- Löwenburg (Bad Honnef)
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Löwenburg Ruine der Löwenburg
Alternativname(n): castrum Lewinberg Entstehungszeit: 1247 Burgentyp: Höhenburg, Gipfellage Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Grafen Ort: Bad Honnef Geographische Lage 50° 39′ 51″ N, 7° 15′ 2″ O50.6641666666677.2505555555556455Koordinaten: 50° 39′ 51″ N, 7° 15′ 2″ O Höhe: 455 m ü. NN Die Löwenburg ist die Burgruine einer mittelalterlichen Höhenburg auf dem 455 m hohen gleichnamigen Berg im Siebengebirge. Sie gehört zum Stadtgebiet von Bad Honnef im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Aufgrund der exponierten Lage der Ruine mit Aussicht über das Rheintal bei Bonn und den vorderen Westerwald gehört sie zu den beliebtesten Wanderzielen im Siebengebirge.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Löwenburg wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von Heinrich II., Graf von Sayn, der aus dem Westerwald vorgedrungen war, als Grenzfeste gegen die kurkölnischen Burgen Drachenfels und Wolkenburg errichtet. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals am 29. August 1247 als castrum Lewinberg bei der Aufteilung des Saynischen Erbes durch Gräfin Mechthild von Sayn, die sich dabei das Wohnrecht auf der Burg vorbehielt. Die Hauptburg, Vorburg und der nördliche Außenbering entstanden im 13. Jahrhundert. Durch die Erbfolge gelangte die Burg 1269 an die Neffen Mechthilds, eine Linie der Grafen von Sponheim-Heinsberg, die sich ab sofort als Herren von Löwenburg bezeichnete. Der Hauptort ihrer Herrschaft wurde Honnef.
Als Folge zahlreicher Besitzerwechsel fiel die Burg 1484 an das Herzogtum Jülich-Berg und bildete das Amt Löwenburg, welches bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts von der Burg aus verwaltet wurde.
Die Kriegszüge vom Ende des 16. Jahrhunderts, unter denen das Amt Löwenburg besonders litt, ließen sie zur Ruine werden.[1] Von da an ist die langgestreckte Höhenburganlage des 13. Jahrhunderts mit Hochburg, Zwinger und Vorburg immer stärker verfallen. Erhalten sind die Zisterne im Burghof und zwei Seitenmauern des ehemaligen Bergfrieds der Hochburg mit den Grundmaßen zehn mal zehn Meter. Der Bergfried selbst wurde teilweise 1832 – und 1881 ganz – wegen Baufälligkeit abgetragen, nachdem zuvor eine Initiative zur Erhaltung und Sanierung der Ruine gescheitert war.
1861 übernahm ein Vorläufer des heutigen Staatlichen Forstamtes Siegburg, die Königlich Preußische Oberförsterei Siebengebirge, die Verwaltung des Ruinenstückes. Im Jahr 1862 wurden einzelne Wiederherstellungsarbeiten ausgeführt und in den Jahren 1897–1901 war dann eine Sicherung des größten Teiles des Vorhandenen zur Durchführung gekommen.[1] Im Juli 1906 entstand am höchsten Punkt der Burg ein Aussichtsturm. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges errichtete man 1939 auf der oberen Burg für die Flugabwehr einen Beobachtungsstand. Bei den Kampfhandlungen zur Rheinüberquerung der amerikanischen Truppen geriet die Löwenburg unter schweren Beschuss, dem vermutlich auch der 1906 errichtete Aussichtsturm nicht standhielt.
Mit Auflösung des Staates Preußen wurde die Löwenburg 1947 forstfiskalischer Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen. 1951 präsentierte sich die Burgruine weitgehend verfallen und überwuchert, der Aufstieg zum Gipfel über die meisten Fußwege als stark erschwert. Um den stark verringerten touristischen Wert der Löwenburg wieder zu erhöhen, plante der Verschönerungsverein für das Siebengebirge 1951, die Straße von der Schmelztalstraße über das Einsiedeltal zur Burgruine für den Kraftfahrzeugverkehr freizugeben. Heute besteht ein Fahrweg von der Margaretenhöhe her.
Von 1979 bis 1985 nahm die Landesforstverwaltung unter Mitwirkung des Staatshochbauamtes Bonn umfangreiche Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten vor. Dabei wurden die noch vorhandenen Grundmauern der Burganlage freigelegt und gesichert. Mehrere Tafeln zeigen das ursprüngliche Aussehen der Burg. Das Rheinische Landesmuseum begleitete die Ausgrabungen.
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Das Siegel von Johann I. von Heinsberg, Herr zu Löwenburg aus dem Jahr 1278[2]
Literatur
- Christoph Jacob Kremer: Akademische Beiträge zur gülch- und bergischen Geschichte. Bd. 1. Mannheim mit Akademischen Schriften, 1769. (digitalisiert, digitalisiert)
- Dr. Karl Günter Werber: Die Löwenburg in Sage und Dichtung. Bad Honnef 1986.
- Helga Hemgesberg: Die Herren von Löwenberg. Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef, Heft 6/ Bad Honnef 1988.
- Karl Josef Klöhs: Kaiserwetter am Siebengebirge. Königswinter 2003, ISBN 3-00-012113-7.
- Alexander Thon, Stefan Ulrich: „... wie ein Monarch mitten in seinem Hofstaate thront“. Burgen am unteren Mittelrhein. Schnell & Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2210-3, S. 104-109.
- Alexander Thon/Manfred Czerwinski: Die schönsten Burgen Deutschlands – Mittelrheintal von Rüdesheim bis Bonn (CD-Rom). Superior, Kaiserslautern 2003, ISBN 3-936-21608-8.
- Wilhelm W. Hamacher (Autor); Wilhelm Bier, Werner Osterbrink (Hrsg.): Die Löwenburg. edition Wolkenburg, Rheinbreitbach 2004, ISBN 3-934676-16-2.
- General-Anzeiger-Artikel von Roswitha Oschmann und Werner P. D’hein
Siehe auch
Weblinks
Commons: Löwenburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b Edmund Renard: Die Kunstdenkmäler des Siegkreises, Düsseldorf 1907, S. 92.
- ↑ Weitere Siegel s. Christoph Jacob Kremer: Akademische Beiträge zur gülch- und bergischen Geschichte, Bd. 1/ Mannheim 1769, Tafel I u.II
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