- Brenztraubensäure
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Strukturformel Allgemeines Name Brenztraubensäure Andere Namen - 2-Oxopropansäure
- 2-Oxo-propionsäure
- α-Ketopropionsäure
Summenformel C3H4O3 CAS-Nummer 127-17-3 PubChem 1060 Kurzbeschreibung nach Essigsäure riechende, farblose Flüssigkeit[1]
Eigenschaften Molare Masse 88,06 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,27 g·cm−3[2]
Schmelzpunkt Siedepunkt 165 °C[2]
pKs-Wert 2,49[1]
Löslichkeit mischbar mit Wasser[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 314 EUH: keine EUH-Sätze P: 280-301+330+331-305+351+338-309-310 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Ätzend (C) R- und S-Sätze R: 34 S: 26-36/37/39-45 LD50 3533 mg·kg−1 (Maus, subcutan) [3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Die Brenztraubensäure (auch Acetylameisensäure genannt) ist die einfachste Ketosäure. Sie ist eine Carbonsäure, deren Salze und Ester als Pyruvate bezeichnet werden. In der Biochemie bezeichnet Pyruvat das Anion der Brenztraubensäure. Das Molekül der Brenztraubensäure besitzt eine α-ständige Carbonylgruppe.
Inhaltsverzeichnis
Darstellung
Der Name Brenztraubensäure leitet sich von der ersten Herstellung ab: Traubensäure wurde einer trockenen Destillation unterworfen (das damals so genannte Brenzen); hierbei entsteht Brenztraubensäure nach Decarboxylierung und Abspaltung von Wasser.
Eigenschaften
Der Flammpunkt der farblosen, mit Wasser beliebig mischbaren Flüssigkeit liegt bei 82 °C.
Biochemische Bedeutung
Das Anion der Brenztraubensäure, Pyruvat, stellt ein wichtiges Zwischenprodukt im aeroben und anaeroben Stoffwechsel dar.
Es entsteht beispielsweise im Cytoplasma einer Zelle, wenn Glucose im Rahmen der Glycolyse zweifach phosphoryliert und abgebaut wird.
Der Abbau läuft über die Zwischenprodukte GAP und Phosphoenolpyruvat.
Hierbei gewinnt die Zelle pro Mol Glucose neben 2 Mol Brenztraubensäure noch 2 Mol ATP und 2 Mol NADH+H+. Pyruvat ist eine energiereiche Verbindung und kann im Citratzyklus (auch Zitratzyklus, Zitronensäurezyklus, Tricarbonsäurezyklus oder Krebs-Zyklus genannt) weiter abgebaut werden. Aus den bei der Glycolyse (aus einem Mol Glucose) gewonnenen 2 Mol Pyruvat entstehen in den Mitochondrien der Zelle dabei 6 Mol CO2, 8 Mol NADH+H+, 2 Mol FADH2 und 2 Mol ATP. Durch Transaminierung von Pyruvat (Reaktionspartner L-Glutaminsäure) entsteht L-Alanin (Ala) (vgl. Bild, A). Damit erfolgt die Anbindung an den Stoffwechsel der Aminosäuren (vergl. Glukose-Alanin-Zyklus, eine Variante des bekannten Cori-Zyklus). Gleichzeitig erfolgt bei Pyruvat die Weichenstellung zwischen dem Eintritt über die Pyruvatcarboxylase für die Gluconeogenese (B) oder dem Eintritt in den Citratzyklus über den Pyruvatdehydrogenase-Multienzymkomplex (Energiemangel-Situation, Bildung von Acetyl-CoA) (C) Unter anaeroben Bedingungen kann sie aber auch zu Milchsäure oder Ethanol verstoffwechselt werden (siehe Gärung).
Bei der anaeroben Ameisensäuregärung verstoffwechseln Bakterien Pyruvat mithilfe der Formiatacetyltransferase zu Ameisensäure (D). Im ersten Schritt der alkoholischen Gärung wird Pyruvat bei Pflanzen, Pilzen und einigen Bakterien mittels der Pyruvatdecarboxylase zu Acetaldehyd abgebaut (E). Pyruvat kann mit Hilfe der Lactatdehydrogenase (LDH) zu Lactat reagieren, das im anabolen und katabolen Stoffwechsel weiterverwendet werden kann.
Das Stoffwechselprodukt Brenztraubensäure wird bei Zellschädigungen zum Beispiel toxischer, hypoxischer oder hypovitaminotischer Art in Serum und Harn konzentriert; gleichermaßen erfolgt eine Glykogenverarmung in Leber und Muskulatur.
Nachweis
Der analytische Nachweis kann mit Phenylhydrazin, α- oder β-Naphthol oder 2,4-Dinitrophenylhydrazin durchgeführt werden.
Einzelnachweise
- ↑ a b Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 127-17-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 06.01.2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ Pyruvic acid bei ChemIDplus.
Literatur
- Michael T. Madigan, John M. Martinko, Michael Thomm (Hrsg.): Brock Mikrobiologie. Pearson Studium; 11. überarb. Auflage 2006: ISBN 3827371872.
- Jeremy M. Berg, Lubert Stryer und John L. Tymoczko: Biochemie, Spektrum Akademischer Verlag GmbH Heidelberg; 6. Auflage, 2003, ISBN 3827418003.
Weblinks
Commons: Brenztraubensäure – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: Brenztraubensäure – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenKategorien:- Ätzender Stoff
- Ketocarbonsäure
- Koenzym/Kofaktor
- Stoffwechselintermediat
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