- Universität St.Gallen
-
Universität St. Gallen - HSG Gründung 28. Mai 1898 Trägerschaft staatlich Ort St. Gallen, Schweiz Rektor Ernst Mohr Studenten 6.034 (HS 2008) Website www.unisg.ch Die Universität St. Gallen, kurz HSG, mit vollem Namen Universität St. Gallen – Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG), liegt auf dem Rosenberg in der schweizerischen Stadt St. Gallen und ist eine der führenden Universitäten Kontinentaleuropas im Bereich Wirtschaftswissenschaften. Im Herbstsemester 2008 studierten an der HSG 6034 Studierende, davon etwa ein Drittel aus dem Ausland. Innerhalb der Schweiz zählt die HSG zu den kleineren Universitäten, beherbergt aber gleichzeitig die grösste wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Schweiz. Träger der HSG ist der Kanton St. Gallen. Die Universität ist unter anderem bei AACSB sowie EQUIS akkreditiert und gehört den Verbunden CEMS, APSIA und Internationale Bodensee-Hochschule an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 28. Mai 1898 beschloss der Grosse Rat des Kantons St. Gallen, in St. Gallen eine Verkehrsschule und eine höhere Schule (Akademie) für Handel, Verkehr und Verwaltung zu errichten. Als eigentlicher Gründer gilt der damalige Landammann und Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes Theodor Curti. 1899 nimmt die „Handelsakademie“ ihren Vorlesungsbetrieb auf. Sie ist damit eine der ältesten Hochschulen dieser Art weltweit. Ab 1911 trägt sie die Bezeichnung „Handels-Hochschule“.
1963 bezieht die Universität einen eigens errichteten Neubau und ändert auch ihre Bezeichnung in „Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“. Der Neubau war für 900 Studierende ausgelegt, bereits im Wintersemester 1963/64 gibt es aber 1150 Immatrikulierte.
Mit Eintritt des Hochschulgesetzes von 1989 heisst die HSG „Hochschule St. Gallen für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften“. Damit wurde der Name den tatsächlichen Lehrgebieten angepasst: Seit 1978 verfügt die HSG nämlich über einen eigenständigen juristischen Lehrgang. Ebenfalls 1989 wird das Bibliotheksgebäude bezogen, die Zahl der Studierenden beträgt jetzt über 3900.
Im Februar 1994 verabschiedet das St. Galler Parlament eine Vorlage zur Revision des Hochschulgesetzes, die unter anderem zur Umbenennung der Hochschule in „Universität St. Gallen“ (mit Beibehaltung der Abkürzung „HSG“) führt.
Im Wintersemester 2001/02 startet die HSG mit der „Neukonzeption der Lehre“. Die Ausbildung wurde nicht nur tiefgreifend reformiert, sondern auch konsequent auf das zweistufige System mit Bachelor- und Master-Abschluss umgestellt, womit die HSG in der Schweiz die Pionierrolle übernimmt.
Mitte 2005 stimmen die St. Galler Bürger mit 66,4 Prozent dem Bauprojekt „Sanierung, Umgestaltung, Erweiterung der HSG“ zu. Mit dem rund 80 Mio Fr. umfassenden Projekt sollen die Gebäude aus den 60er Jahren umfassend saniert und die Infrastruktur bis ins Jahr 2011 an die geänderte Ausbildung angepasst werden. Am 1. Oktober gleichen Jahres nimmt die neu gegründete, sich selbst tragende Executive School für Management, Technologie und Recht (ES-HSG) ihre Tätigkeit auf. Sie fasst die Aktivitäten in der Weiterbildung zusammen. Diese ist mittlerweile zu einem wichtigen Standbein der HSG geworden und umfasst neben zahlreichen Nachdiplomausbildungen auch eine breite Palette von Kursen und Seminaren.
Struktur
Die Schwerpunkte der HSG liegen bei der Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften in Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Rechtspflege. Die Universität ist in Abteilungen und Institute aufgeteilt. Die Abteilungen sind für die Lehre verantwortlich und bieten eine grosse Anzahl von Bachelor- und Masterstudiengängen an. Die Institute betonen den praktischen Charakter der Universität und sind stark im Bereich der praxisorientierten Forschung tätig.
- Betriebswirtschaftliche Abteilung
- Volkswirtschaftliche Abteilung
- Rechtswissenschaftliche Abteilung
- Kulturwissenschaftliche Abteilung
Internationale Beziehungen wird an der HSG auch gelehrt, dafür existiert jedoch keine eigene Abteilung.
Daneben ist die HSG assoziiertes Mitglied im European Research Center for Information Systems (ERCIS).
Studium
Das Studium an der HSG beginnt mit einem Assessmentjahr, das Studenten aller Fachrichtungen zusammenfasst und den besonderen Schwerpunkt auf eine breite Grundausbildung legt. Im Anschluss daran erfolgt eine Spezialisierung in die Bachelorprogramme Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Jura, Recht mit Wirtschaftswissenschaften sowie International Affairs. Eine Reihe spezialisierter Masterstudiengänge baut auf den jeweiligen Programmen auf.
Im Wintersemester 2008/2009 bietet die HSG folgende 10 Masterprogramme an: Betriebswirtschaftslehre (BWL, Business Administration)
- Banking and Finance (MBF) (komplett in englischer Sprache)
- Strategy and International Management (SIM) (komplett in englischer Sprache)
- Informations-,Medien- und Technologiemanagement (IMT)
- Marketing, Dienstleistungs- und Kommunikationsmanagement (MSC)
- Rechnungswesen und Finanzen (MAccFin)
Volkswirtschaftslehre (VWL, Economics)
- Volkswirtschaftslehre (MEcon)
- Quantitative Economics and Finance (MiQE/F) (komplett in englischer Sprache)
Staatswissenschaften
- International Affairs and Governance (MIA) (teilweise in Englisch und Deutsch)
Rechtswissenschaft
- Rechtswissenschaft (MLS)
- Rechtswissenschaft mit Wirtschaftswissenschaften (MLE)
Diese Angebot wird durch drei weiterbildende MBA-Programme ergänzt. Darüber hinaus hat die HSG Promotionsrecht und bietet verschiedene Doktorats- und Ph.D.-Programme an.
Seit 1996 bietet das Institut für Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht ein berufsbegleitendes, 18-monatiges Masterstudium mit dem Schwerpunkt Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht. Die neun Studienmodule des «Executive Master of European and International Business Law» finden in Europa, den USA und China statt.
Ausländische Studienbewerber werden in einem Selektionsverfahren von der Universität ausgewählt. Die Zahl der ausländischen Studierenden ist auf 25 Prozent beschränkt. Die zur Verfügung stehenden Plätze werden jedes Jahr vollständig aufgebraucht, wobei weit mehr Studierende aus dem Ausland in St. Gallen studieren wollen, als Plätze vorhanden sind. Die Aufnahmequote bewegt sich in der Regel zwischen 10 und 15 Prozent.Forschung
Die Universität St. Gallen ist besonders für ihre Beiträge zur systemorientierten Managementlehre bekannt. Zentrales Ergebnis dieser Forschungsarbeit ist das St. Galler Management-Modell, das von Hans Ulrich ersonnen und 2002 von Johannes Rüegg-Stürm an die neuesten Erkenntnisse angepasst wurde.
Absolventen (Auswahl)
- Ann-Kristin Achleitner, Lehrstuhl für Entrepreneurial Finance, Technische Universität München
- Paul Achleitner, Mitglied des Vorstandes, Allianz SE; ehemals Chairman, Goldman Sachs Deutschland
- Josef Ackermann, CEO, Deutsche Bank AG
- Markus Akermann, CEO, Holcim Ltd.
- Raymond J. Bär, Aufsichtsratsvorsitzender, Julius Bär Holding Ltd.
- Ernst Bärtschi, CEO, Sika AG
- Lorenz Bahlsen, Inhaber, Lorenz Snack-World
- Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender Commerzbank
- Luitwin Gisbert von Boch-Galhau, stv. Aufsichtsratsvorsitzender, ehemals CEO, Villeroy & Boch AG
- Stefan Borgas, CEO, Lonza Group
- Max Burger-Calderon, Chairman Asia, Apax Partners
- Mlađan Dinikić, Zentralbankpräsident, ehemals Finanzminister, Republik Serbien
- Siegfried L. Drueker, Gründer Drueker & Co, jetzt CEO der Investmentbank Leonardo & Co. (Deutschland)
- Peter Fankhauser, Vorstandsvorsitzender Deutschland, Thomas Cook Group
- Karl-Erivan Haub, Geschäftsführer, Unternehmensgruppe Tengelmann
- Bénédict Hentsch, Privatbankier, ehem. Vizepräsident Swissair
- André Hoffmann, Verwaltungsrat, F. Hoffmann-La Roche AG
- Otto Ineichen, Schweizer Politiker und Unternehmer Otto´s
- Rene C. Jäggi, ehemals CEO, Adidas und Vorstandsvorsitzender, 1. FC Kaiserslautern
- Walter Kielholz, Präsident des Verwaltungsrats, Credit Suisse und Vizepräsident des Verwaltungsrats Swiss Re
- Fürst Hans Adam II. von und zu Liechtenstein
- François de Mallmann, Chief Operating Officer Investment Banking, Goldman Sachs
- Henri B. Meier, ehem. CFO Roche und ehem. Divisionsleiter der Weltbank
- Georg J.E. von Mautner Markhof, Unternehmer
- Hans-Rudolf Merz, Bundesrat
- Markus Miele, Unternehmensleitung Miele & Cie
- Lukas Mühlemann, ehem. CEO, Credit Suisse
- Joachim Ott, Vorstandsmitglied, Bilfinger Berger
- Ivan Pictet, Seniorpartner, Privatbank Pictet & Cie
- Lorenz Erzherzog von Österreich-Este, Prinz von Belgien
- Roberto Paganoni, CEO, LGT Bank Capital Partners
- Wolfgang Reichenberger, Mitglied des Vorstandes, Nestlé S.A.
- Urs Riedener, CEO, Emmi
- Georg F. W. Schaeffler, Gesellschafter, Schaeffler Gruppe
- Peer Schatz, CEO, Qiagen
- Roger Schawinski, ehemals Geschäftsführer, Sat.1
- Ulf M. Schneider, CEO, Fresenius SE
- Franz-Josef Seidensticker, Managing Director Deutschland, Bain & Company
- Peter Spuhler, CEO, Stadler Rail AG
- Margret Suckale, Vorstandsmitglied, Deutsche Bahn AG
- Eric Strutz, Vorstandsmitglied, Commerzbank AG
- Theodor Weimer, Vorstandssprecher, HypoVereinsbank
- Peter Wuffli, ehemals CEO, UBS AG
- Johannes Züll, ehemals Geschäftsführer, n-tv, jetzt CEO (Deutschland) Aegis Media Gruppe
Professoren (Auswahl, alphabetisch)
- Manuel Ammann (Banking & Finance)
- Andrea Back
- Carl Baudenbacher
- Christian Belz (Marketing)
- Beat Bernet (Bankwirtschaft)
- Thomas Bieger (Prorektor, Tourismus & Verkehr)
- Hans Christoph Binswanger (emeritiert)
- Heike Bruch (Führung und Personalmanagement)
- Daniele Caramani (Politikwissenschaften)
- James W. Davis (Politikwissenschaften)
- Rolf Dubs (em., ehem. Rektor, Wirtschaftspädagogik)
- Thomas Dyllick-Brenzinger (Prorektor)
- Bernhard Ehrenzeller (Prorektor)
- Christoph Frei (Politikwissenschaften)
- Urs Fueglistaller
- Oliver Gassmann (Innovationsmanagement)
- Peter Glotz (verstorben 2005)
- Peter Gomez (ehem. Rektor)
- Peter Gross (em., Soziologie)
- Alfred Gutersohn (verstorben 2003)
- Dieter Herbst (Kommunikationsmanagement)
- Martin Hilb (Personalmanagement)
- Franz Jaeger (emeritiert)
- Roland Kley (Politikwissenschaften)
- Juliane Kokott (Titularprofessorin für Europarecht; Generalanwältin am EuGH)
- Fredmund Malik (Titularprofessor für Management)
- Miriam Meckel (Kommunikationsmanagement)
- Ruth Metzler-Arnold (Gastdozentin)
- Ernst Mohr (Rektor)
- Günter Müller-Stewens (Strategisches Management)
- Georg Thürer (verstorben 2000)
- Kerstin Odendahl (Europa- und Völkerrecht)
- Hubert Österle (Wirtschaftsinformatik)
- Hans Jobst Pleitner (emeritiert)
- Beat F. Schmid
- Johannes Rüegg-Stürm (Organizational Behaviour)
- Kuno Schedler (Public Management)
- Wolfgang Schürer
- Ota Šik (verstorben 2004)
- Paul Söderlind
- Bassam Tibi
- Torsten Tomczak (Marketing)
- Hans Ulrich (verstorben 1997)
- Peter Ulrich (Wirtschaftsethik)
- Robert Winter (Wirtschaftsinformatik)
Studentenschaft und Vereine
Es gibt über 80 Vereine an der Universität St. Gallen. Bekannt ist vor allem das St. Gallen Symposium, welches seit 1970 internationale Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit Studierenden aus aller Welt in St. Gallen zusammenführt und von Studenten der HSG organisiert wird.
Die Studentenschaft der HSG (SHSG) ist die Interessenvertretung sowohl für die Studenten als auch für die Vereine. Sie bietet diesen zahlreiche Dienstleistungen an und stellt auf ihrer Website zahlreiche Informationen für diese bereit. Ausserdem tritt die SHSG durch Aktionen wie Unterstützung von Austauschstudenten in Erscheinung.
Publikationen
Offizielle Publikationen der Universität
- Jahresbericht
- Vorlesungsverzeichnis
- HSG Blatt
- HSG Student Guides
Publikationen von Initiativen und Studentenschaft
- Prisma, Studentenzeitung
- Student Business Review
- Marketing Review St. Gallen
Publikationen des Ehemaligenvereins HSG Alumni
- Alma, Das Magazin der Ehemaligen der Universität St. Gallen
- HSG Alumni Who's Who
Literatur
- Gabriele Boller: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 651/652: Die Universität St. Gallen HSG, Bern 1998, ISBN 3-85782-651-7
Weblinks
47.4316666666679.3747222222222Koordinaten: 47° 25′ 54″ N, 9° 22′ 29″ O; CH1903: (746053 / 255231)
Universitäre Hochschulen in der SchweizUniversität Basel | Universität Bern | Universität Freiburg | Universität Genf | Universität der italienischen Schweiz | Universität Lausanne | Universität Luzern | Universität Neuenburg | Universität St. Gallen | Universität Zürich
École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) | Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ)
Wikimedia Foundation.