- 1. Panzer-Division (Wehrmacht)
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1. Panzer-Division (Wehrmacht)
Truppenkennzeichen 1935–1940 und 1943–1945Aktiv 15. Oktober 1935–8. Mai 1945 Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Heer Truppengattung Panzer Typ Panzerdivision Grobgliederung Panzer-Brigade 1
Schützen-Brigade 1
Artillerie-Regiment 73Garnison Weimar Insignien Truppenkennzeichen 1935–1940 und 1943–1945 Truppenkennzeichen 2. Halbjahr 1940 Truppenkennzeichen 1941–1942 Die 1. Panzer-Division war ein Großverband der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. Sie war vor dem Krieg die erste einsatzfähige Panzerdivision der Wehrmacht. Für weitere Panzerdivisionen von Wehrmacht und Waffen-SS mit derselben Nummer siehe 1. Panzerdivision.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die 1. Panzer-Division wurde im Oktober 1935 aus der 3. Kavalleriedivision in Weimar gebildet. Sie bestand zunächst aus einer Panzer-Brigade mit zwei Regimentern, einer motorisierten Infanterie-Brigade, einer Aufklärungsabteilung, einem Artillerie-Regiment sowie weiteren Unterstützungseinheiten. Bei Kriegsbeginn war sie eine von sechs Panzerdivisionen, die bis dahin aufgestellt worden waren. Sie unterstand dem XVI. Armeekorps der 10. Armee.
1939–1940
Die 1. Panzer-Division begann den Polenfeldzug zusammen mit der 4. Panzer-Division in Nordpolen, um gegen Warschau vorzugehen. Zwischen dem 16. und 20. September schlug sie eine polnische Gegenattacke an der Bzura zurück.
Im Mai 1940 wurde die Panzerdivision nach Frankreich verlegt und unter das Kommando von General der Panzertruppe Heinz Guderians XIX. Armeekorps gestellt. Die Division stieß durch die Ardennen vor und erreichte am 16. Mai den Durchbruch bei Sedan. Ende Mai operierte sie gegen die Britischen Expeditionsstreitkräfte, erhielt aber 15 km vor Dünkirchen den Haltebefehl. Nach dem Einsatz in Nordfrankreich wurde sie an die Aisne verlegt, um den verbleibenden Widerstand in Westfrankreich zu brechen. Am 12. Juni erreichte die Division den Durchbruch in Richtung Belfort. Die Division ging dann weiter nach Süden vor, bis Frankreich am 22. Juni in Compiègne kapitulierte.
Nach dem Ende der Operationen im Westen wurde die Division im Rahmen der Stärkung der Panzertruppe neu strukturiert. Das Panzerregiment 2 wurde an die 16. Panzer-Division abgegeben, zur Kompensation erhielt die Division das Schützenregiment 113.
1941–1943
Beim Angriff auf die Sowjetunion war die Division der Heeresgruppe Nord unterstellt und operierte in Estland und erreicht am 14. Juli die Luga, 65 km vor Leningrad. Dort blieb die Division drei Wochen, während die Front begradigt wurde. Mit dem Beginn der Leningrader Blockade und dem Erreichen des Ladogasees durch die Wehrmacht begann die Division als Panzerspitze in Richtung des Stadtzentrums von Leningrad vorzugehen. Die Division erreichte den Stadtperimeter am 8. September, wurde aber am 18. von der Front abgezogen, da sich die Operationen gegen den Ladogasee festgefahren hatten.
Im Oktober wurde die Panzerdivision zur Schlacht um Moskau abgestellt und unter das Kommando der Panzergruppe 3 gestellt. Die Division stand Ende November etwa 20 km vor Moskau, konnte die Stadt aber nicht erreichen, bis am 6. Dezember die sowjetische Gegenoffensive begann. In den nächsten zwei Monaten war die Division in schwere Abwehrkämpfe verwickelt. Der Rückzug der Division begann in Klin und bewegte sich im Bereich von 100 bis 200 km westlich von Moskau. Ende des Jahres stand sie bei Rschew, von wo sie im Januar 1943 nach Frankreich zur Wiederaufrüstung verlegt wurde.
1943–1945
Im Juni 1943 wurde die Division auf den Balkan verlegt, dann nach Griechenland zur Küstenverteidigung. Erst im November wurde sie in die Ukraine verlegt, wo sie sich an der Verteidigung von Kiew beteiligte. Die Division kämpfte im Frühjahr 1944 gegen die sowjetische Dnepr-Karpaten-Operation und wurde im April im Kamjanez-Podilskyj-Kessel eingeschlossen, schaffte aber mit der 1. Panzerarmee den Ausbruch. Im September 1944 wurde die Division in die Karpaten verlegt, im Oktober nach Ungarn, wo sie an der Schlacht um Budapest teilnahm. Die Division zog sich in den Alpenraum im Raum Graz zurück. Am 8. Mai machte sie kehrt und ging mit ihrer Masse über die Enns, wo bereits Truppen der US-Army standen und legte die Waffen nieder. Das geschah, nachdem der Waffenstillstand mit den US-Amerikanern in Kraft getreten war. Die Angehörigen der Division waren daher nicht Kriegsgefangene, sondern entwaffnete Deutsche, die relativ schnell entlassen wurden.
Kommandeure
- General der Kavallerie Maximilian von Weichs – 1. Oktober 1935 bis 30. September 1937
- Generalleutnant Rudolf Schmidt – 1. Oktober 1937 bis 2. November 1939
- Generalmajor Friedrich Kirchner – 2. November 1939 bis 16. Juli 1941
- Generalmajor Walter Krüger – 17. Juli 1941 bis 11. Januar 1942 (mit der Führung beauftragt)
- Generalmajor/Generalleutnant Walter Krüger – 12. Januar 1942 bis 31. Dezember 1943
- Generalmajor Richard Koll – 1. Januar bis 19. Februar 1944
- Oberst Werner Marcks – 19. bis 25. Februar 1944
- Oberst Eberhard Thunert – 25. September 1944 bis 8. Mai 1945
Organisation
1. Panzer-Division
- 1. Panzer-Brigade
- Panzer-Regiment 1
- Panzer-Abteilung I (aufgehoben Juli 1941; neu aufgestellt Januar 1943)
- Panzer-Abteilung II
- Panzer-Regiment 2 (aufgehoben Oktober 1940)
- Panzer-Abteilung I
- Panzer-Abteilung II
- Panzer-Regiment 1
- 1. Schützen-Brigade
- Schützen-Regiment 1 (umbenannt in Panzergrenadier-Regiment 1. Juli 1941)
- Schützen-Bataillon I
- Schützen-Bataillon II
- Schützen-Bataillon III (aufgestellt Oktober 1939, aufgehoben November 1940)
- Schützen-Regiment 113 (umbenannt in Panzergrenadier-Regiment 113 Juli 1941)
- Schützen-Bataillon I (aufgestellt November 1940)
- Schützen-Bataillon II (aufgestellt Februar 1941)
- Kradschützen-Bataillon 1
- Schützen-Regiment 1 (umbenannt in Panzergrenadier-Regiment 1. Juli 1941)
- Artillerie-Regiment 73
- Artillerie-Abteilung I
- Artillerie-Abteilung II
- Artillerie-Abteilung III (aufgestellt 1941)
- Aufklärungs-Abteilung 4
- Panzerjäger-Abteilung 37
- Heeres-Flak-Abteilung 299 (aufgestellt 1943)
- Pionier-Bataillon 37
- Grenadier-Ersatz-Abteilung 1009
- Nachrichten-Abteilung 37
Literatur
- Rolf O. Stoves: Die 1. Panzer-Division 1935–1945. Nebel Verlag, 2001, ISBN 978-3-89555-042-3.
- Horst Riebenstahl: Die 1. Panzer-Division im Bild: Weg und Schicksal der 1. Panzerdivision in 700 Fotos; 1935–1945. Podzun-Pallas, 1986, ISBN 3-7909-0280-2.
- Ruft uns das Schicksal … Erinnerungen an das Erfurter Panzer Regiment 1. Verlag Rockstuhl, 2010, ISBN 978-3-86777-197-9.
- Veit Scherzer: Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, Band 2, Scherzers Militaer-Verl., Ranis/Jena 2008, ISBN 978-3-938845-08-0
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle. Panzer, Panzer Grenadier, and Waffen SS Divisions in World War II, Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3438-7
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973, ISBN 3-7648-0871-3.
Weblinks
Commons: 1st Panzer Division (Germany) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Organizational History of the German Armored Forces 1939 – 1945. Abgerufen am 15. September 2011 (englisch).
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