- V wie Vendetta (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel V wie Vendetta Originaltitel V for Vendetta Produktionsland USA, GB, Deutschland Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2006 Länge 127 Minuten Altersfreigabe FSK 16[1]
JMK 16[2]Stab Regie James McTeigue Drehbuch Andy Wachowski
Larry WachowskiProduktion Joel Silver
Grant Hill
Andy Wachowski
Larry WachowskiMusik Dario Marianelli Kamera Adrian Biddle Schnitt Martin Walsh Besetzung - Natalie Portman: Evey Hammond
- Hugo Weaving: V
- Stephen Rea: Chief Inspector Eric Finch
- John Hurt: Großkanzler Adam Sutler
- Stephen Fry: Gordon Deitrich
- Rupert Graves: Detective Dominic Stone
- Sinéad Cusack: Dr. Delia Surridge
- John Standing: Bischof Anthony James Lilliman
- Tim Pigott-Smith: Peter Creedy
- Natasha Wightman: Valerie Page
- Roger Allam: Lewis Prothero
- Ben Miles: Roger Dascombe
- Clive Ashborn: Guy Fawkes
- Guy Henry: Conrad Heyer
- Eddie Marsan: Brian Etheridge
V wie Vendetta aus dem Jahr 2006 ist eine Verfilmung des gleichnamigen Comics von Alan Moore und David Lloyd.
Der Film wurde von Joel Silver produziert, Regie führte James McTeigue, das Drehbuch stammt von den Wachowski-Brüdern (Matrix). Der weltweite Filmstart war der 16. März 2006.
Der Film spielt im dystopischen, futuristischen London, und die Geschichte folgt V, einem maskierten Freiheitskämpfer, der im Kampf gegen den autoritären Staat gleichzeitig persönliche Rache verfolgt (ital. vendetta für Blutrache) und einen gesellschaftlichen sowie politischen Umsturz vorbereitet.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
In einem totalitär geführten Großbritannien unter dem autokratischen Großkanzler Adam Sutler, dem Führer der faschistischen Norsefire-Partei, herrschen Unterdrückung von Dissidenten sowie eine komplette Kontrolle der Medien vor. Diese Form der Regierung konnte sich durchsetzen, da sie den verängstigten Bürgern Sicherheit versprach in einer Zeit in der in den Vereinigten Staaten ein Bürgerkrieg herrschte und ein Virus zehntausende Bürger tötete. Sutler versprach geordnete Zustände in Großbritannien und wurde dafür gewählt.
Ein unbekannter, maskierter Mann namens V widersetzt sich der Führung, indem er führende Mitglieder des Regimes tötet. Wie sich gegen Ende des Filmes herausstellt, ist er der einzige Überlebende eines früheren Zwangsexperiments an „abweichenden“ Teilen der Bevölkerung zur Erforschung einer Viruskultur, die zur Machtübernahme der Führungsriege letztendlich gegen die Bevölkerung eingesetzt worden ist. Unter den Opfern Vs, der eine Guy-Fawkes-Maske trägt und in seiner Sprache motivisch die Pulververschwörung nutzt, um seine Rache an der Führungsriege zu unterstreichen, befinden sich vornehmlich die Leiter der Gefangenenanstalt, in der die Experimente durchgeführt wurden, und die mittlerweile allesamt hohe Posten bekleiden bzw. Teile der Führung sind.
Bei einer seiner Aktionen rettet V der jungen Evey das Leben. V nimmt sie mit sich in sein Versteck, wo sie seine Sammlung von kulturellen Gegenständen, die von der Zensurbehörde verboten wurden, bestaunt. V hat durch Übernahme der Medien am 5. November (dem Tag der Pulververschwörung), die unterdrückte, aber noch verblendete Bevölkerung zu einem Aufstand am 5. November des nächsten Jahres aufgerufen. Durch seine Aktionen begünstigt er die Aufklärung der Bevölkerung über die Hintergründe der Landesführung, so dass der Aufstand zum Ende des Filmes tatsächlich stattfindet. Evey, die V zunächst verlassen hatte, wird von ihm in sein Versteck zurückgeholt, welches er jedoch als Folter-Gefängnis inszeniert. V lässt sie in dem Glauben, sie sei Gefangene der Regierung, foltert sie sogar, bis Evey über sich hinauswächst und keine Angst mehr um ihre eigene Existenz hat. Evey erkennt, dass V ihr gegenüber einen besonderen Beschützerinstinkt entwickelt hat.
V bietet dem ranghohen Politiker Creedy einen Deal an, woraufhin dieser Kanzler Sutler an ihn ausliefert. Bei der Auslieferung kommen jedoch beide um und V wird tödlich verwundet. Er kann sich zum Treffen mit Evey zurückschleppen und stirbt in ihren Armen. Sie leitet daraufhin die symbolträchtige Sprengung der Houses of Parliament ein, was vor den Augen einer großen, dem Aufstandsaufruf gefolgten Masse der Bevölkerung in Guy-Fawkes-Verkleidung geschieht.
Produktion und Veröffentlichung
Viele der Beteiligten an V wie Vendetta arbeiteten bereits bei der Matrix-Trilogie zusammen. 1988 sicherte sich der Matrix-Produzent Joel Silver die Rechte an zwei Alan-Moore-Verfilmungen: V wie Vendetta und Watchmen. Die Wachowski-Brüder hatten bereits Mitte der 1990er ein Drehbuch für eine Verfilmung geschrieben. Während der Produktion von Matrix Reloaded und Matrix Revolutions überarbeiteten sie dieses und legten sich auf James McTeigue als Regisseur fest.
Die Dreharbeiten begannen im März 2005 in den Filmstudios Babelsberg in Potsdam und sollten bis zum 8. Juni abgeschlossen werden, jedoch konnte dies aus produktionstechnischen Gründen nicht verwirklicht werden. So wurde der weltweite Filmstart vom 5. November 2005, dem Guy-Fawkes-Tag, auf den 16. März 2006 verlegt.
Filmmusik
Die Filmmusik stammt vom italienischen Komponisten Dario Marianelli und enthält zu den eigens für den Film komponierten Stücken die Titel Cry Me A River von Arthur Hamilton, I Found A Reason von Cat Power, Bird Gerhl von Antony and the Johnsons und Long Black Train von Richard Hawley. Die Filmmusik wurde am 21. März 2006 bei Astralwerks veröffentlicht.
Während der Sprengungen des Old Bailey und des Westminster-Palastes ertönt ein klassisches Musikstück. Es handelt sich dabei um Auszüge der Ouvertüre 1812 von Tschaikowski. Dieses Element der Filmmusik ist auf der Originalfilmmusik im Stück mit dem Titel Knives And Bullets (And Cannons Too) zu finden, welches mit Marianellis Partitur beginnt und mit einem Auszug der Ouvertüre 1812 endet. Als V mit Creedy verhandelt, wird Ludwig van Beethovens 5. Symphonie eingespielt.
Abweichungen vom Comic
- Während der Massenszenen tauchen mehrere Schwarze auf, im Comic waren diese als „Feinde der Volksgemeinschaft“ umgebracht worden
- Finch kommt nicht durch einen LSD-Trip auf Vs Spur
- Evey schlüpft nicht in Vs Rolle
- Der Führer Adam Sutler wird – anders als im Comic – nicht als nachdenklicher und asketischer Ordnungshüter gezeichnet, sondern von Anfang an zum größenwahnsinnigen Schurken stilisiert
Synchronstimmen
Schauspieler Synchronsprecher Hugo Weaving Oliver Stritzel Natalie Portman Manja Doering Stephen Rea Reinhard Kuhnert Tim Pigott-Smith Christian Rode Stephen Fry Hubertus Bengsch John Hurt Jürgen Thormann Rupert Graves Tom Vogt Ben Miles David Nathan Sinéad Cusack Kerstin Sanders-Dornseif John Standing Friedhelm Ptok Martin Savage Stefan Krause Eddie Marsan Lutz Schnell Andy Rashleigh Roland Hemmo Joseph Rye Hans Hohlbein Roger Allam Hans-Werner Bussinger Cosima Shaw Andrea Großmann Natasha Wightman Claudia Urbschat-Mingues Malcolm Sinclair Klaus-Dieter Klebsch Kritiken
„Die Wachowski-Brüder und ihr Regisseur James McTeigue haben aus dem Comic eine wunderbar düsterbunte Anarcho-Fantasie gemacht, an der Malcolm McLaren seine Freude haben wird. Auch wenn über Orwelliaden wie diese die Zeit hinweggegangen ist: in seiner Detailtreue und dialektischen Klugheit ist V WIE VENDETTA die beste Comic-Verfilmung seit langem.“
– Berliner Zeitung[3]
„Werkgetreue Verfilmung von Alan Moores Kultcomic, die gelegentliche Geschwätzigkeit durch Stilsicherheit und Radikalität kompensiert.“
„Optisch wie inszenatorisch effektsichere Verfilmung eines populären Comic Strips, die in der Rechtfertigung des terroristischen Befreiungskampfs freilich nicht gerade subtile Töne anschlägt.“
– Filmlexikon bei Kabel Eins.de[5]
„Aus einem mittelmäßigen Drehbuch machen alle Beteiligten (und zu denen gehört immerhin ein Teil der britischen Schauspielerelite, die sich für Nebenrollen hier nicht zu schade ist) noch das Beste. Ein echter Blockbuster wird „V wie Vendetta“ vielleicht nicht werden, aber als Comicverfilmung macht der Streifen eine solide Figur.“
– filmstarts.de[6]
Literatur
- Steve Moore: V wie Vendetta – Roman zum Film. Panini Verlag, 2005, ISBN 3-8332-1327-2.
- Alan Moore, David Lloyd: V wie Vendetta. Der Kult-Comic zum Film. Panini Verlag, 2006 (ab Juni 2007 neue Auflage), ISBN 3-8332-1384-1.
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung der FSK
- ↑ Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK): Details zum Film
- ↑ Berliner Zeitung
- ↑ cinema.de
- ↑ Filmlexikon von kabeleins.de
- ↑ filmstarts.de
Weblinks
- V wie Vendetta in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- V wie Vendetta in der Online-Filmdatenbank
- Offizielle Homepage
- Presseschau auf film-zeit.de
- Krieg den Palästen – Alt-Europa gegen den Gottesstaat: „V for Vendetta“ Telepolis
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