26. Panzer-Division (Wehrmacht)

26. Panzer-Division (Wehrmacht)
26. Panzer-Division
Divisionsabzeichen der 26. Panzer-Division (Wehrmacht)
Divisionsabzeichen der 26. Panzer-Division
Aktiv 14. September 1942–2. Mai 1945 (Kapitulation)
Land Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Panzerdivision
Grobgliederung Gliederung
Stationierungsort Potsdam
Zweiter Weltkrieg Italien 1943–1945
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 26. Panzer-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht im Deutschen Reich und beging Kriegsverbrechen in Italien.

Inhaltsverzeichnis

Divisionsgeschichte

Die 26. Panzer-Division blieb nach ihrer Aufstellung bis Juli 1943 in Nordfrankreich unter dem Kommando der 15. Armee.

Im Juli 1943 wurde sie von Frankreich nach Italien verlegt und mit der Masse ihrer Einheiten am Golf von Tarent stationiert. Dort und an der Meerenge von Messina sicherte sie das italienische Festland gegen das Übersetzen alliierter Einheiten von Sizilien aus. Danach erfolgte der Einsatz am US-amerikanischen Landungskopf in Salerno und anschließend der Rückzug in die Abruzzen-Stellung. Im November und Dezember stand die Division vor schweren Abwehrkämpfen im Volturno- und Sangro-Abschnitt.[1]

Ab Januar 1944 kämpfte sie gegen die anglo-amerikanische Landung bei Anzio-Nettuno. Bis Mitte Juni erfolgte der Rückzug bis nördlich von Rom und weiter in Richtung des Arno bei Florenz. Dabei erschossen Soldaten der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 26 bei Padule di Fucecchio in einem nahen Sumpfgebiet 175 Italiener, darunter 63 Frauen und 27 Kinder.[2] Bis Mitte Dezember 1944 erfolgte der weitere Rückzug nach Norden hinter den Senio-Riegel. Im letzten Kriegsjahr kämpfte sie im Raum Bologna und ging Ende April über den Po in Richtung Bozen zurück. Dort erfolgte am 2. Mai 1945 die Kapitulation gegenüber den alliierten Truppen.[1]

Aufstellung und Gliederung

Die 26. Panzer-Division wurde am 14. September 1942 im Raum um Amiens (Frankreich) aufgestellt. Einige ihrer Einheiten übernahm sie geschlossen von der im Wehrkreis III (Berlin) aufgestellten 23. Infanterie-Division (23. ID). Aus diesem Hintergrund heraus kam es jedoch zu einem offenen Streit über das künftige Divisionsabzeichen der 26. Panzer-Division. Deren Führungsspitze beanspruchte, da weite Teile der (alten) 23. ID eingegliedert waren, das Divisionsabzeichen der alten 23. ID (Grenadierkopf) für sich. Dem gegenüberstand stand jedoch die Forderung der Führungsspitze der neu aufgestellten 23. ID, das alte Divisionsabzeichen weiterhin nutzen zu dürfen. Der Streit ging soweit, dass er von Hitler geschlichtet werden musste. Per Führerentscheid entschied er, dass der Grenadierkopf der neuen 23. ID zugesprochen wurde, allerdings erlaubt er auch der 26. Panzer-Division die Nutzung des Grenadierkopfes, jedoch leicht abgewandelt in einer stilisieren Laufrolle eines Panzers. Die Idee zum Traditionsabzeichen der 26. Panzer-Division war geboren.[3]

Ihren Ersatz bekam die Division aus dem Wehrkreis III.

  • Panzergrenadier-Regiment 9
  • Panzergrenadier-Regiment 67
  • Panzer-Regiment 26
  • Panzer-Artillerie-Regiment 93
  • Panzer-Aufklärungs-Abteilung 26
  • Panzerjäger-Abteilung 93
  • Panzer-Pionier-Bataillon 93
  • Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 304
  • Panzer-Nachrichten-Abteilung 93

Kommandeure

  • Oberst Smilo Freiherr von Lüttwitz (14.–30. September 1942) m.d.F.b.
  • Generalmajor Smilo Freiherr von Lüttwitz (1. Oktober 1942 – 21. Januar 1944)
  • Oberst Hans Hecker (22. Januar 1944 – 11. April 1944) m.d.F.b.
  • Oberst Dr. Hans Boelsen (11. April 1944 – 7. Mai 1944) m.d.F.b.
  • Generalleutnant Smilo Freiherr von Lüttwitz (8. Mai 1944 – 6. Juli 1944)
  • Oberst Eduard Crasemann (6.–18. Juli 1944) m.d.F.b.
  • Generalmajor Dr. Hans Boelsen (19. Juli 1944 – 26. August 1944) m.d.F.b.
  • Oberst Eduard Crasemann (27. August 1944 – 30. September 1944) m.d.F.b.
  • Generalmajor Eduard Crasemann (1. Oktober 1944 – 14. Januar 1945)
  • Oberst Karl Stollbrock (15.–28. Januar 1945) m.d.F.b.
  • Oberst Alfred Kuhnert (29. Januar 1945 – 28. Februar 1945) m.d.F.b.
  • Generalleutnant Viktor Linnarz (1. März 1945 – 8. Mai 1945)

m.d.F.b. (mit der Führung beauftragt) bedeutet das der etatmäßige Divisionskommandeur infolge von Krankheit, Verwundung oder Urlaub für eine längere Zeit nicht bei der Division ist und durch einen geeigneten Offizier vertreten wird.

Ritterkreuzträger

Name Auszeichnung Verleihungsdatum Dienstgrad Einheit Bemerkung
Lüttwitz Freiherr von, Smilo[4] Schwerter 4. Juli 1944 Generalleutnant Kdr. 26. Pz.Div als 76. Soldat
Crasemann, Eduard[5] Eichenlaub 18. Dezember 1944 Generalmajor Kdr. 26. Pz.Div als 683. Soldat
Ecker, Paul[6] Eichenlaub 28. Oktober 1944 Major Kdr. I./Pz.Gren.Rgt 9 als 634. Soldat
Lüttwitz Freiherr von, Smilo[4] Eichenlaub 16. März 1944 Generalleutnant Kdr. 26. Pz.Div als 426. Soldat
Böhm, Fritz[7] Ritterkreuz 23. August 1944 Oberfeldwebel Zugführer i. d. 6./Pz.Rgt 26
Späthe, Heinz[7] Ritterkreuz 20. Oktober 1944 Leutnant d.R. Führer 8./Pz.Rgt 26
Doemming von, Diethelm[7] Ritterkreuz 30. April 1945 Major Kdr. II./Pz.Gren.Rgt 9
Ecker, Paul[8] Ritterkreuz 16. März 1944 Major Kdr. I./Pz.Gren.Rgt 9
Hohenhausen und Hochhaus Frhr von, Oskar[7] Ritterkreuz 11. Mai 1945 Oberstleutnant Kdr. Pz.Gren.Rgt
Karrenberg, Albert[7] Ritterkreuz 11. Dezember 1944 Oberleutnant Chef 2./Pz.Gren.Rgt 9
Overhagen, Theo[7] Ritterkreuz 1. Januar 1944 Feldwebel Zugführer i. d. 9./Pz.Gren.Rgt 9
Cohrs, Erwin[7] Ritterkreuz 9. Dezember 1944 Major Kdr. II./Pz.Gren.Rgt 67
Imminger, Bernhard[7] Ritterkreuz 4. Oktober 1944 Oberfeldwebel Zugführer i. d. 3./Pz.Gren.Rgt 67
Müller, Werner[7] Ritterkreuz 26. Dezember 1944 Oberleutnant Führer 7./Pz.Gren.Rgt 67
Roggenland, Franz[7] Ritterkreuz 4. Oktober 1944 Oberfeldwebel Zugführer i. d. 10./Pz.Gren.Rgt 67
Schlepple, Eberhard[7] Ritterkreuz 27. Juli 1944 Oberleutnant d.R. Führer Pz.Aufkl.Abt 26
Liehr, Franz[7] Ritterkreuz 11. Dezember 1944 Unteroffizier Gruppenführer i. d. 3./Pz.Pi.Btl 93

Literatur

  • „26. Panzer-Division“ in Veit Scherzer (Hrsg.): Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, Band 6, Scherzers Militaer-Verl., Ranis/Jena 2010, ISBN 978-3-938845-27-1, S. 421–442
  • „26th Panzerdivision“ in Samuel W. Mitcham: The Panzer Legions. A Guide to the German Army Tank Divisions of World War II and Their Commanders, Stackpole Books 2007, ISBN 978-0-8117-3353-3; (Online)
  • Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935–1945. Ed. Dörfler im Nebel-Verlag, Eggolsheim 2003, ISBN 3-89555-102-3. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Divisionsgeschichte siehe Scherzer 2010; S. 420–424
  2. Gerhard Schreiber: Deutsche Kriegsverbrechen in Italien, C.H.Beck, 1996, ISBN 3-406-39268-7, S. 194
  3. Internationales Militaria-Magazin Juli/August 2009, Fachbericht von Uwe Lautenschläger, Seiten 19–20
  4. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 519.
  5. Walter-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945. Podzun-Pallas, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5, S. 78.
  6. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945. Podzun-Pallas, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5, S. 76.
  7. a b c d e f g h i j k l Günter Wegmann: Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht, Teil VIIIa Panzertruppe Band 2, Biblio Verlag, 2004, ISBN 3-7648-2322-4
  8. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945. Podzun-Pallas, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5, S. 142.

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