- Bayerischer Aufstand
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Die Bayerische Volkserhebung 1705/06 erfolgte im Spanischen Erbfolgekrieg 1701 bis 1714 gegen die österreichische Besatzung.
Nach der Vertreibung von Kurfürst Max Emanuel im Spanischen Erbfolgekrieg wurde Bayern von Truppen des Kaisers Joseph I. besetzt. Das bayerische Volk erhob sich gegen die Kaiserliche Besatzung, Henric L. Wuermeling spricht von der „ersten Revolution der Neueren Geschichte“. Sie dauerte von Anfang November 1705 bis zum 18. Januar 1706 rund 75 Tage.
Das bekannteste Ereignisse ist wohl die Sendlinger Mordweihnacht, bei der in der Nacht zum 25. Dezember 1705 in Sendling die Aufständischen aus dem bayerischen Oberland von Truppen Kaiser Josephs I. besiegt und völlig aufgerieben wurden. Die Zahl der in dieser Schlacht auf bayerischer Seite Getöteten wird auf etwa 1.100 Mann beziffert, auf der Gegenseite wird sie auf etwa 40 geschätzt. Ein Teil der Aufständischen wurde getötet, nachdem sie sich bereits ergeben hatten. Der Schlacht vorausgegangen war der Versuch der Aufständischen, die Stadt München einzunehmen. Die Volkserhebung umfasste aber auch weite Gebiete Niederbayerns, das Innviertel und das östliche Oberbayern. Die in diesen Landstrichen liegenden Städte und Festungen wurden von den Aufständischen erobert und der Aufstand der Bauern griff auf den Bayerischen Wald, Teile der Oberpfalz sowie Kelheim an der Donau über. Ein Landesdefensionskongress tagte im Dezember 1705 im damals bayerischen Braunau am Inn. Erst die Schlacht von Aidenbach am 8. Januar 1706 endete mit der völligen Niederlage der Aufständischen und etwa 4.000 Gefallenen auf bayerischer Seite. Dies führte zum Zusammenbruch des Aufstands gegen Österreich.
Am 11. Januar 1706 reiste eine Deputation des Landesdefensionskongresses zu Friedensverhandlungen nach Salzburg. Ihr gehörte neben Bürgermeister Dürnhardt die Freiherrn von Paumgarten und von Prielmayr, Bürgermeister Georg Ludwig Harter von Burghausen und der Bauer Franz Nagelstätter an. Am 13. Januar wurde Schärding, am 16. Cham, am 17. Braunau den Kaiserlichen übergeben und am 18. Januar 1706 kapitulierte Burghausen als letzte Stadt, die sich noch in der Hand der Landesdefension befand.
Als wichtigste Anführer der Bayerische Volkserhebung gelten der legendäre Schmied von Kochel, die Schützen von Aidenbach, Georg Sebastian Plinganser und Johann Georg Meindl.
Die Haupträdelsführer im Unterland
Eine „Liste über die Haupträdelsführer bei dem vorgewesten Bauernaufstand, Unterlands“ nennt 15 Namen.
- „Der Metzger von Höchenwarth, Khurtz genannt“, heute: Hohenwart bei 84547 Emmerting, Landkreis Altötting.
- „Des Wirts Sohn von Engelsperg, so dermalen als ein pöckh in dem Graf Warttenbergischen Marhktfleckchen Düssling ansessich“, heute: 84549 Engelsberg, Landkreis Traunstein, und 84577 Tüßling, Landkreis Altötting
- „Würth von Schilting“, vermutlich: Schildthurn in 84367 Zeilarn, Landkreis Rottal-Inn
- „Würth von Hürsching“, vermutlich: Hirschhorn in 84329 Wurmannsquick, Landkreis Rottal-Inn
- „Würth von Imb“, Ibm in 5142 Eggelsberg, Bezirk Braunau
- „Der sogenannte alte Hofpaur von Wuehrlach eine halbe Stundt von Braunau wohnhafft“
- „Der Naglstetter im Kriesbach Gerichts Braunau“, heute: Kriebach in 5122 Hochburg-Ach, Bezirk Braunau
- „(ingleichen) der rottpaartete Schwaiger, Gerichts Braunau“, ebenfalls: 5122 Hochburg-Ach, Bezirk Braunau
- Schiennkhhueber zu Mitterndorf Gerichts Braunau“, heute: Mitterndorf in 5122 Hochburg-Ach, Bezirk Braunau
- „Der Neuhauser zu Hochburg Gerichts Braunau“, heute: Hochburg in 5122 Hochburg-Ach, Bezirk Braunau
- „Der sogenannte Maindlsperger dess Ambts Eggelsperg“, heute: 5142 Eggelsberg, Bezirk Braunau
- „Der Plündtgannser gewester Congress Secretary in Braunau“, Georg Sebastian Plinganser aus 84389 Postmünster, Landkreis Rottal-Inn
- „Der Hauptrebell Meindl sambt dem Würth von Schweigsroidt“, Johann Georg Meindl aus 4952 Weng im Innkreis, Bezirk Braunau, Wirt von Schweigersreith, 5241 Maria Schmolln, Bezirk Braunau
- „Der geweste Comissari Fux“, Matthias Ägidius Fuchs
- Hoffmann, Johann Hoffmann, geboren in 92714 Pleystein, Oberpfalz, zu Beginn der Bayerischen Volkserhebung sesshaft in 84367 Tann, Landkreis Rottal-Inn
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