- Boží Dar
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Boží Dar Basisdaten Staat: Tschechien Region: Karlovarský kraj Bezirk: Karlovy Vary Fläche: 3797 ha Geographische Lage: 50° 25′ N, 12° 55′ O50.40972222222212.9244444444441028Koordinaten: 50° 24′ 35″ N, 12° 55′ 28″ O Höhe: 1.028 m n.m. Einwohner: 182 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 362 62 Kfz-Kennzeichen: K Struktur Status: Stadt Ortsteile: 3 Verwaltung Bürgermeister: Jan Horník (Stand: 2007) Adresse: Boží Dar 1
362 62 Boží DarGemeindenummer: 506486 Website: www.bozi-dar.cz Lageplan Lage von Boží Dar im Bezirk Karlovy Vary Boží Dar (deutsch Gottesgab) ist eine Stadt mit 185 Einwohnern im böhmischen Erzgebirge. Der Ort ist eines der bedeutendsten Wintersportzentren in der Tschechischen Republik und gilt als die höchstgelegene Stadt in Mitteleuropa.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die höchstgelegene Stadt Mitteleuropas liegt im Bezirk Karlsbad und in der gleichnamigen Region auf dem Kamm des Erzgebirges in 1028 m Höhe. Gottesgab befindet sich auf einer Hochebene im Zentrum und im höchsten Teil des Erzgebirges südwestlich des Keilberges (Klínovec) an der Grenze zu Deutschland. Durch den PKW-Grenzübergang nach Oberwiesenthal hat sich am Ortseingang ein gut besuchter Billigmarkt gebildet, der inzwischen in einer großen Verkaufshalle untergebracht ist.
Unweit von Boží Dar, bei der Börnerwiese am 1215 m hohen Fichtelberg, liegt auf deutscher Seite die Hauptquelle des Schwarzwassers. Einer der Nebenbäche fließt direkt durch Boží Dar und mündet beim Standort der früheren Neuen Mühle in das Schwarzwasser. Unmittelbar südwestlich des Ortes befindet sich der 1115 m hohe Spitzberg (Božídarský Špičák).
Ortsteile
Zur Stadt Boží Dar gehören die Ortsteile Ryžovna (Seifen) und Zlatý Kopec (Goldenhöhe).
Auf den Fluren liegen weiterhin die Weiler
- Myslivny (Försterhäuser)
- Špičák (Spitzberghäuser), abgebrochen
- Sonnenwirbelhäuser, abgebrochen
- Neklid (Unruh)
Geschichte
Der Bergbau auf Silber und Zinn begann 1517. Letzteres Erz wurde aus Zinnseifen in Bergbächen gewaschen. Eine Mitte des sechzehnten Jahrhunderts entdeckte Goldader war nach etwa vierzig Jahren erschöpft. Um der steigenden Zahl der im Bergbau beschäftigten Arbeiter gerecht zu werden, wurde 1530 auf Anordnung des sächsischen Kurfürsten in der Herrschaft Schwarzenberg eine Bergstadt gegründet. Namensgebend war der Überlieferung nach ein Ausspruch des Landesherrn: „Dieses edle Metall ist Euer Brot, das ist eine Gabe Gottes!“ – Gottesgab. Vorher lautete der Name der Sage nach Wintersgrün. 1547 wurden die sächsischen Bergstädte Gottesgab und Platten in das Königreich Böhmen eingegliedert.
Die deutschböhmische Bevölkerung wurde nach 1945 zu großen Teilen vertrieben. Am 1. Dezember 1930 hatte die Stadt Gottesgab 1048 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 938 und am 22. Mai 1947 noch 189 Bewohner. In den 1950er Jahren verlor Boží Dar die Stadtrechte. Seit dem 13. Oktober 2006 ist es wieder eine Stadt.
Sehenswürdigkeiten
- Das bedeutendste Bauwerk der Gemeinde ist die Barockkirche St. Anna aus dem Jahre 1772. Ihre Glocke ist ein Werk des Joachimsthaler Zinn- und Glockengießers Hans Wild.
- Gottesgaber Hochmoor (Božídarské rašeliniště), durch das ein ca. drei Kilometer langer Moorlehrpfad führt. Hier gibt es typische Moorpflanzen wie die seltene Zwergbirke.
- Das Anton-Günther-Denkmal wurde 1936 zum 60. Geburtstag des Gottesgaber Heimatdichters errichtet. Es befindet sich auf der Grünfläche vor dem Rathaus neben einem Gedenkstein, der dem griechischen Schriftsteller Nikos Kazantzakis gewidmet ist, der von 1929 bis 1931 hier lebte.
- Entlang des Plattner Kunstgrabens von Boží Dar nach Horní Blatná (Bergstadt Platten) führt ein ca. zwölf Kilometer langer Lehrpfad.
- Unterhalb des nahen Keilberg (Klínovec) zweigt ein Pfad zum Dreiherrenstein bei Oberwiesenthal ab.
- Grenzüberschreitender Anton-Günther-Weg
Persönlichkeiten
- Johann Thaddäus Anton Peithner von Lichtenfels (1727–1792), böhmischer Montanwissenschaftler
- Anton Günther (1876–1937), Dichter und Sänger des Erzgebirges, zu dessen 60. Geburtstag 1936 ein Denkmal errichtet wurde
- Erwin Günther (1909–1974), erzgebirgischer Mundartsprecher
- Ewald Roscher (1927–2002), Skispringer und Bundestrainer der Skispringer
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Kaspar Eberhard (1523–1575), deutscher lutherischer Theologe
- Lukáš Bauer (geb. 1977), tschechischer Skilangläufer
Galerie
Literatur
- Bruno Wähner: Stadtgeschichte von Gottesgab in Wort und Bild, Gottesgab, 1936/37
- Erich Matthes: Urkundenbuch der erzgebirgischen Bergstadt Gottesgab: 1529-1546, ca. 1960
- Elisabeth Günther-Schipfel: Erzgebirgs-Saga. Leben und Sterben der Freien Bergstadt Gottesgabe. Preussler, Nürnberg 1999, ISBN 978-3925362965
Weblinks
- Panoramazeichnung der näheren Umgebung
- Stadtplan von Bozi Dar
- Website des Infozentrums (DE, CZ, EN, FR)
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
Städte und Gemeinden im Okres Karlovy Vary (Bezirk Karlsbad)Abertamy | Andělská Hora | Bečov nad Teplou | Bochov | Boží Dar | Božičany | Březová | Černava | Čichalov | Dalovice | Děpoltovice | Hájek | Horní Blatná | Hory | Hradiště (TrÜbPl) | Hroznětín | Chodov | Chyše | Jáchymov | Jenišov | Karlovy Vary | Kolová | Krásné Údolí | Krásný Les | Kyselka | Merklín | Mírová | Nejdek | Nová Role | Nové Hamry | Ostrov | Otovice | Otročín | Pernink | Pila | Potůčky | Pšov | Sadov | Smolné Pece | Stanovice | Stráž nad Ohří | Stružná | Šemnice | Štědrá | Teplička | Toužim | Útvina | Valeč | Velichov | Verušičky | Vojkovice | Vrbice | Vysoká Pec | Žlutice
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