- Schenkenfelden
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Schenkenfelden Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Oberösterreich Politischer Bezirk: Urfahr-Umgebung Kfz-Kennzeichen: UU Fläche: 25,6 km² Koordinaten: 48° 30′ N, 14° 22′ O48.50027777777814.362777777778734Koordinaten: 48° 30′ 1″ N, 14° 21′ 46″ O Höhe: 734 m ü. A. Einwohner: 1.551 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km² Postleitzahl: 4192 Vorwahl: 07214 Gemeindekennziffer: 4 16 22 NUTS-Region AT313 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Markt 1
4192 SchenkenfeldenWebsite: Politik Bürgermeister: Karl Winkler[1] (ÖVP) Gemeinderat: (2009[2])
(19 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Schenkenfelden im Bezirk Urfahr-Umgebung
Ortsansicht(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Schenkenfelden ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Urfahr-Umgebung im Mühlviertel mit 1551 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Leonfelden.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Schenkenfelden liegt auf 734 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,3 km und von West nach Ost 6,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 25,6 km².[3] Durch den Ort fließt der Kettenbach, der nicht wie im Mühlviertel üblich zur Donau, sondern zur Moldau nach Tschechien fließt.
Flächenverteilung
Ortsteile
- Hinterkönigschlag
- Lichtenstein
- Liebenschlag
- Waldburg
- Helmonsödt
- Reichenau
- Schenkenfelden
- Schild
- Steinschild
- Vorderkönigschlag
Nachbargemeinden
Vyšší Brod (CZ) Reichenthal Bad Leonfelden Waldburg Reichenau im Mühlkreis Ottenschlag im Mühlkreis Hirschbach im Mühlkreis Wappen
Blasonierung: Gespalten; rechts in Rot ein silberner Balken, links in Gold eine silberne Schenkkanne mit großem Bauch und engem Hals samt einem etwas erhöhten Deckel und hinter sich gekehrtem Henkel. Die Gemeindefarben sind Gelb-Rot.
Das „redende“ Wappenbild ist eine volkstümliche Versinnbildlichung des Namens der Siedlung. Das rot-weiß-rote Feld deutet auf die damalige Zugehörigkeit des Marktes zum landesfürstlichen Freistädter Herrschaftsbereich.
Geschichte
Wie kam es zum Ortsnamen Schenkenfelden? Es war vor vielen hundert Jahren: Zwischen Leonfelden und Freistadt holpert ein Wagenzug durch den finsteren "Nordwald". Fuhrleute sind's, die ihre Waren von der Donau nach Böhmen bringen. Endlich erreichen sie eine Lichtung im Wald. Ein einziges Haus auf freiem Feld - eine Schenke lädt zur Einkehr. Die Fuhrleute nennen diese Raststätte „Die Schenke im Feld“.
Eine der ältesten Bronzefunde des Mühlviertels wurde in Schenkenfelden, Gallneukirchen und Engerwitzdorf gefunden. Es handelt sich in Schenkenfelden um eine mittelständige Lappenaxt aus der jüngeren Bronzezeit und einem jungsteinzeitlichen Flachbeil aus Serpentin nahe dem Bannwald (Panholz) lassen die Vermutung aufkeimen, dass es schon sehr früh zu einer Siedlungstätigkeit in der Gegend von Schenkenfelden kam (1500–1000 v. Chr.).
Doch erst im 13. Jahrhundert wird Schenkenfelden erstmals urkundlich erwähnt. Durch die Pfarrentwicklung im Mühlviertel wurde für die seelsorgliche Betreuung die Pfarre Neumarkt im Mühlkreis eingesetzt, und zu dessen Filialpfarren mit Pfarr- oder Begräbnisrecht zählte unter anderem auch Schenkenfelden. Diese wird 1296 erstmals in einem Ablassbrief vom damaligen Bischof von Passau erwähnt, und auch in einem alten Taufbuch wird davon berichtet, dass es schon vor der jetzigen Kirche zwei gegeben haben soll. Auch der "Historische Atlas" verweist auf eine bereits bestehende Kirche im Jahr 1270. Von den Anfängen der heutigen Kirche weiß man nur von der Portalsetzung im Jahr 1525, da diese Jahreszahl über dem Haupteingang in Stein gemeißelt ist.
Laut einer Urkunde vom 29. November 1356 ist Schenkenfelden ein freier, kaiserlicher Markt, und 1492 bestätigt Kaiser Friedrich dem Markt Schenkenfelden das Privileg, einen Wochenmarkt an jedem Mittwoch abzuhalten. Als Folge von Religionskriegen und des Dreißigjährigen Kriegs erleidet die Bevölkerung im Mühlviertel großes Leid, und infolgedessen kommt es in weiten Teilen Oberösterreichs zu Bauernaufständen. Der Bauernkrieg tobte auch um Schenkenfelden. Am 29. Mai 1626 begann die Belagerung von Freistadt durch ein Bauernheer. Hauptsächlich Bauern aus der näheren Umgebung haben sich an der Belagerung beteiligt. Die Stadt wurde eingenommen, jedoch bald wieder von den Kaiserlichen unter Oberst Breuner zurückerobert. Am 31. August fand einer der letzten größeren Kämpfe nördlich der Donau bei Königschlag auf einem Feld beim Miesenwald statt. Heute erinnert eine Gedenkstätte (Hofbauernmarterl) an diese Schlacht, bei der an die 500 Bauern den Tod fanden oder in Gefangenschaft gerieten.
Am 4. März 1877 wurde die Freiwillige Feuerwehr Schenkenfelden durch Bürgermeister Laurenz Benischek gegründet. Erster Kommandant wurde Franz Steffan.
Gemeindepartnerschaft
Seit dem 17. Dezember 1996 ist Schenkenfelden mit der ungarischen Stadt Gyula durch einen Partnerschaftsvertrag verbunden.[4]
Persönlichkeiten
- Johann Georg Freiherr von Harrucker (1664-1742), Harrucker war Sohn eines Webers aus Schenkenfelden, bekam die Möglichkeit eines Studiums und wurde schließlich Verpflegungskommissar unter Prinz Eugen. Als Anerkennung für seine Leistungen erhielt er als Reichsritter Ländereien in Ungarn von etwa 8.000 Joch. Seine Beisetzung erfolgte im Stephansdom in Wien. Schenkenfelden verdankt ihm den Bau der Kreuzwegstationen und der Kalvarienbergkirche.
- Anton Schiesser, Edler von Reifegg (1863-1926), als Offizier der öster. Armee erhielt er in Italien das Adelsprädikat "Edler von Reifegg" für die erfolgreiche Verteidigung der Festung Riva. Eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus Markt 30 erinnert an den großen Schenkenfeldener.
- Josef Leitner (1906-1980), von Beruf zuerst Landwirt, später Leiter der Raiffeisenkasse Schenkenfelden und von 1949 - 1978 Bürgermeister. Bedeutende Einrichtungen fallen in seine Amtszeit: Ortswasserleitung, Ortskanalisation, Marktplatzgestaltung und Volksschulneubau. Josef Leitner wurde auch die "Goldene Medaille für die Verdienste der Republik Österreich" und das "Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich" verliehen.
- Johann Andeßner (*1924), Prälat Andeßner wurde im Jahre 1983 die Ehrenbürgerschaft von Schenkenfelden verliehen. Die Kirchenrenovierung und der Bau des Pfarrheimes zählen ebenso zu seinen Verdiensten, wie die Restaurierung der Kreuzwegstationen, der Kalvarienbergkirche und des Friedhofes. Sehr eingesetzt hat er sich auch für die Errichtung einer Wohnstraße entlang der Kreuzwegstationen.
- Johann Gutenbrunner (1926-1993), seit 1946 war der Ehrenbürger im Gemeindedienst, seit 1956 als Gemeindesekretär für Schenkenfelden tätig. Die Ehrenbürgerschaft wurde ihm für seine Verdienste um die Mitmenschen und für seine langjährige Arbeit in der Gemeindestube verliehen. Er war außerdem Träger des "Goldenen Verdienstzeichens der Republik Österreich".
- Johannes Fellinger (*1959), Konsulent Primar Dr. Fellinger war Initiator des Sozialprojektes „Lebenswelt Schenkenfelden". Diese Einrichtung wurde 1999 eröffnet und bietet mehrfachbehinderten Gehörlosen und Taubblinden eine Arbeits- und Wohnstätte. Dr. Fellinger stellte das Gerstlhaus kostenlos für dieses Projekt zur Verfügung. Für diese Verdienste wurde er am 30. September 2001 zum Ehrenbürger von Schenkenfelden ernannt.
- Josef Ackerl (*1946), Landesrat Ackerl hat sich als Sozialreferent des Landes OÖ. für den Aufbau der Lebenswelt Schenkenfelden verdient gemacht. Er unterstützte das Projekt finanziell und brachte viel Engagement auf. Aus diesem Grund wurde er am 30. September 2001 zum Ehrenbürger von Schenkenfelden ernannt.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 2001 1.507 1991 1.343 Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Bürgermeister auf Schenkenfelden.at
- ↑ Land Oberösterreich: Schenkenfelden: Detailergebnisse der Gemeinderatswahl 2009 Abgerufen am 7. Juli 2011.
- ↑ Gemeinde Schenkenfelden: Gemeinde → Information Abgerufen am 7. Juli 2011.
- ↑ Website Gemeinde Schenkenfelden
Weblinks
Commons: Schenkenfelden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gemeindedaten von Schenkenfelden. In: Statistik Austria.
- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)
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