- Army Air Corps (British Army)
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Army Air Corps Aufstellung 1957 Land Vereinigtes Königreich Typ Korps (British Army) Insignien Flugzeugkokarde
Das Army Air Corps (AAC) der British Army sind die Heeresflieger des Vereinigten Königreich.
Dem Hauptquartier in Middle Wallop in Hampshire unterstehen als größere Einheiten die Einsatzregimenter mit ihren zugehörigen Squadrons und die kleineren Flights sowie weitere Staffeln zu Trainings- und sonstigen Zwecken. Die meisten Soldaten sind Berufssoldaten, wobei die im 6. Regiment zusammengefassten FARP-Teams (Forward Air Controller & Refuelling Points) Reserveeinheiten sind. Das AAC stellt die offensive Luftkomponente der 16 Air Assault Brigade. Die Einsatzführung aller AAC Hubschrauber obliegt seit 1999 dem Joint Helicopter Command (JHC).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge der Fliegerei in der Britischen Armee datieren aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Bis zum Frühjahr 1918 bildeten sie das Royal Flying Corps, welches zum 1. April mit dem Royal Naval Air Service zur unabhängigen Teilstreitkraft Royal Air Force verschmolzen wurde.
Die Ursprünge des heutigen Army Air Corps reichen in die Jahre des Zweiten Weltkrieges zurück. Das damalige Army Air Corps bestand im Wesentlichen aus dem damals aufgestellten Glider Pilot Regiment und dem Parachute Regiment. Der bedeutendste Einsatz war die Schlacht um die Pegasusbrücke in der Normandie im Rahmen der alliierten Invasion am D-Day im Juni 1944. 1949 wurde das Corps aufgelöst.
Die beiden oben aufgeführten Regimenter wurden 1957 erneut unter Einschluss der sogenannten Air Observation Squadrons erneut zum Army Air Corps zusammengefasst. Mit dem Aufkommen moderner Turbinenhubschrauber wurden ab den 1960er Jahren vermehrt Helikopter an Stelle der Gleiter und Flächenflugzeuge in Dienst gestellt, anfangs der Typen Scout und Sioux, später Gazelle und Lynx. Neben der bedeutenden Stationierung in Deutschland bis zum Ende des Kalten Krieges (siehe unten) war und ist das Corps weltweit im Einsatz. Hierzu gehör(t)en Hilfs- und Kampfeinsätze in Brunei, Belize, Kenia, Bosnien-Herzegowina, Irak, Afghanistan sowie nicht zuletzt in Nordirland.
Rheinarmee
Insbesondere in den 1970er- und 1980er-Jahren lag ein größerer Teil der Einsatzstaffeln zur Unterstützung der British Army of the Rhine (BAOR, Britische Rheinarmee), die zeitweilig ein Drittel der britischen Landstreitkräfte umfasste, in Nordwestdeutschland. Hierzu zählten die Staffeln des 3. Regiment in Soest, des 4. Regiment in Detmold und des 1. Regiment in Hildesheim.
Nach 1990 wurde der Umfang der britischen Streitkräfte nicht zuletzt in Deutschland deutlich reduziert. Die beiden Soester und Detmolder Regimenter wurden auf die ehemalige RAF Station Wattisham in Suffolk und das Hildesheimer Regiment auf die ehemalige RAF Station Gütersloh in Ostwestfalen verlegt. Letzteres bestand anfangs aus drei und später aus zwei Staffeln. Als vorletzte Einheit wurde im Frühjahr 2009 die kleinere 12. Flight auf der ebenfalls ehemaligen RAF Station Brüggen außer Dienst gestellt. Mit Einführung der neuen Wildcat-Lynx beim AAC wird spätestens 2014 auch das Gütersloher Regiment aus Deutschland abgezogen werden, womit knapp 70 Jahre militärischer Flugbetrieb des Vereinigten Königreiches in Deutschland enden werden.
Ausrüstung
Die Ausrüstung des AAC setzt (Stand Ende 2010) sich im Wesentlichen aus Kampfhubschraubern, Beobachtungsflugzeugen und kleineren Helikoptern zusammen. Im Gegensatz zu den Heeresfliegern des Deutschen Heeres unterstehen die mittleren britischen Transporthubschrauber der britischen Luftwaffe.
- Kampfhubschrauber
- 58 Apache AH1
- sonstige leichte Einsatzluftfahrzeuge
- 73 Lynx AH7/AH9/AH9A Mehrzweckhelikopter, teilweise auch als Transporthelikopter für Spezialeinsatzkommandos
- 0 Wildcat AH1 Mehrzweckhelikopter (34 bestellt)
- 28 Gazelle AH1 Beobachtungshelikopter
- 12 Islander AL1, Defender 4S AL1 Beobachtungsflugzeuge
- AS 376N3 Dauphin Transporthelikopter für Spezialeinsatzkommandos
- 7 Bell 212HP AH1 Transporthelikopter zur Unterstützung von Bodentruppentraining
- Trainingsflugzeuge
- 2 Islander AL1 Trainer
- Squirrel HT2 Basis- und Fortgeschrittenen Drehflügeltrainer, Flotte gepoolt für alle Teilstreitkräfte
- T67M Firefly 260 Basistrainer, Flotte gepoolt für alle Teilstreitkräfte
Zu Schauflügen unterhält das AAC Hauptquartier ein Army Historic Flight mit früheren Einsatzmustern.
Luftstützpunkte
Die meisten Stützpunkte unterhält das AAC heute in England, mit der School of Army Aviation in Middle Wallop und Wattisham, dem Typstützpunkt der Apaches, als wichtigsten Basen. Außerdem wird im Heimatland noch ein Stützpunkt in Nordirland mitbenutzt.
- Joint Helicopter Command Flying Station Aldergrove, County Antrim, 5. Regiment mit der 651. und 665. Squadron (Islander/Defender, Gazelle)
- SAS Barracks Credenhill, Herefordshire, 8. Flight des Joint Special Forces Aviation Wing (Dauphine)
- RAF Dishforth, North Yorkshire, 9. Regiment mit der 659., 669. und 672. Squadron (Lynx)
- Army Air Corps Middle Wallop, Hampshire, 2. Regiment mit der 670., 671., 673. und der Air Crewman Training Squadron (Sqirrel, Lynx, Gazelle, Bell 212 und Apache)
- RAF Odiham, Hampshire, 657. Squadron des Joint Special Forces Aviation Wing (Lynx)
- Wattisham Airfield, Suffolk, 3. und 4. Regiment mit der 653., 662. und 663. bzw. 654., 656. und 664. Squadron (Apache)
Außerhalb des Vereinigten Königreiches liegen Einheiten des AAC an folgenden Standorten. Die Basen in "Übersee" sollen weiterhin langfristig genutzt werden und den Anspruch Großbritanniens als Vetomacht im UN-Sicherheitsrat mit unterstreichen. Eine Ausnahme bildet Deutschland, auch der letzte hiesige Standort in Gütersloh soll im kommenden Jahrzehnt aufgegeben werden.
- Belize, Belize City Air Port, 25. Flight (Bell 212)
- Brunei, Seria, 7. Flight (Bell 212)
- Deutschland, Princess Royal Barracks Gütersloh, 1 Regiment mit der 652. und 661. Squadron (Lynx)
- Kanada, Suffield, 29. (BATUS) Flight (Bell 212)
Weblinks
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