- Winona Ryder
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Winona Ryder [wɪˈnəʊnə ˈɹaɪdɹ̣] (* 29. Oktober 1971 in Winona, Minnesota; eigentlich Winona Laura Horowitz) ist eine US-amerikanische Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Karriere
Jugend und Karrierebeginn
Winona Ryder wuchs seit dem Jahr 1978 in einer Kommune in der Nähe von Mendocino in Kalifornien auf. Sie hat einen Bruder namens Yuri (* 1976), der seinen Vornamen nach Juri Gagarin bekommen hat, sowie eine Halbschwester namens Sunyata (* 1968) und einen Halbbruder mit Namen Jubal (* 1970) aus der ersten Ehe ihrer Mutter Cindy. Die Eltern, Cindy und Michael Horowitz, waren in der Hippiebewegung aktiv. Timothy Leary war Winona Ryders Patenonkel.
Im Jahr 1981 zog die Familie nach Petaluma in Kalifornien um. Da sie in der staatlichen Schule als Außenseiterin galt, wurde sie auf eine private Schule wie auch zum Unterricht der Schauspielschule des American Conservatory Theater geschickt. Ryder wurde von einer Talentsucherin bei einer Theateraufführung im American Conservatory Theater in San Francisco im Alter von dreizehn Jahren entdeckt. 1985 bewarb sich Ryder mit einem Video, auf dem sie einen Monolog aus dem Buch Franny und Zooey von J. D. Salinger vortrug, um eine Rolle in dem Film Desert Bloom. Obwohl die Rolle an ihre Kollegin Annabeth Gish ging, fiel dem Regisseur und Autor David Seltzer ihr Talent auf und so besetzte er sie als Rina in seinem Film Lucas (1986), über einen Teenager (Corey Haim) und sein Leben an der High School. Als sie gefragt wurde, unter welchem Namen sie im Abspann genannt werden wollte, entschied sie sich für Ryder als ihren Künstlernamen, weil im Hintergrund des Abspanns ein Lied von Mitch Ryder gespielt wurde.
Ihr nächster Film war Square Dance – Wiedersehen in Texas (1987), in dem ihre Rolle ein Leben zwischen zwei Welten führt, einer traditionellen Farm und einer Großstadt. Ryders Leistung wurde von der Kritik positiv aufgenommen. Beide Filme waren aber kein kommerzieller Erfolg. Ihre schauspielerische Leistung in Lucas führte dazu, dass Regisseur Tim Burton sie in seinem Film Beetlejuice (1988) besetzte. In der Komödie spielte sie die Lydia Deetz, die mit ihrer Familie in ein Haus zieht, welches von Geistern (gespielt von Geena Davis, Alec Baldwin und Michael Keaton) bewohnt wird. Ryders Darbietung sowie der Film wurden positiv bewertet und Beetlejuice war auch an den Kinokassen erfolgreich.
1989 spielte sie die Hauptrolle der Veronica Sawyer in dem Independentfilm Heathers. Der Film handelt von einem Pärchen (Ryder und Christian Slater) welches populäre Schülerinnen umbringt. Ryders Agent hatte ihr zuvor von der Rolle abgeraten. Der Film war ein finanzieller Misserfolg, Ryder erhielt aber positive Kritiken. Auch die Komödie Great Balls of Fire! (1989) war ein Flop. Im gleichen Jahr spielte Ryder in Mojo Nixons Musikvideo Debbie Gibson Is Pregnant with My Two-Headed Love Child.
Durchbruch
1990 schaffte sie den Durchbruch an der Seite ihres späteren Freundes Johnny Depp in Tim Burtons Edward mit den Scherenhänden. Der Film war nach Beetlejuice bereits die zweite Zusammenarbeit von Ryder und Burton. Der Fantasyfilm war ein internationaler Kinoerfolg. Im gleichen Jahr war sie neben Cher und Christina Ricci in der Familienkomödie Meerjungfrauen küssen besser zu sehen. Erneut wurde Ryders Darstellung von Kritikern gelobt und sie wurde in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für einen Golden Globe nominiert. Ryder erschien außerdem mit ihren Kolleginnen Cher und Ricci im Musikvideo zu The Shoop Shoop Song, dem Titellied des Films.
Ryder spielte 1992 eine Doppelrolle als Mina Murray und Elisabeta in Bram Stoker’s Dracula. 1993 war sie als Freundin von Antonio Banderas in dem Drama Das Geisterhaus an der Seite von Meryl Streep und Glenn Close zu sehen. Der Film ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Isabel Allende. Von Kritik und Publikum wurde das Drama überwiegend negativ aufgenommen. Außerdem spielte sie zusammen mit Michelle Pfeiffer und Daniel Day-Lewis in Zeit der Unschuld, der Verfilmung des Romans von Edith Wharton. Regie führte Martin Scorsese, den Ryder als „besten Regisseur der Welt“ beschrieb. Ihre Rolle brachte Ryder einen Golden Globe Award als Beste Nebendarstellerin, sowie eine Nominierung für den Oscar ein. Als nächstes war sie unter der Regie von Ben Stiller in der Komödie Reality Bites – Voll das Leben (1994) zu sehen, für die sie gute Kritiken erhielt, die aber ein finanzieller Flop war. Lob erhielt sie auch für ihre Rolle in dem Drama Betty und ihre Schwestern (1994), für die sie 1995 erneut für einen Oscar als Beste Schauspielerin nominiert wurde.
1996 spielte sie die Hauptrolle Hexenjagd mit Daniel Day-Lewis und Joan Allen. Der Film, eine Adaption von Arthur Millers Bühnenstück, handelt von der Hexenverfolgung in Salem. Der Film war kein Erfolg, Ryders Leistung wurde aber positiv bewertet. Ein Jahr später spielte sie einen Androiden in dem erfolgreichen Horrorfilm Alien – Die Wiedergeburt (1997) mit Sigourney Weaver. 1998 war sie in Woody Allens Celebrity zu sehen, nachdem Drew Barrymore ihre Rolle abgelehnt hatte.
1999 spielte sie die Hauptrolle der Susanna Kaysen in dem Drama Durchgeknallt, basierend auf Kaysens autobiografischen Roman. Sie spielte darin eine Psychiatriepatientin mit Borderlinesyndrom. Durchgeknallt sollte Ryders Comeback in Hollywood werden, nachdem ihre letzten Filme gefloppt waren. Der Film wurde aber vielmehr zum Durchbruch für ihre Kollegin Angelina Jolie, welche mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Im folgenden Jahr war sie neben Richard Gere in der Romanze Es begann im September zu sehen. Der Film handelt von der Liebe eines älteren Mannes zu einer jüngeren Frau. Außerdem hatte sie einen Gastauftritt in der Komödie Zoolander (2000). Im Oktober 2000 erhielt Ryder den Stern Nummer 2.165 auf dem Hollywood Walk of Fame.
Verurteilung und Comeback
2002 war sie neben Adam Sandler in der Komödie Mr. Deeds zu sehen. Der Film wurde Ryders bis dato größter finanzieller Erfolg, wurde aber von Kritikern negativ aufgenommen und brachte ihr eine Nominierung für den Negativpreis Goldene Himbeere ein. 2002 wurde sie wegen Ladendiebstahls von Kleidern im Wert von 5000 US-Dollar zu einer Bewährungszeit von drei Jahren und einer Arbeitsauflage von 480 Stunden verurteilt, nachdem sie bereits 2001 beim Ladendiebstahl erwischt worden war. Dieser Vorfall sorgte für Ryders Karriereknick.
In den folgenden Jahren zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück und stand erst ab 2006 wieder vermehrt vor der Kamera. So war sie 2006 unter anderem in der Romanverfilmung A Scanner Darkly an der Seite von Keanu Reeves, Robert Downey junior, und Woody Harrelson zu sehen, welche gute Kritiken erhielt. 2009 hatte sie einen Cameo-Auftritt in J. J. Abramss Star Trek, als Spocks Mutter Amanda Grayson. Der Film war an den Kinokassen ein großer Erfolg und Ryder wurde mit einem Scream Award für den besten Gastauftritt ausgezeichnet. Sie spielte an der Seite von Robin Wright und Julianne Moore in Rebecca Millers Pippa Lee (2009) und war neben Natalie Portman und Mila Kunis in Darren Aronofskys Black Swan (2010) zu sehen. Außerdem spielte sie die Hauptrolle in dem Fernsehfilm When Love Is Not Enough: The Lois Wilson Story, wofür sie für den Satellite Award und den Screen Actors Guild Award nominiert wurde. 2011 war sie an der Seite von Vince Vaughn, Kevin James und Jennifer Connelly in der Komödie Dickste Freunde zu sehen.
Persönliches
Im Laufe der Jahre hatte Winona Ryder einige Beziehungen mit prominenten Kollegen, u. a. mit Johnny Depp, Christian Slater und Matt Damon.
Filmografie
- 1986: Lucas
- 1987: Square Dance – Wiedersehen in Texas
- 1987: AIDS Video Project
- 1988: Beetlejuice
- 1988: Die Generation von 1969 (1969)
- 1989: Heathers
- 1989: Great Balls of Fire – Jerry Lee Lewis – Ein Leben für den Rock’n’Roll
- 1990: Ein Mädchen namens Dinky (Welcome Home, Roxy Carmichael)
- 1990: Edward mit den Scherenhänden (Edward Scissorhands)
- 1990: Meerjungfrauen küssen besser (Mermaids)
- 1991: Night on Earth
- 1992: Bram Stoker’s Dracula (Dracula)
- 1993: Zeit der Unschuld (The Age of Innocence)
- 1993: Das Geisterhaus (The House of the Spirits)
- 1994: Reality Bites – Voll das Leben
- 1994: Die Simpsons (Trickserie) – Stimme
- 1994: Betty und ihre Schwestern (Little Women)
- 1995: Ein amerikanischer Quilt (How to Make an American Quilt)
- 1996: Run Off (Boys)
- 1996: Al Pacino’s Looking for Richard
- 1996: Hexenjagd (The Crucible)
- 1997: Alien – Die Wiedergeburt (Alien: Resurrection)
- 1998: Celebrity – Schön, reich, berühmt
- 1999: Durchgeknallt (Girl, Interrupted)
- 2000: Es begann im September (Autumn in New York)
- 2000: Lost Souls – Verlorene Seelen
- 2000: Zoolander
- 2001: Friends (Fernsehserie)
- 2002: Mr. Deeds
- 2002: S1m0ne
- 2004: Das Herz ist eine hinterlistige Person (The Heart Is Deceitful Above All Things)
- 2006: The Darwin Awards
- 2006: A Scanner Darkly – Der dunkle Schirm
- 2007: Das 10 Gebote Movie (The Ten)
- 2007: Sex and Death 101
- 2007: Welcome (Kurzfilm)
- 2008: The Last Word
- 2009: The Informers
- 2009: Water Pills (Kurzfilm)
- 2009: Stay Cool – Feuer & Flamme
- 2009: Star Trek
- 2009: Pippa Lee (The Private Lives of Pippa Lee)
- 2010: When Love Is Not Enough: The Lois Wilson Story (Fernsehfilm)
- 2010: Black Swan
- 2011: Dickste Freunde (The Dilemma)
Auszeichnungen und Nominierungen
Jahr Auszeichnung Kategorie Film gewonnen/nominiert 1990 Independent Spirit Award Beste Hauptdarstellerin Heathers nominiert NBR Award Beste Nebendarstellerin Meerjungfrauen küssen besser gewonnen ShoWest Award Weiblicher Star von morgen – gewonnen Young Artist Award Beste Darstellung in einem Spielfilm – Hauptdarsteller Great Balls of Fire! gewonnen 1991 Golden Globe Beste Nebendarstellerin Meerjungfrauen küssen besser nominiert 1992 Saturn Award Beste Hauptdarstellerin Edward mit den Scherenhänden nominiert Sant Jordi Award Beste ausländische Schauspielerin (Mejor Actriz Extranjera) gewonnen 1993 Saturn Award Beste Hauptdarstellerin Bram Stoker’s Dracula nominiert MTV Movie Award Bester Filmkuss nominiert NBR Award Beste Nebendarstellerin Zeit der Unschuld gewonnen 1994 Academy Award (Oscar) Beste Nebendarstellerin nominiert BAFTA Award Beste Nebendarstellerin nominiert Golden Globe Beste Nebendarstellerin gewonnen MTV Movie Award Bester Filmkuss Reality Bites – Voll das Leben nominiert KCFCC Award Beste Schauspielerin Betty und ihre Schwestern gewonnen SEFCA Award Beste Nebendarstellerin Zeit der Unschuld gewonnen 1995 Academy Award (Oscar) Beste Hauptdarstellerin Betty und ihre Schwestern nominiert Chlotrudis Award Beste Schauspielerin nominiert 1996 MTV Movie Award Bester Filmkuss Ein amerikanischer Quilt nominiert 1997 ShoWest Award Weiblicher Star des Jahres – gewonnen 1998 Saturn Award Beste Nebendarstellerin Alien – Die Wiedergeburt nominiert Blockbuster Entertainment Award Beste Nebendarstellerin – Science-Fiction gewonnen 2000 Blockbuster Entertainment Award Beste Hauptdarstellerin – Drama Durchgeknallt nominiert Peter J. Owens Award – – gewonnen Stern auf dem Walk of Fame Motion Picture – gewonnen 2002 Teen Choice Award Film – Choice Actress, Comedy Mr. Deeds nominiert 2009 Scream Award Bester Gastauftritt Star Trek gewonnen 2010 Satellite Award Best Performance by an Actress in a Television Movie When Love Is Not Enough: The Lois Wilson Story nominiert Screen Actors Guild Award Best Performance by an Actress in a Television Movie nominiert Best Performance by an Ensemble Cast Black Swan nominiert Literatur
- Frank Schnelle: Winona Ryder. Das Gesicht der neunziger Jahre. Wilhelm Heyne Verlag, München 1995, ISBN 3-453-08131-5.
Weblinks
Commons: Winona Ryder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Winona Ryder in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Winona Ryder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ach Noni! Eine Liebeserklärung an Winona Ryder. Porträt von Thomas Lindemann in der Welt vom 23. Januar 2011
- Porträt auf Prisma Online
Kategorien:- Schauspieler
- Golden-Globe-Preisträger
- Pseudonym
- US-Amerikaner
- Geboren 1971
- Frau
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