Bahnstrecke Gau Algesheim–Bad Kreuznach

Bahnstrecke Gau Algesheim–Bad Kreuznach
Gau Algesheim–Bad Kreuznach
Bahnhof Bad Kreuznach. Rechts die Strecke von Gau Algesheim, links die Strecke von Bingen Hbf.
Bahnhof Bad Kreuznach. Rechts die Strecke
von Gau Algesheim, links die Strecke von Bingen Hbf.
Kursbuchstrecke (DB): 680
Streckennummer (DB): 3512
Streckenlänge: 19,9 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit: (durchgehend)
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Betriebsstellen und Strecken[1]
Legende
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Linke Rheinstrecke von Mainz
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0,0 Gau Algesheim
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Linke Rheinstrecke nach Bingen
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ehem. Verbindungsstrecke von Bingen
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3,8 Ockenheim (ehem. Bf)
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Rheinhessenbahn von Bingen
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ehem. Strecke zur Hindenburgbrücke
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
7,7 Büdesheim-Dromersheim [Anm 1]
Straßenbrücke
8,5 A 61
Bahnübergang
10,1 B 41
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10,7 Gensingen-Horrweiler (Abzw)
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11,5 Gensingen-Horrweiler [Anm 2]
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11,8 Awanst Sonderlager [Anm 3]
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12,0 Rheinhessenbahn nach Alzey
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13,0 B 41, B 50
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14,5 B 41
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15,2 Planig (Anst)
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17,4 B 428
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Nahetalbahn von Bingen
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19,9 Bad Kreuznach (Keilbahnhof)
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Nahetalbahn nach Bad Münster am Stein

  1. ehemals Bahnhof, heute Abzweigstelle
  2. ehemals Bahnhof, heute Haltepunkt an
       zwei verschiedenen(!) Strecken
  3. Ausweichanschlussstelle nur Strecke 3512

Die Bahnstrecke Gau Algesheim–Bad Kreuznach ist eine zweigleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnhauptstrecke in Rheinland-Pfalz. Sie verbindet Gau-Algesheim an der Linken Rheinstrecke mit Bad Kreuznach an der Nahetalbahn und ist damit Teil der regional bedeutsamen Verkehrsachse zwischen den beiden Landeshauptstädten Mainz und Saarbrücken im Saarland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im und nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1871 gab es eine Reihe von Eisenbahnprojekten, mit denen Truppen und Kriegsmaterial an die französische Grenze transportiert werden sollten. 1871 eröffnete die Preußische Staatsbahn die Alsenztalbahn von Bad Münster am Stein nach Kaiserslautern. 1879 war bereits ein Strecke aus dem Rhein-Main-Gebiet parallel zur Nahetalbahn im Gespräch,[2] doch erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Pläne durch das Kriegsministerium stärker vorangetrieben.

Die als strategische Bahn gebaute Verbindungsstrecke von Gau-Algesheim nach Bad Kreuznach wurde am 15. Mai 1902 in Betrieb genommen. Dabei wurde zwischen Büdesheim-Dromersheim und Gensingen-Horrweiler ein kurzer Abschnitt der Rheinhessenbahn von Worms über Alzey nach Bingen genutzt.

1904 folgte rechts der Nahe die Verbindung zwischen Bad Münster und Odernheim als Teilstück der Glantalbahn unabhängig von den bestehenden Strecken, der Abschnitt zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster wurde viergleisig ausgebaut.

Im Zusammenhang mit dem Bahnprojekt stand die Umgestaltung der Bahnanlagen in Bad Kreuznach. Bad Kreuznach hatten einen Bahnhof an der Nahetalbahn im Norden der Stadt links der Nahe und einen Haltepunkt Kreuznach Bad südöstlich des Stadtzentrums. Am 25. Februar 1904 einigten sich Stadt und Bahn auf den Bau eines neuen Zentralbahnhofs an der Verzweigung beider Strecken zwischen den beiden alten Stationen.[2] Der Neubau löste in der Stadt eine Reihe von Diskussionen aus, teils weil Anwohner und Ladenbesitzer im Gebiet der bisherigen Stationen Nachteile befürchteten, teils weil man den geplanten Namen des neuen Bahnhofs, Kreuznach Gabelung, als abschreckend für Kurgäste ansah. Am 15. Mai 1905 wurde der neue Bahnhof unter dem Namen Bad Kreuznach in Betrieb genommen. In den folgenden Jahren wurde das Empfangsgebäude errichtet, das 1908 eingeweiht wurde.

1915 ging die Hindenburgbrücke über den Rhein zwischen Bingen und Geisenheim, ebenfalls ein strategisches Bahnprojekt in Betrieb. Die über sie verlaufende Strecke von Rüdesheim und Geisenheim nach Münster-Sarmsheim an der Nahetalbahn war mit einer zweigleisigen Verbindung in Ockenheim an die Strecke aus Gau Algesheim angebunden. Auch eine Verbindungskurve östlich von Ockenheim nach Binden entstand.

Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs die Bedeutung der Strecke Gau Algesheim–Bad Kreuznach für den Personenverkehr. Sie diente auch dem Schnellzugverkehr, so verkehrten 1939 drei Schnellzugpaare zwischen Saarbrücken, Frankfurt (Main) und Berlin über die Strecke.[3] Auch nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Strecke weiterhin bis in die 1990er Jahre dem Schnellzugverkehr.

1945 wurde die Hindenburgbrücke gesprengt und die Zuführungsstrecken dorthin gingen außer Betrieb. Die alten Bahndämme sind teilweise noch erhalten, auch die Verbindungskurve von Ockenheim in Richtung Bingen ist noch heute gut zwischen den dort wachsenden Obstbäumen zu erkennen.

Streckenverlauf

Die Strecke beginnt im Bahnhof Gau Algesheim an der linken Rheinstrecke und verläuft zunächst nach Westen. Im ehemaligen Bahnhof Ockenheim war sie bis 1945 mit der zweigleisigen Zufahrtstrecke von Bingen (Stadt) zur Hindenburgbrücke verknüpft (VzG-Streckennummer 3513), die ca. drei Kilometer parallel zur Strecke verlief.

Die Strecke überquert die Rheinhessenbahn und verläuft ab der Abzweigstelle Büdesheim-Dromersheim gemeinsam mit ihr in Richtung Süden. Im ehemaligen Bahnhof Gensingen-Horrweiler trennen sich beide Strecken wieder. Der einstmals große Bahnhof mit drei Bahnsteigen ist mittlerweile zu einem doppelten Haltepunkt zurückgebaut worden und verfügt nur noch über einen Haus- und einen Inselbahnsteig. Die Trennung der beiden Strecken erfolgt heute bereits an der knapp einen Kilometer nördlich gelegenen Abzweigstelle gleichen Namens, die eingleisige Rheinhessenbahn in Richtung Alzey nutzt heute nur noch das östliche der drei Gleise.

Richtung Südwesten führt die Strecke weiter über Planig, das heute nicht mehr im Personenverkehr bedient wird, rechts der Nahe nach Bad Kreuznach, wo sie im Keilbahnhof Bad Kreuznach auf die Nahetalbahn trifft.

Bedienung

Schienenpersonenfernverkehr findet heute auf dieser Strecke nicht mehr statt. Sie wird heute lediglich von zwei Linien des Schienenpersonennahverkehrs jeweils im Stundentakt bedient.

Der Regional-Express RE 3 bedient dabei nur die Halte in Bad Kreuznach und Gensingen-Horrweiler, während die Regionalbahn RB 33 an allen Personenzugangsstellen hält.

Linie Linienverlauf
RE 3 (Frankfurt (Main) –) Mainz – Ingelheim – Bad Kreuznach – Kirn – Idar-Oberstein – Türkismühle – Saarbrücken
RB 33 Mainz – Ingelheim – Gau Algesheim – Bad Kreuznach – Kirn – Idar-Oberstein – Türkismühle

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
  2. a b Rolf Schaller, Hundert Jahre Wilhelmsbrücke - Ein Beitrag zur Verkehrs- und Baugeschichte der Stadt Bad Kreuznach auf regionalgeschichte.net, abgerufen am 13.Oktober 2010
  3. Reichskursbuch 1939

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