Burg Reichenstein (Trechtingshausen)

Burg Reichenstein (Trechtingshausen)

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Burg Reichenstein
Kernburg  im Jahr 2000

Kernburg im Jahr 2000

Alternativname(n): Falkenburg
Entstehungszeit: 1100 bis 1200
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Wesentliche Teile erhalten
Ständische Stellung: Klerikale, Adlige
Ort: Trechtingshausen
Geographische Lage 50° 0′ 18,5″ N, 7° 51′ 12,6″ O50.0051257.85350277777787Koordinaten: 50° 0′ 18,5″ N, 7° 51′ 12,6″ O
Burg Reichenstein (Rheinland-Pfalz)
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Burg Reichenstein

Die Burg Reichenstein, auch Falkenburg genannt, ist eine Burg im oberen Mittelrheintal oberhalb der Gemeinde Trechtingshausen im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Burg steht oberhalb des Mittelrheintals auf einem Bergvorsprung am östlichen Abhang des Binger Walds oberhalb von Trechtingshausen. Die Stadt Bingen liegt nur etwa 5 km (Luftlinie) in Richtung Südosten von der Burg entfernt.

Reichenstein, Bergseite mit Schildmauer
Burg Reichenstein um 1832 auf einem Stich nach Tombleson

Geschichte

Die urkundliche Ersterwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1213 in dem durch die Abtei Kornelimünster bei Aachen Philipp III. von Bolanden als "castellanus" und Vogt eingesetzt wird. Eine erste Eroberung im Jahr 1253 wird in der Fachwelt teilweise angezweifelt oder abgelehnt. Sicher belegt ist die Belagerung, Eroberung und Zerstörung durch König Rudolph von Habsburg im Jahr 1282. Die Burg wurde mit einem Wiederaufbauverbot belegt. Ab 1290 war die Ruine im Besitz der Pfalzgrafen, die 1344 zugunsten von Kurmainz verzichteten. Darauf erfolgte ein schneller Neubau. Eine doppelte Ringmauer umschloss einen rechteckigen Wohnturm und einen Innenhof der Hauptburg. Vorgelagert war nördlich eine Vorburg.

1397, nachdem der Papst, unter Missachtung der Wahl des Domkapitels im vorangegangenen Jahr, Johann II. von Nassau zum Erzbischof von Mainz ernannt hatte, verschanzte sich der 1396 gewählte Erzbischof Gottfried von Leiningen auf der Burg. Erst nach zähen Verhandlungen verzichtete er auf den Bischofsstuhl und wurde statt dessen mit dem Amt des Dompropstes von Mainz abgefunden. Sein Einlenken verhinderte einen erneuten Sturm auf die Burg und eine mögliche weitere Zerstörung.

Seit dem 16. Jahrhundert war die Burg dem Verfall überlassen. Die Reste wurden 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg gesprengt. 1834 kaufte Franz Wilhelm von Barfus die Ruine und baute einen Turm zu seinem Wohnsitz um.

Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg durch Baron Nikolaus von Kirsch-Puricelli - einem reichen Industriellen - von 1899-1902, der durch den Regensburger Architekten Strebel eine neugotische Wohnburg im englischen Stil bauen ließ. Weitere Wohnbauten und ein Aussichtsturm wurden auf dem Gelände der Vorburg errichtet. Es ist die letzte Burg im Oberen Mittelrheintal, die im Zeichen der Rheinromantik wieder aufgebaut wurde.

Heutzutage beherbergt die Anlage ein Burgmuseum mit einer reichhaltigen Sammlung an historischen Waffen und Rüstungen sowie gusseiserner Ofenplatten und ein Hotel mit Restaurant.

Literatur

  • Alexander Thon: Städte gegen Burgen. Tatsächliche und mutmaßliche Belagerungen von Burgen am Mittelrhein durch den Rheinischen Bund 1254-1257. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 34, 2008, S. 17-42, hier S. 33-36 (zur angeblichen Belagerung durch den - erst 1254 gegründeten - Rheinischen Bund 1253).

Veranstaltungen

Siehe auch

Weblinks


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