Star Trek (2009)

Star Trek (2009)
Filmdaten
Deutscher Titel Star Trek
Star trek 2009.svg
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 127 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie J. J. Abrams
Drehbuch Alex Kurtzman,
Roberto Orci
Produktion J. J. Abrams,
Damon Lindelof
Musik Michael Giacchino
Kamera Daniel Mindel
Schnitt Maryann Brandon,
Mary Jo Markey
Besetzung
Synchronisation

Star Trek ist der Titel des elften Kinofilms, der auf der Science-Fiction-Serie Raumschiff Enterprise von Gene Roddenberry basiert. Für seine Interpretation der populären Serie besetzte Regisseur J. J. Abrams zahlreiche bekannte Rollen mit neuen, jungen Schauspielern. Der Film beleuchtet insbesondere die Vorgeschichte der Figuren Kirk und Spock innerhalb einer alternativen Zeitlinie des Star-Trek-Universums. Am 7. April 2009 feierte der Film seine offizielle Premiere in Sydney.

Der Film wurde – wie auch Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart – für vier Oscars nominiert (Make-Up, Ton, Tonschnitt, Effekte) und erhielt den Preis in der Kategorie Bestes Make-Up. Damit ist der elfte Teil der Star-Trek-Reihe der erste, der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Im Jahr 2233 untersucht das Föderationsschiff USS Kelvin unerklärliche Energie-Turbulenzen. Plötzlich taucht ein gewaltiges romulanisches Raumschiff aus dieser Turbulenz auf – die Narada. Sie greift die Kelvin an, die der Narada hoffnungslos unterlegen ist. Ayel, der erste Offizier der Narada, fordert, dass Captain Richard Robau an Bord kommt. Dieser gibt nach und übergibt das Kommando an seinen ersten Offizier, George Kirk. An Bord der Narada wird er nach einem Raumschiff und Botschafter Spock ausgefragt. Nachdem er wahrheitsgemäß sagt, er kenne keinen „Spock“, wird er von Nero, dem Kommandanten der Narada ungläubig nach der Sternzeit befragt. Als er diese nennt, nimmt Nero seine Lanze und tötet Captain Robau.

Die Narada setzt den Angriff fort und die Kelvin muss evakuiert werden. Um dem Rest der Mannschaft – darunter seiner kurz vor der Entbindung stehenden Frau – die Flucht zu ermöglichen, bleibt George Kirk an Bord und programmiert die Kelvin auf Kollisionskurs. Nur wenige Augenblicke nach der Geburt seines Sohnes James Tiberius wird die Narada gerammt und so außer Gefecht gesetzt. Durch Kirks Opfer können sich die verbliebenen 800 Mannschaftsmitglieder der Kelvin in Sicherheit bringen.

James T. Kirk wächst zu einem rebellischen jungen Mann heran. Anlässlich einer von ihm verursachten Schlägerei mit Sternenflottenkadetten trifft er auf Captain Christopher Pike, der ihn motiviert, dem heldenhaften Vorbild seines Vaters zu folgen und der Flotte beizutreten. An der Sternenflottenakademie freundet er sich mit dem knurrigen, aber herzlichen Arzt Dr. Leonard McCoy an. Seine Versuche, die attraktive Linguistin Uhura zu erobern, bleiben erfolglos.

Auch der junge Spock, bereits im Rang eines Commanders, hat seinen Weg zur Akademie gefunden, nachdem er wegen seiner teilweise menschlichen Abstammung auf Vulkan viel Verachtung hatte erfahren müssen. Er ist unter anderem für die Programmierung des Kobayashi-Maru-Tests verantwortlich, ein Übungsszenario, das die Kadetten mit der unvermeidbaren Vernichtung des eigenen Schiffs konfrontieren soll. Kirk besteht den Test als Erster überhaupt, doch alles deutet darauf hin, dass er den Test manipuliert hat. Mitten in die offizielle Anhörung Kirks trifft ein Notruf von Vulkan ein. Alle Kadetten werden daraufhin auf ihre Schiffe gerufen, doch Kirk darf sich aufgrund der Manipulationsvorwürfe nicht am Einsatz beteiligen. Sein Freund „Pille“ McCoy schmuggelt ihn deshalb als seinen Patienten an Bord des neuen Raumschiffs Enterprise.

Kirk erkennt Gemeinsamkeiten zwischen dem Notruf und den Begleitumständen, die zur Vernichtung der Kelvin geführt haben, und warnt Pike vor einer Falle. Bei Ankunft der Enterprise ist die Flotte bereits zerstört, und die Narada bohrt den Planetenkern Vulkans an. Angesichts des übermächtigen gegnerischen Schiffes sieht sich Pike gezwungen, Neros Aufforderung zu folgen, sich auf die Narada zu begeben. Er übergibt Spock das Kommando und befördert Kirk zum Ersten Offizier. Als es Kirk und Sulu gelingt, den Bohrer zu sabotieren, ist es bereits zu spät: Nero schießt ein Projektil mit roter Materie in das Bohrloch, und Vulkan wird von dem in seinem Inneren entstehenden Schwarzen Loch aufgezehrt. Nur wenige tausend Vulkanier, darunter der Ältestenrat und Spocks Vater Sarek, können gerettet werden, Spocks Mutter Amanda Grayson hingegen kommt ums Leben. Mit dem Ziel, sukzessive alle Föderationswelten zu zerstören, nimmt Nero Kurs auf die Erde und verhört Pike, um an Details über deren Verteidigungsanlagen zu gelangen.

Nach einer hitzigen Debatte um die weitere Taktik wird Kirk von Spock wegen Meuterei auf der Eiswelt Delta Vega ausgesetzt. Dort trifft Kirk auf den aus der Zukunft stammenden Spock, der Kirk über die Umstände aufklärt, wie er und Nero in Kirks Gegenwart gekommen sind:

Im Jahr 2387 droht der Galaxis Gefahr durch eine abnorm verlaufende Supernova. An Bord eines speziell ausgerüsteten Schiffes versucht Botschafter Spock, die Katastrophe aufzuhalten, indem er mittels roter Materie künstlich ein Schwarzes Loch erzeugt, das den explodierten Stern absorbieren soll. Doch es gelingt dem Vulkanier nicht rechtzeitig, den Planeten Romulus vor der Zerstörung zu bewahren. Getrieben von Rache für den Tod seiner Familie und die Vernichtung seines Volkes greift Nero, Captain des romulanischen Bergbauschiffes Narada, Spock an. Außerstande, sich aus dem Gravitationsfeld des Schwarzen Loches zu befreien, werden beide Schiffe in die Vergangenheit geworfen. Als Erster taucht Nero 154 Jahre in der Vergangenheit auf und zerstört die Kelvin, wodurch im weiteren Verlauf eine alternative Zeitlinie geschaffen wird. Während Nero 25 Jahre auf Spock wartet, vergehen für diesen nur Sekunden, bis er im Jahr 2258 auftaucht. Er wird von Nero gefangen genommen und auf Delta Vega ausgesetzt. Nero behält Spocks Schiff mit der roten Materie an Bord und zerstört damit Vulkan, während Spock hilflos zusehen muss.

Spock berichtet Kirk auch von der anzustrebenden Freundschaft zwischen ihnen beiden und erklärt ihm, dass er unbedingt Captain der Enterprise werden müsse. Sie begeben sich zu einem Außenposten der Föderation auf diesem Planeten, wo sie auf Montgomery Scott treffen, der hier unfreiwillig Dienst tut. Unter Ausnutzung einer von Scotts künftigen Transportertheorien, die ihm vom alten Spock mitgeteilt wird, können Scott und Kirk an Bord der Enterprise gebeamt werden, obwohl diese mit Warpgeschwindigkeit fliegt.

Kirk erlangt das Kommando, indem er, dem Rat des alten Spock folgend, dessen jüngeres Pendant zu einer emotionalen Überreaktion provoziert, die diesen für das Amt des Captains disqualifiziert. Die Enterprise nimmt Kurs auf die Erde, wo Nero bereits den Planetenbohrer vorbereitet. Durch ein geschicktes taktisches Manöver, vorgeschlagen von Pavel Chekov, gelingt es der Enterprise, unmittelbar hinter dem Saturnmond Titan aus dem Subraum aufzutauchen und sich dahinter zu verstecken. Nachdem Kirk und Spock sich miteinander arrangiert haben, beamen beide auf die Narada, um Captain Pike zu befreien. Spock requiriert das Schiff seines älteren Selbst, zerstört damit den Bohrer und lockt Nero von der Erde weg. Während er auf Kollisionskurs mit der Narada geht, wird diese von der Enterprise unter Dauerfeuer angegriffen. Spock, Kirk und Pike werden im letzten Moment von „Scotty“ zurück auf die Enterprise gebeamt. Die freigesetzte rote Materie erzeugt ein Schwarzes Loch inmitten der Narada. Kirk bietet Nero die Rettung seiner Mannschaft an, aber der Romulaner zieht den Untergang mit seinem Schiff vor. Der Enterprise droht, ebenfalls in die Singularität gezogen zu werden, sie entgeht jedoch der Zerstörung durch Abwurf und Zündung ihres Warp-Kerns, deren Druckwelle sie aus dem Gefahrenbereich katapultiert.

Kirk wird zum Captain der Enterprise befördert und tritt somit die Nachfolge des ebenfalls beförderten Admiral Pike an. Spock, der die Absicht hegt, die Sternenflotte zu verlassen, um beim Aufbau einer vulkanischen Kolonie zu helfen, trifft auf sein älteres Selbst. Botschafter Spock erklärt ihm, dass er und Kirk aufeinander angewiesen sind, und gibt ihm den Rat, seinen Gefühlen zu folgen, statt sich völlig der Logik zu verschreiben. Daraufhin übernimmt der jüngere Spock den Posten des Ersten Offiziers unter Kirks Kommando.

Entstehungsgeschichte

Drehbuchentwicklung

Der zehnte Star-Trek-Film Star Trek: Nemesis aus dem Jahr 2002 war kommerziell wenig erfolgreich, und die fünfte Star-Trek-Fernsehserie Star Trek: Enterprise wurde 2005 wegen niedriger Einschaltquoten nach vier Staffeln abgesetzt. Dennoch begann noch 2005 die Entwicklung eines neuen Kinofilms.

Der Film sollte den Titel Star Trek: The Beginning tragen und im 22. Jahrhundert des Star-Trek-Universums spielen. Damit sollte er ein Prequel zu den Star-Trek-Serien darstellen, die nach der ebenfalls als Prequel konzipierten Serie Star Trek: Enterprise spielten. Thema des Films sollte der Krieg der Menschen gegen die Romulaner sein, der in verschiedenen Serienfolgen als historisches Ereignis erwähnt worden war. Erik Jendresen schrieb das Drehbuch; Rick Berman, der seit Roddenberrys Tod im Jahr 1991 Hauptverantwortlicher für das Franchise gewesen war, war kaum eingebunden. Aus verschiedenen Gründen wurde das Projekt von Paramount Pictures abgebrochen und die Entwicklung eines neuen Films vorübergehend eingestellt.[1]

Als J. J. Abrams seine erste Regiearbeit Mission: Impossible III fertig stellte, fragte Paramount nach seinem Interesse, einen neuen Star-Trek-Film zu entwickeln. Selbst kein Fan der Serie, versammelte Abrams die Autoren Roberto Orci, Alex Kurtzman, Damon Lindelof und Bryan Burk um sich. Orci und Kurtzman waren bekennende Anhänger der Serie, während etwa Burk sich kaum für sie interessierte. Zusammen arbeitete das Team rund ein Jahr an einer Geschichte, die alle zufrieden stellte. Für Abrams war dabei früh klar, dass er sich auf die Originalserie stützen und die Ikonen Kirk und Spock auf die Leinwand zurückbringen wollte.[2][3]

Weil klassische Elemente Star Treks bereits mehrfach parodiert worden waren, etwa in der erfolgreichen Komödie Galaxy Quest, war Abrams Humor im Drehbuch besonders wichtig: Er hatte Sorge vor unfreiwilliger Komik.[4][2] Bei der Ausarbeitung des Drehbuchs verfolgten Kurtzman und Orci auch die Absicht, Star Trek mehr im Stil von Star Wars zu gestalten. George Lucas’ Science-Fiction-Franchise stößt im Allgemeinen auch bei Zuschauern, die keine Fans sind, auf mehr Akzeptanz. Die Drehbuchautoren wollten insbesondere Weltraumschlachten mehr Geschwindigkeit verleihen, als dies bei Star Trek bisher üblich war. Schon in seiner Entwicklungsphase gab sich Leonard Nimoy von dem Projekt begeistert und interessierte sich zur Freude der Autoren, als Spock aufzutreten.[5] Die Autoren suchten auch nach Wegen, William Shatner als Kirk in der Geschichte unterzubringen. Schließlich wurde die Idee fallen gelassen: Das Drehbuch hätte zu stark umgeschrieben werden müssen, um einen Auftritt Shatners zu ermöglichen.[3]

Obwohl er nur als Produzent vorgesehen war (mit seiner Firma Bad Robot Productions), entschied sich Abrams schließlich dafür, auch die Regie des neuen Films zu übernehmen.[2] Rick Bermans 2006 auslaufender Vertrag wurde von Paramount nicht verlängert.[6]

Besetzung

Für viele Rollen, die seit Jahrzehnten mit bestimmten Schauspielern assoziiert werden, mussten andere, jüngere Darsteller gefunden werden. Entgegen den Erwartungen Abrams’ erwies sich die Besetzung Spocks leichter als jene Kirks. Zachary Quinto, der dem originalen Spock-Darsteller Leonard Nimoy auch optisch entsprach, stand relativ rasch als Nimoys Nachfolger fest. Chris Pine fand als letzter in das neue Ensemble, nachdem Abrams lange Zeit erfolglos nach einem geeigneten Kirk-Darsteller gesucht hatte. So war auch Matt Damon für die Rolle des Kirk für kurze Zeit im Gespräch. Schließlich wurde der geplante Neustart der Filmserie mit relativ unbekannten Schauspielern besetzt, was laut Regisseur Abrams zwar ein Risiko sei, dem Film aber auch mehr Frische verleihe: Zuschauer können die Schauspieler so besser mit der jeweiligen Rolle identifizieren.[3]

Majel Barrett ist in Star Trek zum letzten Mal als Stimme des Bordcomputers der Enterprise zu hören. Der im Juli 2008 an Krebs gestorbene Wissenschaftler Randy Pausch hat im Film einen Cameo-Auftritt.

Dreharbeiten

Die California State University in Northridge diente als Kulisse für die Sternenflottenakademie.

Die Dreharbeiten zu Star Trek begannen am 7. November 2007 und endeten Ende März 2008, das Produktionsbudget des Films betrug rund 150 Millionen US-Dollar.[7] Gedreht wurde ausschließlich in Kalifornien, darunter in Long Beach und an der California State University, Northridge. Deren Campus diente als Schauplatz für die Sternenflottenakademie.[8] Die Innenaufnahmen an Bord der Enterprise entstanden auf dem Gelände der Paramount Studios.

Deutsche Fassung

Synchronfirma: Berliner Synchron AG Wenzel Lüdecke
Dialogbuch: Änne Troester
Dialogregie: Björn Schalla & Kim Hasper
Synchronberatung: Torsten Nobst

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Kirk Chris Pine Nico Sablik
Spock (jung) Zachary Quinto Timmo Niesner
Spock (alt) Leonard Nimoy Norbert Gescher
Nero Eric Bana Benjamin Völz
Pike Bruce Greenwood Oliver Stritzel
McCoy Karl Urban Tobias Kluckert
Uhura Zoë Saldaña Tanja Geke
Scott Simon Pegg Simon Jäger
Sulu John Cho Julien Haggége
Chekov Anton Yelchin Constantin von Jascheroff
Rolle Darsteller Synchronsprecher
Sarek Ben Cross Klaus-Dieter Klebsch
Amanda Grayson Winona Ryder Maud Ackermann
George Kirk Chris Hemsworth Björn Schalla
Winona Kirk Jennifer Morrison Melanie Hinze
Gaila Rachel Nichols Anna Grisebach
Captain Robau Faran Tahir Leon Boden
Ayel Clifton Collins junior Olaf Reichmann
Kirk als Kind Jimmy Bennett Eric Stefanov
Spock als Kind Jacob Kogan Marco Eßer
Computer Majel Barrett Claudia Urbschat-Mingues

Veröffentlichung

Ursprünglich war geplant, den Film bereits zu Weihnachten 2008 zu veröffentlichen, der Starttermin wurde aber auf Anfang Mai 2009 verschoben.[9]

Die offizielle Weltpremiere des Films, der überraschend bereits einige Stunden zuvor im texanischen Austin erstmals gezeigt worden war, fand am 7. April 2009 in Sydney statt. Nebst der Deutschlandpremiere am 16. April 2009 in Berlin führte die Promotion-Tour die Hauptdarsteller unter anderem am 14. April auch nach Österreich.[10][11]

Rezeption

Die ersten australischen Kritiker sprachen von einem gelungenen Neustart der Filmserie, die zuletzt enttäuschte. J. J. Abrams’ Version von Star Trek überzeuge durch seine Action und Dynamik. Ian Cuthbertson vom The Australian sah nicht nur einen der besseren Star-Trek-Filme, sondern eine der besten Science-Fiction-Produktionen. Wie andere Kritiker lobte er die beeindruckenden Spezialeffekte, die eine glaubwürdige Atmosphäre schafften. Der actionreiche Film entwickle eine Dynamik wie die besten Bond-Filme und beeindrucke auch durch seine Besetzung: „Star Trek ist wieder jung.“[12] Auch Andrew L. Urban und Louise Keller geben sich in ihren Besprechungen überzeugt, dass der überraschend frische, elfte Film der Serie über das Fandom hinaus sein Publikum finden wird.[13]

Doch trotz seiner beeindruckenden Qualität hat der Film nach Meinung von Garth Franklin nicht die Tiefe anderer, das jeweilige Franchise neu definierender Filme wie Batman Begins oder Casino Royale. Die Atmosphäre von Roddenberrys Star-Trek-Universum sei spürbar, doch fehlte der moralische Impetus des Originals. Einen größeren Schwachpunkt ortet Franklin im Drehbuch. Obwohl es das bisher beste des Autorenduos Kurtzman und Orci sei, gelänge es ihnen nicht, die Geschichte frei von unglaubwürdigen Zufällen und dramaturgischen Löchern zu gestalten. So wirke auch der Gegenspieler Nero wie eine der vielen schalen Kopien des rachsüchtigen Khan aus dem zweiten Star-Trek-Film, der noch immer unerreicht sei.[14] Übereinstimmend loben die ersten Kritiken die herausragende Tongestaltung.[13][14]

Die jungen Darsteller haben auf die Kritiker einen überwiegend guten Eindruck gemacht. Laut Garth Franklin gelingt es Chris Pine überzeugend, sich frei von Shatners Manierismen die Rolle des Kirk anzueignen. Die Figur wirke zwar arrogant, aber dennoch sympathisch. Zachary Quinto sei ein solider Spock, doch fehle ihm noch der besondere Humor und die herablassende Art, mit der Leonard Nimoy die Rolle füllte.[14] Im Gegensatz dazu schwärmt Louise Keller vor allem von Quintos Spock, der in seinen Szenen alle Aufmerksamkeit auf sich ziehe.[13] Die kurzen Auftritte des sichtlich gealterten Leonard Nimoy als sein Alter Ego Spock wurden bei Besprechungen als für Fans beeindruckend beschrieben.[14] Das Premierenpublikum in Sydney applaudierte spontan.[13]

In seiner Besprechung für IGN Movie UK begeistert sich Orlando Parfitt für Chris Pine als Kirk und besonders Zachary Quinto als Spock: Dank guter Dialoge bilden die beiden das Herz dieser gelungenen Neuadaption. Gleichzeitig kritisiert er die komplizierte Geschichte und den schwachen Gegenspieler Nero, wodurch der Film als aufregendes Weltraumabenteuer versagt: „Die Handlung ist ein einziges Chaos.“[15]

In einer Kritik auf Spiegel Online bezeichnet David Kleingers den Film als ein spannendes, rasantes und „sexy“ Science-Fiction-Abenteuer, dem der Spagat zwischen Revolution und Restaurierung der Legende gut gelingt.[16] Auch Thomas Klingenmaier meint in der Stuttgarter Zeitung: „Was Tricks und Dynamik und die schiere Lust am Einfachen angeht, hat Star Trek viel mehr zu bieten als frühere Umsetzungen der Kirk’schen Macho-Raumfahrt.“ Andererseits bleibe der Film intellektuell weit hinter anderen Serien wie beispielsweise Battlestar Galactica zurück. Außerdem kritisiert er die für ein Raumschiff übertrieben wirkende Wendigkeit, diese wirke „wie ein Testauto auf dem ADAC-Übungsplatz.“[17] Auf Welt Online bemängelt Harald Peters die sinnlose Handlung, die durch gekonnte Inszenierung verdeckt werde: „Angenehmerweise ist Star Trek ein Film, der nichts will, der nichts bedeutet, der einfach nur da ist und ohne Aufhebens konsumiert werden will.“[18] Etrit Hasler findet in der Schweizer Wochenzeitung kaum lobende Worte: Der Film voller „Actionfilmklischees“ trete das aufklärerische Grundkonzept der Originalserie mit Füßen.[19]

In einer Online-Umfrage des deutschen Meinungsportals sozioland bewerteten 89 % der rund 1.500 Teilnehmer den Film mit „gut“ oder besser.[20]

Der Umstand, dass eine alternative Zeitlinie geschaffen wird und die Charaktere der Originalserie stark abgeändert wurden, sorgte, in Kombination mit einer für Star Trek untypisch schwachen Story, für einige Kritik unter Star-Trek-Fans.[21]

Erfolg

Am Startwochenende spielte Star Trek in Nordamerika 79,2 Millionen Dollar ein, mehr als jeder andere Star-Trek-Film vorher. [22] In Deutschland sahen 421.593 Zuschauer den Film am Startwochenende[23], insgesamt rund 1,2 Millionen. Das weltweite Einspielergebnis inklusive Nordamerika beläuft sich auf 385 Millionen Dollar.[24] Seit November 2009 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich. Bis zum 20. Dezember 2009 wurden damit allein in den USA 82 Millionen Dollar erzielt.[25] Laut dem Hollywood Reporter ist Star Trek der am meisten illegal im Internet heruntergeladene Film 2009. [26]

Bücher

Die Adaption von Alan Dean Foster erschien Anfang Mai sowohl in den USA (Pocket Books) als auch im deutschsprachigen Raum (Cross Cult).[27][28] Als Teil der Marketing-Kampagne zum Film wurde noch vor dem Start unter dem Titel Star Trek: Countdown eine vierteilige Comicreihe veröffentlicht. Diese erzählt die Vorgeschichte zur Filmhandlung. Die Geschichte stammt von Roberto Orci und Alex Kurtzman, der Comic wurde geschrieben von Tim Jones und Mike Johnson. Für die Zeichnungen war David Messina verantwortlich.[29]

Auszeichnungen

  • 2008: California on Location Awards: Assistant Location Manager of the Year – Features: Kathy McCurdy[30]
  • 2009: Scream Awards: Bester Science-Fiction-Film
  • 2010: Oscarverleihung 2010: Oscar für Bestes Make-Up, sowie Nominierungen in den Kategorien bester Ton, Tonschnitt und Visuelle Effekte.

Fortsetzung

Für Ende 2012/Frühling 2013 ist ein weiterer Star-Trek-Film angekündigt, der auf der alternativen Zeitlinie von Star Trek aufbaut. Die Hauptdarsteller des Films von 2009 werden ihre Rolle wieder aufnehmen; da die Dreharbeiten noch nicht begonnen haben, könnte sich der Premierentermin noch ändern.[31]

Filmbezüge

Da sich Industrial Light & Magic für die Special Effects von Star Trek verantwortlich zeigte, wurde unter anderem ein Easter Egg in dem Film versteckt. So ist R2D2, ein Charakter aus Star Wars für einen kurzen Augenblick zu sehen.[32][33]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. David Hughes: The Greatest Science Fiction Movies Never Made. Titan Books, 2008, ISBN 978-1-84576-755-6, S. 35, 37, 44–46.
  2. a b c biggeoff (29. April 2009): JJ Abrams talks Star Trek and plenty more (englisch). www.cinefools.com. Abgerufen am 7. Mai 2009.
  3. a b c deskjet (18. April 2009): JJ Abrams Star Trek Interview (englisch). life-us.blogspot.com. Abgerufen am 7. Mai 2009.
  4. Vgl. Star Trek movie for the new generation auf timesonline (abgerufen am 19. Apr. 2009).
  5. Vgl. Interview mit Orci und Kurtzman auf trekmovie.com (abgerufen am 15. April 2009).
  6. trekmovie.com: Is Rick Berman Holding Up New Trek? Abgerufen am 6. Februar 2009.
  7. TREKNews.de: Paramount beginnt Dreharbeiten für Star Trek XI. Abgerufen am 6. Februar 2009.
  8. CSUN Transformed Into Academy. 18. März 2008, abgerufen am 4. Februar 2009.
  9. Comingsoon.net: Update: Star Trek Pushed Back to May, 2009 (vom 14. Februar 2008, abgerufen am 6. Februar 2009).
  10. Star Trek 11: Weltpremiere am 7. April: Uraufführung findet in Australien statt (vom 20. März 2009, abgerufen am 20. März 2009).
  11. „Star Trek XI“: Welt-Premiere in Australien (vom 20. März 2009, abgerufen am 20. März 2009).
  12. „Star Trek is young again.“ Vgl. Ian Cuthbertson auf www.theaustralian.news.com (abgerufen am 13. April 2009).
  13. a b c d Vgl. Besprechungen auf www.urbancinefile.com (abgerufen am 13. April 2009).
  14. a b c d Vgl. www.darkhorizons.com (abgerufen am 13. April 2009).
  15. „This is because the plot is a complete mess.“ Star Trek UK Review auf www.ign.com (abgerufen am 18. April 2009).
  16. David Kleingers: Die beste Pyjamaparty im All auf Spiegel Online vom 5. Mai 2009.
  17. Thomas Klingenmaier in der Stuttgarter Zeitung, Nr. 102, 65 Auflage, Dienstag, 5. Mai 2009, S. 31.
  18. Der elfte Star-Trek-Film ist völlig unlogisch auf www.welt.de (abgerufen am 8. Mai 2009).
  19. Vgl. Da hängt Kirk schon wieder auf woz.ch (abgerufen am 8. Mai 2009).
  20. Vgl. „Star Trek 2009: Wer ist der bessere Spock?“ auf sozioland (Laufzeit: Mai bis August 2009).
  21. Vgl. "Der elfte „Star Trek“-Film ist völlig unlogisch"
  22. Vgl.Star Trek bei Box Office Mojo (abgerufen am 12. Oktober 2009).
  23. Vgl. http://www.insidekino.de/DTop10/09/DTop09MAI7.htm Star Trek 11: Die endgültigen Zahlen vom Wochenende (abgerufen am 12. Mai 2009).
  24. Vgl.Star Trek bei Box Office Mojo (abgerufen am 17. Januar 2010).
  25. Vgl.Nash Information Services (abgerufen am 17. Januar 2010)
  26. Vgl.Illegale Downloads: „Star Trek“ ist der meist geklaute Film 2009 (abgerufen am 15. Januar 2011)
  27. Alan Dean Foster Writing Star Trek Movie Adaptation trekmovie.com
  28. Roman zum Film auch auf Deutsch www.startrekromane.de
  29. Star Trek – Countdown www.startrekromane.de
  30. New Star Trek Film Honored At Location Awards, vom 20. Oktober 2008 (Abgerufen am 4. Februar 2009)
  31. Star Trek sequel in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
  32. Location of R2-D2 Easter Egg Revealed + More Star Trek Easter Eggs auf trekmovie.com vom 11. Juni 2009, abgerufen am 1. Juni 2011
  33. „Star Trek“: R2-D2 endlich enttarnt auf moviejones vom 20. November 2009, abgerufen am 1. Juni 2011

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