- Bjørgvin
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Wappen Karte Basisdaten Kommunennummer: 1201 (auf Statistik Norwegen) Provinz (fylke): Hordaland Verwaltungssitz: Bergen Koordinaten: 60° 23′ N, 5° 20′ O60.385.34Koordinaten: 60° 23′ N, 5° 20′ O Fläche: 465,4 km² Einwohner: 252.051 (1. Januar 2009) Bevölkerungsdichte: 542 Einwohner je km² Sprachform: neutral Webpräsenz: Politik Bürgermeister: Gunnar Bakke (FrP) (29. Oktober 2007) Lage in der Provinz Hordaland Bergen [ˈbærgən] ist mit 252.051 (1. Januar 2009) Einwohnern die zweitgrößte Stadt Norwegens, eine Kommune in der Provinz (Fylke) Hordaland sowie deren Verwaltungssitz. Die an der Westküste Norwegens am Inneren Byfjord gelegene Stadt ist Ausgangspunkt der Bergenbahn und der Hurtigruten.
In Bergen befindet sich ein Seehafen, Werftenindustrie und eine im Bereich der Meeresbiologie und Geologie bedeutende Universität. Darüber hinaus ist die renommierte Norwegische Handelshochschule (NHH) in Bergen zuhause. Im Kulturbereich gibt es das bekannte Theater Den Nationale Scene sowie die Grieghallen und die Grieg-Akademie (Musikhochschule).
Bergen ist mit ca. 2.548 mm Niederschlag an 248 Regentagen im Jahr (2005) die regenreichste Großstadt Europas. Die höchste Erhebung auf dem Gebiet der Kommune ist der Gullfjellet (987 moh.).
Der ursprüngliche Name Bergens war Bjørgvin. Das bedeutet „Wiese zwischen den Bergen“.
Inhaltsverzeichnis
Stadtbild
Die Stadt ist geprägt durch die am Naturhafen Vågen verlaufende Bryggen oder früher Tyske Bryggen (norwegisch für Landungsbrücke/Kai/Anlegestelle bzw. Deutscher Kai), wobei es sich um alte Handelseinrichtungen der Hanse handelt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen die Marienkirche und weitere Bauten. Nach mehreren verheerenden Stadtbränden (1702, 1855, 1916), die durch die typisch norwegische Holzbauweise begünstigt wurden, erließ die Stadt Verordnungen, die den Bau von Holzhäusern auf dem Stadtgebiet nicht mehr gestattete. Das Hafenviertel Bryggen, das bei den Stadtbränden mehrmals nicht verschont blieb, wurde nach jeder Zerstörung nach originalen Plänen wieder aufgebaut. Das Profil ist daher heute noch dasselbe wie im 12. Jahrhundert. Aus diesem Grund wurde Bryggen als Beispiel hanseatischer Baukunst in Norwegen durch die UNESCO 1979 zum Weltkulturerbe ernannt.
Wirtschaft
Wirtschaftlich gesehen wird Bergen stark durch die norwegische Erdölförderung beeinflusst. Durch die günstige geografische Lage auf Höhe der norwegischen Erdölfelder (Sea Troll u. a.) befinden sich mehrere Versorgungseinrichtungen im Stadtbereich, zu diesen zählen u. a. Trainingszentren für Hubschrauberpiloten.
Der ausgedehnte Seehafen bildet, zusammen mit der damit verbundenen Werft- und Fischindustrie (Aquakulturen), einen weiteren Wirtschaftsfaktor. Andere Wirtschaftszweige sind Maschinenbau, Stahlerzeugung, Textil- und elektrotechnische Industrie.
Geschichte
- nach Angaben in den Königssagas 1070 als Björgvin („Bergwiese“) von König Olav Kyrre gegründet.
- Ab dem 12. Jahrhundert norwegische Krönungsstadt. Wird später in dieser Funktion von Trondheim abgelöst.
- 1360 Eröffnung eines Hansekontors (Tyske Bryggen). Bergen wird zwar oft als „Hansestadt“ bezeichnet, war jedoch nicht gleichberechtigte Mitgliedsstadt, da es Städten, in denen Hansekontore lagen, verboten war Hansestadt zu werden.
- bis 1880 wichtigster Hafen und größte Stadt Norwegens.
- am 16. Januar 1916 wird ein großer Teil der noch aus vielen Holzhäusern bestehenden Stadt von einem Großbrand vernichtet
- Im Zweiten Weltkrieg wird Bergen schon am ersten Tag der deutschen Invasion, am 9. April 1940, von deutschen Truppen besetzt. Die Stadt wird später durch alliiertes Bombardement beschädigt. Die deutsche Luftwaffe baut zur Verteidigung der Stadt und des U-Boot-Hafens die nahe gelegene Insel Herdla und die Festung Fjell festning aus.
Sehenswürdigkeiten
- Hanseviertel Bryggen (früher Tyske Bryggen, zu deutsch: Deutscher Kai), Weltkulturerbe der UNESCO
- Fischmarkt
- Marienkirche
- Domkirche St. Olav
- Festung Bergenhus
- Håkonshalle
- Den Nationale Scene (deutsch: Die nationale Bühne), das älteste norwegische Theater
- Gamle Bergen (dt. „altes Bergen“ – Freilichtmuseum)
- Kunstmuseum
- Bergen Museum
- Griegvilla Troldhaugen
- Berggipfel des Ulriken (642 m), erreichbar mit der Bergener Hochfjellseilbahn
- Aussichtspunkt Fløyen (320 m), erreichbar mit der Standseilbahn Fløibanen (Talstation in der Nähe des Fischmarkts)
- Die Fantoft Stabkirche wurde 1150 in Sogn erbaut und 1883 an ihren jetzigen Platz versetzt. Im Jahre 1992 brannte die Kirche durch Brandstiftung von Varg Vikernes vollständig nieder und wurde daraufhin originalgetreu wieder aufgebaut.
- Technisches Museum in Møhlenpris mit Museumsstraßenbahnbetrieb
Bildungseinrichtungen
Bergen hat eine Reihen von Bildungseinrichtungen; zu den wichtigsten gehören die Universität Bergen, die Norwegische Handelshochschule, die Kunsthochschule Bergen sowie die Hochschule Bergen.
Verkehr
Mit der norwegischen Hauptstadt Oslo ist Bergen über die fast fährfreie Reichsstraße 13 (E 16) und mit der Bergenbahn, die als eine der schönsten Eisenbahnstrecken Europas gilt, verbunden.
Bergen ist Ausgangspunkt der Postschiffe der Hurtigruten nach Kirkenes (über Ålesund, Trondheim, Tromsø, Hammerfest). Außerdem verfügt die Stadt über den internationalen Flughafen Bergen-Flesland mit zahlreichen nationalen und internationalen Verbindungen.
Der öffentliche Personennahverkehr in Bergen wird derzeit mit Oberleitungsbussen (Trolleybus Bergen), Stadtbussen und Vorortzügen der norwegischen Staatsbahn realisiert. Am 7. Januar 2008 hat der Bau einer Stadtbahn begonnen, die das Stadtzentrum mit den Wohnbereichen im Süden verbinden wird. Im Zukunft soll die Strecke auch zum internationalen Flughafen verlängert werden und es gibt weitere Pläne für ein ganzes Stadtbahnnetz. Die Bergener Straßenbahn wurde 1965 stillgelegt. Zur Zeit existiert nur ein Museumsstraßenbahnbetrieb mit einer kurzen Betriebsstrecke ab dem Technischen Museum in Møhlenpris südöstlich des Stadtzentrums, die dorthin verlängert werden soll.
Städtepartnerschaften
- Cardiff (Wales,Vereinigtes Königreich)
- Göteborg (Schweden)
- Turku (Finnland)
- Århus (Dänemark)
- Newcastle (Vereinigtes Königreich)
- Seattle (Washington, USA)
- Asmara (Eritrea)
Kooperationen bestehen mit:
- Ilha de Moçambique (Mosambik)
- Lübeck (Schleswig-Holstein)
- Québec (Kanada)
- Espírito Santo (Brasilien)
Söhne und Töchter der Stadt
- Arnold Nicolai Aasheim, norwegischer Arzt und Physiker
- Ole Bull, norwegischer Violinist und Komponist
- Tor Endresen, Popsänger
- Ivar Giaever, US-amerikanischer Physiker
- John Willem Gran, katholischer Bischof von Oslo 1964–1983
- Tryggve Gran, norwegischer Entdecker und Flugpionier
- Edvard Grieg, norwegischer Komponist
- Christine Guldbrandsen, norwegische Sängerin
- Carl Joachim Hambro, norwegischer konservativer Politiker und Journalist
- Gerhard Armauer Hansen, norwegischer Arzt
- Lambert van Haven, Maler und Generalbaumeister in Kopenhagen
- Ludvig Holberg, dänisch-norwegischer Dichter
- Sverre Erik Jebens, norwegischer Jurist
- Knut Kristiansen, Jazzpianist
- Sissel Kyrkjebö, norwegische Musikerin
- Sondre Lerche, norwegischer Sänger, Gitarrist und Songwriter
- Johan Ludwig Mowinckel, norwegischer Reeder und Politiker
- Kurt Nilsen, norwegischer Musiker
- Aud Egede Nissen, norwegische Schauspielerin
- Erlend Øye, norwegischer Musiker, Teil des Popduos Kings of Convenience
- Erna Solberg, norwegische konservative Politikerin
- Gunnar Staalesen, norwegischer Schriftsteller
- Hans-Wilhelm Steinfeld, norwegischer Journalist und Historiker
- Vigleik Storaas, Jazzpianist
- TeeBee, Produzent und DJ im Drum'n'Bass-Genre
- Geirr Tveitt, norwegischer Komponist und Pianist
- Varg Vikernes, norwegischer Musiker und Mitbegründer der Allgermanischen Heidnischen Front
Siehe auch
Zeitungen
- Bergens Tidende
- Bergensavisen
Sport
- SK Brann, Fußballverein
Weblinks
- Offizielle Webseite Bergens
- Kunstmuseum Bergen
- Stadtbahn Bergen
- Revierinformationen zu Bergen auf SkipperGuide.de
- Bergener Museumsstraßenbahn
- Svein Ulvunds Netz mit vielen aktuellen Fotos von Bergen und Umgebung (z.B. 10. März 2008 und 'Soekeside')
Einzelnachweise
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