke der U2 die S21 entlanggeführt werden, Bauvorleistungen in Form eines vorbereiteten Tunnels sind bereits erbracht worden.[3]

Anbindung

Am U-Bahnhof besteht eine Umsteigemöglichkeit von der Linie U2 zur Metrobuslinie M29 der Berliner Verkehrsbetriebe.

Linie Verlauf
Berlin U2.svg Pankow – Vinetastraße – Schönhauser Allee – Eberswalder Straße – Senefelderplatz – Rosa-Luxemburg-Platz – Alexanderplatz – Klosterstraße – Märkisches Museum – Spittelmarkt – Hausvogteiplatz – Stadtmitte – Mohrenstraße – Potsdamer Platz – Mendelssohn-Bartholdy-Park – Gleisdreieck – Bülowstraße – Nollendorfplatz – Wittenbergplatz – Zoologischer Garten – Ernst-Reuter-Platz – Deutsche Oper – Bismarckstraße – Sophie-Charlotte-Platz – Kaiserdamm – Theodor-Heuss-Platz – Neu-Westend – Olympia-Stadion – Ruhleben

Literatur

  • Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin e. V.: U2. Geschichte(n) aus dem Untergrund. Verlag GVE, Berlin 1995, ISBN 3-89218-032-6.

Weblinks

 Commons: U-Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Peter Neumann: U-Bahn hält neben dem Debis-Viertel. Berliner Zeitung vom 22. Januar 1998
  2. Peter Neumann: BVG baut bis Oktober ihren ersten U-Bahnhof mit eigenem Geld. Berliner Zeitung vom 28. Juli 1998
  3. a b Informationen zum U-Bahnhof auf den Seiten der Berliner Stadtentwicklungsverwaltung
  4. Station Nummer 169. Kurzmeldung in der Berliner Zeitung vom 2. Oktober 1998
  5. Anne-Kathrin Peitz: Eingänge zur U-Bahn öffnen. Berliner Zeitung vom 27. August 1999
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