Baureihe 24

Baureihe 24
DRG-Baureihe 24
24 009 um 1974 in Mayen
Anzahl: 95
Hersteller: Hanomag, Henschel, Krupp, Borsig, Schichau
Baujahr(e): 1928 – 1939
Ausmusterung: 1972
Bauart: 1'C h2
Gattung: P 34.15
Länge über Puffer: 16.955 mm
Dienstmasse: 562,9 kN
Reibungsmasse: 443,3 kN
Radsatzfahrmasse: 148,1 kN
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Indizierte Leistung: 920 PSi
Treibraddurchmesser: 1500 mm
Laufraddurchmesser vorn: 850 mm
Steuerungsart: Heusingersteuerung mit Kuhnscher Schleife
Zylinderdurchmesser: 500 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Rostfläche: 2,04 m²
Überhitzerfläche: 37,34 m²
Verdampfungsheizfläche: 104,48 m²
Tender: 3T 16 und 3T 17 (24 061 bei der DB mit 2`2 T26)
Wasservorrat: 16 m²
Brennstoffvorrat: 6 t Kohle
Bremse: selbsttätig wirkende Einkammer-Druckluftbremse Bauart Knorr, auf Kuppel- und Laufräder von vorn wirkend

Die Lokomotiven der Baureihe 24 waren Einheits-Personenzuglokomotiven der Deutschen Reichsbahn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem im ersten Typisierungsprogramm der neugegründeten Deutschen Reichsbahn überwiegend Hauptbahnlokomotiven enthalten waren, wurde ab 1925 auch an Nebenbahnlokomotiven gearbeitet, wobei eine ein weitgehende Austauschbarbeit von Teilen geplant war.

Die ersten Exemplare wurden von den Firmen Schichau und Linke-Hofmann, die späteren der 95 Lokomotiven auch von anderen Lokomotivherstellern zwischen 1928 und 1939 gebaut. Die Fahrzeuge hatten die Betriebsnummern 24 001 bis 24 095.

Die Fahrzeuge wurden in 11 Reichsbahndirektionen eingesetzt. In West- und Ostpreußen bekamen sie den Spitznamen Steppenpferd.

Die Deutsche Bundesbahn übernahm 47 Lokomotiven und musterte sie zwischen 1960 und 1966 aus. Das letzte Exemplar bei der DB war die Lok mit der Betriebsnummer 24 067, welche in Rheydt beheimatet war und dort im August 1966 außer Dienst gestellt wurde.

Bei der Deutschen Reichsbahn verblieben 24 002, 004, 009, 021 und 030. Sie waren ab 1960 alle im Bw Jerichow beheimatet und fanden im Genthiner Kleinbahnnetz bis 1968 ihr Betätigungsfeld. 24 009 wurde 1970 in 37 1009 umgenummert und war Hilfszugreserve in Güsten und Stendal. 1972 wurde sie in die Bundesrepublik Deutschland verkauft.

34 Lokomotiven waren nach dem Zweiten Weltkrieg in Polen verblieben, wo die letzte Lok bis 1976 eingesetzt wurde. Sie trugen dort die Baureihenbezeichnung Oi2. 1976 wurde das letzte Exemplar, die noch erhaltene Oi2-29 (24 092), ausgemustert. Auch die heute in Deutschland erhaltene 24 083 war in Polen im Einsatz.

Vier Lokomotiven der BR 24 sind erhalten geblieben; drei davon in Deutschland (24 004, 24 009 und 24 083) sowie eine in Polen.

Konstruktion

Die Baureihe 24 war weitgehend mit der Tenderlokomotive Baureihe 64 baugleich. Kessel, Zylinder, Triebwerk, Radsätze, die vordere Bisselachse und andere Teile waren tauschbar. Das Heißdampftriebwerk wirkte auf die zweite Kuppelachse. Ursprünglich hatten alle Lokomotiven Wagner-Windleitbleche, bei der DB wurden sie gegen Witte-Windleitbleche ausgetauscht.

In der Ebene konnte sie einen 350-Tonnen-Zug mit 90 km/ befördern.

Die beiden Exemplare mit den Betriebsnummern 24 069 und 24 070 wurden von Borsig mit einem Mitteldruckkessel mit 25 bar Kesseldruck geliefert. Der Kessel und die Feuerbüchse waren aus Molybdänstahl gefertigt. Die 24 069 wurde als Verbundlok mit Hoch- und Niederdruckzylinder geliefert, die 24 070 hatte beidseitig Gleichstromzylinder der Bauart Wagner. Bei dieser Bauart strömt der Dampf immer in gleicher Richtung durch den Zylinder, und tritt in der Mitte des Zylinders aus. Ein ungünstiger Verbrauch führte 1935 zu einem Umbau in ein Verbundtriebwerk. Diese Loks wurden 1952 umgebaut.

Die Lokomotiven waren mit Schlepptendern der Bauart 3 T 16 und 3 T 17 ausgestattet.


Literatur

  • Hansjürgen Wenzel: Die Baureihe 24. Die kleinste Einheits-Schlepptenderlok. EK-Verlag, Freiburg 2004, ISBN 3-88255-124-0

Weblinks

Technische Daten und Bilder historischer Loks


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