Ubuntulite

Ubuntulite

Inoffizielle Ubuntu-Derivate sind Abwandlungen des GNU/Linux-Betriebssystems Ubuntu. Diese werden im Gegensatz zu den offiziellen Abwandlungen nicht von Canonical Ltd. veröffentlicht, sondern von externen Entwicklern beziehungsweise Entwicklergruppen erstellt.

Die Derivate haben sich auf bestimmte Hardwareanforderungen, Aufgaben und Nutzerkreise spezialisiert. Auch die Philosophie hinter den Projekten variiert stark.

Inhaltsverzeichnis

Alternative Fenstermanager

Elbuntu

Mit Elbuntu ist ein Ubuntu-Linux geplant, welches Enlightenment als Fenstermanager einsetzt. Eine Live-CD auf Basis von Debian existiert bereits.

OpenGEU

OpenGEU 7.10

OpenGEU (vormals Geubuntu) ist ein aus Italien stammendes Derivat mit Enlightenment als Fenstermanager, das durch GNOME-Komponenten ergänzt wurde. Die erste Version (7.10 Luna Nuova) basiert auf Gutsy Gibbon. Der Name Geubuntu wurde am 8. Januar 2008 auf Grund von rechtlichen Problemen in OpenGEU umbenannt. Canonical erlaubt den Einsatz des Namensbestandteils buntu nur, wenn eine derart benannte Distribution lediglich Software aus den Quellen von Ubuntu verwendet und keine Programme hinzufügt, die in irgend einer Art verändert sind, so wie dies bei OpenGEU der Fall ist.[1]

Symphony OS

Symphony OS (auch Symphony Linux) verwendet den Fenstermanager FVWM und die Arbeitsumgebung Mezzo. Diese Oberfläche ist, wie auch das restliche System, auf Einfachheit und Nutzbarkeit ausgerichtet.

Minimale Hardwareanforderung

CrunchBang

CrunchBang ist ein Derivat mit minimaler Hardwareanforderung, das den Fenstermanager Openbox und zahlreiche GTK+-Applikationen verwendet. CrunchBang ist in drei Variationen erhältlich: einer Standard Edition, einer Lite Edition mit nur wenigen vorinstallierten Programmen und einer Eee PC Edition für den Asus Eee PC.

Fluxbuntu

Ubuntu mit der grafischen Umgebung Fluxbox, speziell für ältere Systeme. Siehe Fluxbuntu.

Ubuntox

Ubuntox-Desktop

Das Ubuntox-Projekt verfolgte das Ziel einer ressourcenschonenden Distribution. Aus dem Namen geht schon erkennbar die Verschmelzung von Openbox und FBPanel zum Desktop hervor. Ziel des Projekts ist es, ein ressourcenschonendes Ubuntu-Derivat für Anfänger zu erschaffen. Dies soll auch durch Skripte mit grafischer Oberfläche geschehen. Zurzeit ist zwar eine Alpha-Variante verfügbar, doch das Projekt ist bis auf Weiteres eingefroren.

U-Lite

U-Lite (ehemals Ubuntulite) ist eine inoffizielle Ubuntu-Version, die speziell für ältere Rechner konzipiert ist und LXDE als Arbeitsumgebung verwendet. LXDE beinhaltet unter anderem den Openbox-Fenstermanager und den PCManFM Dateimanager. Ziel von U-Lite ist es, bereits mit einer Hardwareausstattung von 200 MHz und 64 MB RAM lauffähig zu sein. Nach markenrechtlichen Problemen mit Ubuntu, wurde das damals noch Ubuntulite genannte Projekt von Canonical aufgefordert, den Namen und das Logo zu ändern.[2] Nach mehreren Umfragen entschied man sich schließlich für den Namen U-Lite.[3]

ZevenOS

ZevenOS RC1

ZevenOS ist eine noch sehr junge Distribution, die vormals als Zebuntu in Erscheinung trat. Auf Grund markenrechtlicher Streitigkeiten wurde die Distribution jedoch in ZevenOS umbenannt. ZevenOS lehnt sich an einen BeOS-ähnlichen Desktop an und verwendet den resourcenschonenden und flexiblen Window-Manager Sawfish. Das eigens entwickelte Tool Magi 2, über das Konfigurationsaufgaben und das Distributionsmanagment zu erreichen sind, vereinfacht neuen Benutzern die Handhabung. ZevenOS bringt weiterhin standardmäßig eine breite Multimediaunterstützung mit.

Religiöse Derivate

Ubuntu Christian Edition

Ubuntu Christian Edition ist eine Ubuntu-Version für Christen. Sie enthält die Bibel-Software GnomeSword inklusive mehreren vorinstallierten englischsprachigen Ausgaben der Bibel und passenden Bibelkommentaren. Zudem wird standardmäßig eine Filter-Software installiert, die den Zugriff auf Webseiten verhindert, die von den Entwicklern der Christian Edition als jugendgefährdend eingestuft werden. Auf der Webseite des Projekts kann ein Skript heruntergeladen werden, um ein Standard-Ubuntu-System in die Christian Edition umzuwandeln.

Ubuntu Satanic Edition

Ubuntu Satanic Edition ist eher eine Designanpassung, als eine eigenständige Ubuntu-Version. Sie stellt jedoch das Gegenstück und gleichzeitig eine Parodie zur Christian Edition dar, ist also speziell auf Satanisten ausgerichtet und bietet für diese Zielgruppe Themes und ähnliches, um Ubuntu ein teuflisches Aussehen zu verleihen. Seit dem 25. Juli 2008 ist eine Live-CD verfügbar von der aus die Ubuntu Satanic Edition ohne bereits bestehendes Ubuntu installiert werden kann.[4]

Ubuntu Muslim Edition (UbuntuME)

Ubuntu Muslim Edition ist eine Ubuntu-Version für Muslime. Sie enthält Programme wie Gebetszeiten und Koran-Lehrmaterial.

Mediencomputer

Linux Media Center Edition (LinuxMCE)

Linux Media Center Edition basiert auf Kubuntu und kombiniert Home-Entertainment, Telefonanlage und Haussteuerung. Unter anderem kommt folgende Software zum Einsatz: Asterisk, Xine, MythTV, Firefox und VideoLAN.

Internet-Telefonie

VoiceBuntu

VoiceBuntu ist eine auf Ubuntu aufbauende VoIP-Live-Distribution mit VoiceOne als graphische Oberfläche zur Konfiguration des darunter liegenden Asterisk Telefonieservers. Die Live-CD beinhaltet darüber hinaus IAXmodem, AvantFax, einen IP-table basierten Firewall, ein Statistikmodul zur Verfolgung von rund 45 Parametern rund um die VoIP-PBX und noch weitere für VoIP relevante Anwendungen.

Netbook-Systeme

Easy Peasy

Hierbei handelt es sich um eine inoffizielle Ubuntu-Version, die auf Netbook-Systeme angepasst wurde. Sie beinhaltet neben freier Software auch proprietäre wie etwa das VoIP-Programm Skype. Zudem enthält Easy Peasy freie und proprietäre Treiber für die gängigsten Netbook-Komponenten (wie WLAN-Module, Soundchips und Webcams), die bei den meisten anderen Distributionen manuell nachinstalliert werden müssen.[5] Ursprünglich hieß die Distribution Ubuntu Eee und wurde speziell für den Asus Eee PC entwickelt. Um rechtliche Schwierigkeiten mit Canonical zu verhindern, die im Besitz des Markennamens Ubuntu sind, erfolgte im Januar 2009 eine Umbenennung des Projektnamens nach Easy Peasy, was auf deutsch „kinderleicht“ bedeutet.

Eeebuntu

Eeebuntu (Eigenschreibweise: eeebuntu) ist eine an den Asus Eee PC angepasstes Derivat auf Basis von Ubuntu. Es existieren drei Varianten: die Ubuntu sehr ähnliche Standard, Netbook Remix (NBR), welche eine schlichtere Arbeitsumgebung verwendet, die mehr der Arbeitsumgebung des Standard-Betriebssystems des Eee PCs – Xandros – gleicht, sowie Base, eine abgespeckte Version, die nur die nötigsten Programmbestandteile enthält. Weitere Teile lassen sich nachinstallieren.

Freie Software

Folgende Distributionen verwenden ausschließlich freie Software und wurden von der Free Software Foundation (FSF) als „freie GNU/Linux-Distribution“ anerkannt.[6] Von der FSF anerkannte komplett freie GNU/Linux-Distributionen verwenden keine „unfreie“, proprietäre Software, Treiber und Firmware.

gNewSense

GNewSense 2.1

gNewSense ist ein Derivat von Ubuntu, in dem keine Binär-Bestandteile mehr vorhanden sind. Das Ziel dieses Derivats ist somit, eine komplett freie Distribution zu schaffen. Für Ubuntu 7.10 und 8.04 gab es mit Gobuntu ein offizielles Ubuntu-Derivat, welches ausschließlich aus quelloffener Software bestand.[7] Dies wurde zugunsten von gNewSense nicht weiter gepflegt.

Die Unterschiede zu Ubuntu sind im Einzelnen:

  • Kernel ist frei von proprietärer Firmware und proprietären Modulen.
  • Eingeschränkt nutzbare Pakete (Restricted) wurden entfernt.
  • Die Ubuntu-Logos wurden durch eigene ersetzt.
  • Das Universe-Repository (eine Quelle für zusätzliche Software) ist standardmäßig aktiviert.
  • Unter anderem sind die Pakete Emacs (ein umfangreicher Editor) und build-essential (ein Metapaket, das das Programmieren und Kompilieren von Quelltexten ermöglicht) Bestandteile der Standard-Installation.
  • Eine Live-CD sowie ein sogenannter „Distribution Builder“, zum Erstellen einer individuell angepassten Installation/Distribution, sind ebenso verfügbar.

Trisquel

Trisquel GNU/Linux 2.1

Trisquel GNU/Linux ist ein aus Spanien stammendes inoffizielles Ubuntu-Derivat mit Unterstützung der galicischen, spanischen, katalanischen und baskischen Sprachen. Der Name der Distribution leitet sich von Triskele ab, einem Symbol in Form von drei radialsymmetrisch angeordneten Formen. Das verwendete Logo stellt denn auch eine Triskele aus drei offenen Spiralen dar.

Trisquels hat sich laut eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, eine komplette, ressourcenschonende, freie, mit Microsoft Windows und Mac OS X kompatible und einfache Distribution zu sein.[8] Trisquel gibt es in drei Versionen: einer Standard-Version (Trisquel) für Heimcomputer, einer Trisquel Edu-Version für Schulen und einer Trisquel Pro-Version für Kleinunternehmen.[9]

Lokalisierungen

Kiwi Linux

Kiwi Linux ist ein speziell für die Rumänische und Ungarische Sprache angepasstes Ubuntu-Derivat, das außerdem Multimedia-Codecs, Unterstützung für verschlüsselte DVDs und Firefox-Plugins (Flash und Java) enthält.

Estobuntu

Estobuntu ist ein auf die estnische Sprache angepasstes Kubuntu-Derivat. Darin enthalten sind Multimedia-Codecs, Java, Firefox Plug-ins und Modifizierungen für den estnischen Personalausweis, welcher ohne zusätzliche Installation mit den meisten Chipkarten-Geräten in Estland zur digitalen Unterschrift funktioniert.[10]

Sonstige Derivate

Goobuntu und gOS

Unter dem Namen Goobuntu gibt es eine von Google abgewandelte Ubuntu-Version, die unternehmensintern bei Google Verwendung findet. Goobuntu soll laut Google nicht offiziell vermarktet werden.

gOS hingegen wurde für den Massenmarkt konzipiert und zusammen mit dem Green gPC in den USA ausgeliefert. Dieses ist ein Linux mit vorinstallierten Googlefunktionen.

Linspire/Freespire

Linspire ist ein kommerzielles, vom amerikanischen Unternehmen Linspire, Inc. entwickeltes Ubuntu-Derivat, das sowohl freie als auch proprietäre Software enthält. Seit Herbst 2006 gibt es auch Freespire, ein von Linspire, Inc. gesponsertes aber von einer Community entwickeltes Linspire-Derivat, das nun die Basis für neue Linspire-Versionen bildet. Linspire und Freespire benutzen beide KDE als Desktopumgebung. Im Gegensatz zu früheren Versionen basiert Freespire seit Version 2.0 nicht mehr auf Debian GNU/Linux, sondern auf dem (gleichwohl von Debian abgeleiteten) Ubuntu-Linux und wurde um einige proprietäre Treiber sowie um weitere Software erweitert.

Linux Mint

Linux Mint 5.0

Linux Mint basiert auf Ubuntu, ergänzt dieses jedoch um einige Multimedia-Plug-Ins, die in Ubuntu selbst nicht zu finden sind. Dazu zählen auch proprietäre Plug-Ins sowie Mint-eigene Software (mintMenu, mintConfig, mintDisk, mintDesktop, mintWifi). Es benutzt dieselben Repositories wie Ubuntu (ist also vollständig kompatibel) und zusätzlich einen eigenen Mint-Kanal.

nUbuntu

nUbuntu (oder Network Ubuntu) ist ein inoffizielles Ubuntu-Derivat, das sich vor allem an Netzwerk-Administratoren richtet. Das Projekt legt Wert auf eine hohe Sicherheit und liefert viele Netzwerk-Programme bereits mit, wodurch es besonders gut für netzwerkspezifische Aufgaben geeignet ist. nUbuntu ist als Live-CD erhältlich und verwendet den Fenstermanager Fluxbox. Die Entwickler von nUbuntu geben an, primär an dem mit dem Erstellen verbundenen Lernen selbst interessiert zu sein und nicht an dem Nutzen von nUbuntu für andere.

Seminarix (nur Version 1.0)

Seminarix basierte in der Version 1.0 auf Kubuntu 6.06 LTS. Es handelte sich um ein Kubuntu-Derivat. Die Version wurde speziell vom Studienseminar Neuss für die Lehrerausbildung Sekundarstufe I und II entwickelt und speziell an die Anforderungen im Bildungsbereich angepasst. Anders als bei Edubuntu wurde das Betriebssystem nicht verniedlicht. Im Vordergrund stand, eine gute Mischung zwischen Lernsoftware für alle Fächer mit wichtiger Büro- und Graphiksoftware zu schaffen. Seminarix bringt standardmäßig KOffice anstelle von OpenOffice.org mit. In Version 2.0 basiert Seminarix nun auf sidux.

Ubuntu Privacy Remix

Ubuntu Privacy Remix ist eine auf Ubuntu 8.04 basierende Live-CD, die als ein Inselsystem eine komplett abgeschottete Arbeitsumgebung für vertrauliche Daten bietet. Der Systemkern wurde so modifiziert, dass kein Festplatten und Netzwerkzugriff möglich ist. Es enthält die Verschlüsselungsprogramme Truecrypt und GnuPG. Mittels eines erweiterterten Truecrypt-Volumes werden die lokalen Einstellungen sicher für weitere Sitzungen auf einem Wechseldatenträger gespeichert.[11]

Ubuntu Ultimate Edition

Ubuntu Ultimate Edition basiert auf Edgy Eft. Sie enthält eine große Zahl von Programmen, Anpassungen und Modulen, die sonst nachinstalliert werden müssen. Die Distribution richtet sich folglich an Nutzer, die bereits nach der Installation Wert auf eine möglichst komplette Arbeitsumgebung legen. Ultimate Edition ist mit der Software Reconstructor erstellt, mit der sich individuelle Ubuntu-Derivate erstellen lassen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://opengeu.intilinux.com/News/Voci/2008/1/13_Geubuntu_changes_in_OpenGEU.html
  2. A message from Canonical: Change your name …. U-lite, 10. September 2008. Abgerufen am 19. Dezember 2008. (englisch)
  3. And the winner is …. U-Lite, 6. November 2008. Abgerufen am 19. Dezember 2008. (englisch)
  4. Live CD Released. 25. Juli 2008. Abgerufen am 1. September 2008. (englisch)
  5. Easy Peasy. heise.de, 08. Januar 2008. Abgerufen am 8. Januar 2008. (deutsch)
  6. Free GNU/Linux distributions. Free Software Foundation, 12. Dezember 2008. Abgerufen am 19. Dezember 2008. (englisch)
  7. Mark Shuttleworth, Introducing the Gutsy Gibbon (englisch)
  8. Características. In: Trisquel GNU/Linux. Abgerufen am 19. Dezember 2008. (spanisch)
  9. Descargar. In: Trisquel GNU/Linux. Abgerufen am 19. Dezember 2008. (spanisch)
  10. Estobuntu. Abgerufen am 26. Januar 2009. (englisch)
  11. http://www.privacy-cd.org/

Wikimedia Foundation.

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