20. Flak-Division

20. Flak-Division

Die 20. Flak-Division war ein Großkampfverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Führungsstab der 20. Flak-Division wurde im November 1942 in Leipzig unter dem Kommando von Generalmajor Georg Neuffer aufgestellt und ist nach seiner Aufstellung nach Nordafrika versetzt werden, um dort als zweites Divisionskommando (neben der 19. Flak-Division) die Führung der dort stationierten deutschen Flakkräfte im Bereich des Panzerarmeeoberkommando 5 in Tunesien zu übernehmen. Nach dem Rückzug der Wehrmachts- und italienischen Verbände, die mit der Bildung des Tunis-Brückenkopfes ihren Höhepunkt entgegenstrebten, wurde die 20. Flak-Division damit beauftragt, den nördlichen Teil des Brückenkopfs zu verteidigen. Wie bei den Flak-Divisionen der Luftwaffe üblich, war die Gliederung der 20. Flak-Division ständigen Schwankungen unterworfen. Am 4. März 1943 gliederte sie sich wie folgt:

  • Flakregiment 78 Sousse
  • schwere Flakabteilung 372 Tunis sowie die
  • schwere Flakabteilung 503 Biserta.

Vor der Kapitulation der Heeresgruppe Afrika am 13. März 1943, gelang es den Batterien der 20. Flak-Division im Erdkampf am 10. März 1943 noch 37 Feindpanzer abzuschießen. Mit der Kapitulation gingen der Führungsstab der Division mit ihrem Kommandanten Neuffer sowie die noch ihr zur Verfügung stehenden Kräfte in alliierte Kriegsgefangenschaft.

Neuaufstellung

Nur vier Monate später, am 1. Oktober 1943, wurde ein neuer Divisionsstab der aus dem Briagdestab des Inspizienten der Flakartillerie beim Luftwaffenkommando Südost hervorging, aufgestellt. Divisionskommandeur wurde Oberst Otto Sydow, der die Geschicke der Division bis zum 14. November 1944 innehielt. Die Division übernahm dabei die Führungsaufgabe der Flakkräfte in Jugoslawien und Albanien. Am 1. Februar 1944 gliederte sich die Division dann folgendermaßen:

  • Flakregiment 38 (Ostjugoslawien)
  • Flagregiment 40 (Westjugoslawien und Albanien)
  • Flagregiment 37 (Luftraum Bor bis Skopje ab September 1944)

Infolge der schweren deutschen Abwehrkämpfe mit der Roten Armee, die im Herbst 1944 auch den Kriegsschauplatz Jugoslawien erreichten, wurde das 37. Flakregiment aufgerieben sowie das 38. Flakregiment im Raum Belgrad beinahe vollständig vernichtet. Ihren Resten gelang es jedoch, sich nach Ungarn abzusetzen. Am 15. November 1944 wurde Oberst Johann-Wilhelm Doering-Manteuffel dann neuer Kommandant der 20. Flak-Division. Dieses Kommando nahm er bis 18. Januar 1945 wahr, um danach von Generalmajor Theodor Herbert abgelöst zu werden, der jedoch das Kommando nur für wenige Wochen bis zum 22. März 1945 innehatte.

Mit Stichtag zum 18. Februar 1945 verfügte die 20. Flak-Division nur noch über eine spärliche Kampfkraft von sieben Flakabteilungen mit 15 schweren sowie 15 mittleren und leichten Batterien. In der Folgezeit musste sich die Division, inzwischen unter ihrem neuen Kommandeur Oberst Ernst Schluchtmann, bis nach Steiermark vor den sowjetischen Streitkräften zurückziehen. Gefechtsstand war zunächst bis 26. April 1945 Sankt Ruprecht und dann bis zum Kriegsende Bruck. Infolge noch rasch folgender Zuführungen von anderen Flakeinheiten verfügte die 20. Flak-Division wenige Tage vor Kriegsende noch über 52 schwere sowie 13 mittlere und leichte Flakbatterien. Nähere Umstände hinsichtlich ihrer Kapitulation sind bisher nicht bekannt geworden.[1]

Siehe auch

  • Liste der deutschen Flakeinheiten (Wehrmacht)

Einzelnachweise

  1. Karl-Heinz Hummel: Die deutsche Flakartillerie 1935–1945: Ihre Großverbände und Regimenter. 1. Auflage. VDM Heinz Nickel, Zweibrücken 2010, ISBN 978-3-86619-048-1, S. 93, 94.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • 1. Flak-Division — Schwere Flak auf dem Berliner Zoo Bunker …   Deutsch Wikipedia

  • 12. Flak-Division — Die 12. Flak Division war ein Großkampfverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Der Führungsstab der 12. Flak Division wurde mit Beginn des Septembers 1941 aus dem ehemaligen Führungsstab der IX. Flakbrigade in Rambouillet… …   Deutsch Wikipedia

  • 11. Flak-Division — Die 11. Flak Division war ein Großkampfverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Inhaltsverzeichnis 1 Aufstellung und Umbenennung 2 Neuaufstellung und Kriegsende 3 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • 18. Flak-Division — 1942 irgendwo in der Sowjetunion, Luftwaffensoldaten beim Laden eines 88er Geschützes Die 18. Flak Division war ein Großkampfverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Der …   Deutsch Wikipedia

  • 9. Flak-Division — Die 9. Flak Division war ein Großkampfverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Inhaltsverzeichnis 1 Aufstellung und Untergang in Stalingrad 2 Neuaufstellung und Kriegsende 3 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • 17. Flak-Division — Truppenfahne der Flak Artillerie Die 17. Flak Division war ein Großverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • 5. Flak-Division (W) — Vermutliche Angehörige der 5. Flak Division bei den Startvorbereitungen einer V1 Die 5. Flak Division (W) war ein Sondergroßverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg, die taktisch der Waffen SS unterstand und mit …   Deutsch Wikipedia

  • 10. Flak-Division — Die 10. Flak Division war ein Großkampfverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Geschichte Zunächst als Luftverteidigungskommando 10 im Februar 1941 in Ploiești (Rumänien) unter dem Kommando des späteren Generalleutnants Johann… …   Deutsch Wikipedia

  • 15. Flak-Division — Die 15. Flak Division war ein Großkampfverband der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Geschichte Die Aufstellung des Führungsstabes der 15. Flak Division erfolgte am 1. März 1942 in Ploesti (Rumänien) aus dem Stammpersonal der bis dahin… …   Deutsch Wikipedia

  • 4. Flak-Division — Der Leitstand (Gefechtsstand) der 4. Flak Division in Mülheim Speldorf in der Wolfsburg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”