Bohnenviertel

Bohnenviertel
Stadtbezirk Stuttgart-Mitte
Stadtwappen Stadtkarte
Wappen von Stuttgart Stadtplan, Pos. von S-Mitte eingefärbt
Liste der Stadtteile Stuttgarts
Bundesland : Baden-Württemberg
Stadt: Stuttgart
Fläche: 9,57 km²
Einwohner: 22.601 (2005)
Bevölkerungsdichte: 2.362 Einwohner je km²
Geographische Lage: 48° 47′ N, 09° 11′ O Koordinaten: 48° 47′ N, 09° 11′ O
Postleitzahlen: 70173, 70174, 70178, 70182
Vorwahl: 0711
Adresse des
Bürgerbüros Mitte:
Eberhardstraße 39
70173 Stuttgart
Website (offizielle): www.stuttgart.de
Bezirksvorsteherin: Veronika Kienzle (Grüne)
Stadtplan von Stuttgart-Mitte
Ehemaliges Stuttgarter Rathaus am Marktplatz (um 1907)
Blick auf das Stadtzentrum Stuttgarts mit dem Hauptbahnhof und den Hochhäusern K1 (links) und K2 (rechts) der Universität Stuttgart

Stuttgart-Mitte ist der innerste Stadtbezirk Stuttgarts zwischen Stuttgart-Nord, -West, -Ost und -Süd.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Stadtbezirk Stuttgart-Mitte liegt auf dem Grund des Stuttgarter Talkessels, dessen Rand durch die angrenzenden Bezirke in Hanglage gebildet wird.

Mittelpunkt des Bezirks und der gesamten Landeshauptstadt ist die Königstraße, eine der längsten verkehrsberuhigten Einkaufsmeilen Europas, entlang der die meisten namhaften Kaufhäuser und Geschäfte vertreten sind, sowie der Schlossplatz mit dem Kunstmuseum, dem Königsbau und dem Neuen Schloss. In direkter Nachbarschaft liegt der Schillerplatz mit dem Alten Schloss und der Stiftskirche. Weiter in Richtung Süden folgt der Marktplatz mit dem Rathaus, der Tagblatt-Turm und, durch die Hauptstätter Straße räumlich getrennt, die Leonhardskirche sowie das Bohnen- und das Heusteigviertel.

Östlich des Schlossplatzes, im Bereich der Konrad-Adenauer-Straße und des Oberen Schlossgartens, befinden sich der Landtag, die Stadtbücherei im Wilhelmspalais, das Staatstheater und die Staatsgalerie. Am westlichen Rand der Innenstadt liegen das Hospitalviertel, die Liederhalle und der Hoppenlaufriedhof, das Linden-Museum, das Katharinenhospital, der Stadtgarten und das Bankenviertel mit dem Friedrichsbau und der Börse. Südwestlich des Hauptbahnhofs – im Grünbereich zwischen Kriegsberg- und Schloßstraße – stehen die drei Hochhäuser eines Teiles der Universität.

Stadtteile

Der Stadtbezirk entstand 1956 in seiner heutigen Form. Damals waren der Stadtbezirk und der Stadtteil Stuttgart-Mitte identisch. Im Jahre 2007 wurde der Stadtbezirk Stuttgart-Mitte in folgende zehn Stadtteile neu aufgeteilt: Oberer Schlossgarten, Rathaus, Hospitalviertel, Universität, Hauptbahnhof, Europaviertel, Kernerviertel, Diemershalde, Dobel und Heusteigviertel.

Mit Wirkung vom 1. Juli 2007 wurde die Stadtgliederung im Stadtbezirk Stuttgart-Mitte verändert. Dazu war die Hauptsatzung durch Beschluss des Gemeinderats vom 22. März 2007 entsprechend geändert worden. Im Stadtbezirk Stuttgart-Mitte wurde eine Grenzänderung und damit verbunden entsprechende Umbenennungen zweier Stadtteile vorgenommen: Neu: Stadtteil Hauptbahnhof - war bis 30. Juni 2007 Stadtteil Klettplatz sowie neu: Europaviertel - war bis 30. Juni 2007 Stadtteil Hauptbahnhof.

Geschichte

Im Bereich der heutigen Stuttgarter Innenstadt legte Herzog Liudolf von Schwaben während der Ungarnkriege um 950 ein Pferdegestüt („Stuotengarten“) an. Der von ihm gewählte Standort war auf Grund der natürlichen Gegebenheiten des nach drei Seiten abgeschlossenen Talkessels für die Pferdezucht ideal.

Neue archäologische Grabungen im Bereich der Stiftskirche sowie des Alten Schlosses zeigen jedoch, dass es sich nicht um eine Gründung auf der grünen Wiese handelte: Mindestens seit der späten Merowingerzeit bestand hier eine bäuerliche Siedlung. Eine Bestattung unter der Stiftskirche ergänzt die spärlichen Informationen über frühere Funde merowingerzeitlicher Gräber im Stadtgebiet. Aus der Karolingerzeit sind Reste mehrerer Grubenhäuser nachgewiesen.

Siehe auch: Geschichte Stuttgarts


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Friedrichsbau
Friedrichsbau
Neue Staatsgalerie
Neue Staatsgalerie
Kunstmuseum
Kunstmuseum
Schlossplatz
Schlossplatz und Königsbau

Theater/Museen

Linden-Museum
Grabfeld auf dem Hoppenlau-Friedhof
Carl-Zeiss-Planetarium
Wilhelmspalais von Giovanni Salucci
Kunstgebäude am Schlossplatz
Stiftskirche und Fruchtkasten um 1900
  • Staatsgalerie Stuttgart
  • Kunstmuseum Stuttgart
  • Friedrichsbautheater
  • Großes Haus, Opernhaus, erbaut 1907–1912 von Architekt Max Littmann
  • Kleines Haus, Schauspielhaus, erbaut 1959–1962
  • Altes Schauspielhaus
  • Renitenztheater (Komödie)
  • Linden-Museum, Staatliches Museum für Völkerkunde. Der Name des Linden-Museums geht auf Karl Graf von Linden zurück. Er war Vorsitzender des Württembergischen Vereins für Handelsgeographie. 1889 wurde das ursprünglich Handelsgeographische Museum in das heutige Völkerkundemuseum umgewandelt.

Parkanlagen/Friedhöfe

Bauwerke

Neues Schloss
Neues Schloss
Staatstheater
Großes Haus
Hauptbahnhof
Hauptbahnhof
  • Das Alte Schloss war im 13. Jahrhundert eine Wasserburg. Seit dem 14. Jahrhundert war es Hauptsitz der württembergischen Grafen und Herzöge.
  • Seit 1970 gibt es auf dem Karlsplatz ein Mahnmal für alle Opfer des Faschismus, gestaltet von dem Bildhauer Elmar Daucher, mit einem Text des Philosophen Ernst Bloch[1]
  • Das Neue Schloss, ein Spätbarockbau aus den Jahren 1746–1797 und 1805–1807, diente als Residenz für Herzog Karl Eugen.
  • Königsbau: Der Klassizistischer Säulenbau wurde 1856 bis 1860 von Knapp und Christian Friedrich Leins als Konzert-, Ball- und Geschäftshaus erbaut. 1958/59 erfolgte der Wiederaufbau; er dient heute als Geschäftshaus mit 135 Meter langer Kolonnade.
  • Das Carl-Zeiss-Planetarium im Schlossgarten wurde von 1975 bis 1977 nach den Plänen von Architekt Beck-Erlang erbaut und am 22. April 1977 eröffnet.
  • Haus der Wirtschaft mit Design Center
  • Hauptbahnhof
  • Hegelhaus
  • Tagblatt-Turm, das erste in Sichtbeton ausgeführte Hochhaus Deutschlands (61 m hoch) von Architekt Ernst Otto Oßwald
  • Direkt gegenüber stand bis 1960 das berühmte Kaufhaus Schocken das 1926–1928 von Architekt Erich Mendelsohn konstruiert wurde. Das im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigte Kaufhaus, welches zusammen mit dem Tagblatt-Turm ein beeindruckendes Ensemble moderner Architektur bildete, wurde 1960 von der Stadt Stuttgart unter internationalem Protest zum Abriss freigegeben. An seiner Stelle steht heute ein trivialer Kaufhausbau (Galeria Kaufhof, früher Horten) von Egon Eiermann.
Liederhalle von 1956
Liederhalle von 1956
Haus der Wirtschaft
Haus der Wirtschaft
  • Die Liederhalle wurde 1956 als Konzerthaus eingeweiht (Architekten: Rolf Gutbrod und Adolf Abel) an der Stelle des 1864 von Christian Friedrich von Leins errichteten Vorgängerbaus, der 1944 zerstört wurde. Der denkmalgeschützte Bau ist Teil des Kultur- und Kongresszentrums Liederhalle (KKL).
  • Stuttgarter Markthalle, 1911–14 von Architekt Martin Elsaesser erbaut (Jugendstil)
  • Das Kunstgebäude am Schlossplatz wurde 1912–13 von Architekt Theodor Fischer erbaut. Es steht an der Stelle des 1902 abgebrannten Hoftheaters, dessen Kern wiederum auf dem 1583 bis 1593 von Baumeister Georg Beer errichteten Neuen Lusthaus ruht. Der Württembergische Kunstverein ist in diesem markanten Gebäude beheimatet, dessen Kuppeldach von einem goldenen Hirsch von Ludwig Habich gekrönt wird. Seit dem Auszug der Städtischen Galerie dient das Haus vorwiegend für Sonderausstellungen.
  • Ehemaliges Waisenhaus am Charlottenplatz mit der ifa-Galerie Stuttgart
  • Das Wilhelmspalais am Charlottenplatz, in dem sich heute die Stuttgarter Zentralbücherei befindet, wurde 1834 bis 1840 von Giovanni Salucci für zwei Prinzessinnen, die ältesten Töchter König Wilhelms I. von Württemberg, erbaut. Später diente das Haus dem letzten württembergischen König Wilhelm II. als Wohnsitz. Am 9. November 1918 besetzten Revolutionäre das Haus und der König dankte ab.

Kirchen

  • Die in der Altstadt in unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Schloss gelegene Stiftskirche ist die Hauptkirche der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Der untere Teil des Südturms stellt das einzige erhaltene bauliche Zeugnis der Stauferzeit in Stuttgart dar. Mit ihren beiden ungleichen Türmen gilt sie als eines der Wahrzeichen der Stadt. Die erste Bauperiode datiert in die Zeit um 1170. In seinen übrigen Teilen stammt der Bau jedoch aus der Hoch- und Spätgotik.
    Nach starken Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg entschied man sich für eine vereinfachende Wiederherstellung des Inneren und Äußeren der Kirche.
    In der Gruft unter dem Chor und der Sakristei haben mehr als 100 Angehörige des Hauses Württemberg – Herzöge, Könige, Fürsten, Kinder – ihre letzte Ruhestätte gefunden. An diese erinnern die berühmten Grafenstandbilder von Sem Schlör, die im 16. Jahrhundert an der Nordwand des Chores ihre Aufstellung erhielten.
  • Nach der Stiftskirche ist die Leonhardskirche im Bohnenviertel genannten südlichen Teil der Stuttgarter Altstadt die zweitälteste Kirchengründung der Stadt. Im Jahre 1337 wurde sie in Form einer Kapelle auf dem freien Feld vor den Toren der Stadt gegründet. Der heutige Bau wurde 1408 begonnen und 1466 im wesentlichen abgeschlossen. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche, wie die Stiftskirche, nur vereinfacht wiederaufgebaut. Auf dem Platz hinter dem Chor steht eine Kopie der spätgotischen Kreuzigungsgruppe von Hans Seyfer aus dem Jahr 1501. Seit 1995 wird hier das soziale Projekt Vesperkirche Stuttgart durchgeführt.
  • Domkirche St. Eberhard, Konkathedrale des Bistums Rottenburg-Stuttgart. Erbaut 1808–1811 von Architekt Nikolaus Friedrich von Thouret; 1944 durch einen Bombenangriff zerstört. Wiederaufbau 1953–1955 von Architekt Hugo Schloesser. Innen über dem Altar ein goldenes Christusrelief, ferner eine vergoldete Pietà und seit 1982 eine Albiez-Orgel, das größte Kirchenmusikinstrument in Stuttgart

Feste/Veranstaltungen

  • Bohnenviertelfest
  • Henkersfest
  • Hamburger Fischmarkt
  • Sommerfest im August
  • Weihnachtsmarkt
  • Weindorf
  • Internationales Kinderfest „23 Nisan“

Literatur/Heimatbücher

Einzelnachweise

  1. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 87

Weblinks


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