- Odernheim am Glan
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Wappen Deutschlandkarte 49.7654111111117.7048141Koordinaten: 49° 46′ N, 7° 42′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bad Kreuznach Verbandsgemeinde: Bad Sobernheim Höhe: 141 m ü. NN Fläche: 13,26 km² Einwohner: 1.746 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km² Postleitzahl: 55571 Vorwahl: 06755 Kfz-Kennzeichen: KH Gemeindeschlüssel: 07 1 33 076 Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 11
55566 Bad SobernheimWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Achim Schick (CDU) Lage der Ortsgemeinde Odernheim am Glan im Landkreis Bad Kreuznach Odernheim am Glan ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Sobernheim an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Odernheim befindet sich an der Mündung des Glans in die Nahe. Zu den Nachbargemeinden Odernheims zählen Rehborn, Staudernheim, Duchroth, Boos und Lettweiler.
Zu Odernheim am Glan gehören auch die Wohnplätze Am Kapellenberg, Birkenhof, Charlottenhof, Elsenpfuhl, Heddarterhof, Niedermühle, Sonnenberghof, Disibodenberg und Disibodenbergerhof.[2]
Paläontologie
Bei Odernheim am Glan erstreckte sich in der Rotliegend-Zeit, dem älteren Abschnitt des Perm, vor etwa 290 Millionen Jahren ein Süßwassersee, in dem bis zu zwei Meter lange räuberische „Urlurche“ (Sclerocephalus haeuseri) lebten. Weltweit bekannt sind die kleinen Branchiosaurier (Kiemensaurier) Apateon pedestris und Micromelerpeton credneri von Odernheim. An dieser Fundstelle kamen auch fossile Eintagsfliegen zum Vorschein. Fossilien aus Odernheim werden im Paläontologischen Museum in Nierstein gezeigt.
Geschichte
Der Ort wurde 976 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1349 das Stadtrecht. 1108 wurde auf dem Disibodenberg am Zusammenfluss von Glan und Nahe bei Odernheim ein Benediktinerkloster gegründet. 1112 traten Jutta von Sponheim (um 1092–1136), Hildegard von Bingen (1098–1179) und ein weiteres Mädchen in eine eigens für sie eingerichtete Frauenklause des Benedikterklosters auf dem Disibodenberg ein. Ungeachtet ihres Beinamens „von Bingen“ hielt sich Hildegard die längste Zeit ihres Lebens auf dem Disibodenberg bei Odernheim auf. 1147 trat Hildegard nach einer Vision dafür ein, auf dem Rupertsberg am Zusammenfluss von Nahe und Rhein bei Bingen ein Frauenkloster errichten zu lassen. Dorthin wollte sie mit der immer größer werdenden Frauengruppe des Benediktinerklosters auf dem Disibodenberg ziehen. 1150 zog Hildegard mit 18 Nonnen vom Disibodenberg in das Frauenkloster auf dem Rupertsberg ein.
Odernheim gehörte seit dem 12. Jahrhundert als Lehen, später auch voll, zu den Grafen von Veldenz und gelangte 1444 zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Während des bayerisch-pfälzischen Erbfolgekriegs wurde Odernheim 1504 fast ganz zerstört. Auch im pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 wurde Odernheim in Brand gesteckt. Im Rahmen eines Gebietsaustausches gelangte der Ort 1786 von Zweibrücken zur Kurpfalz. Bereits kurze Zeit später brach allerdings die Französische Revolution aus. Französische Truppen annektierten das Gebiet links des Rheins. Odernheims Stadtrechte wurden entzogen und der Ort wurde Mairie im französischen Staatsgebiet im Kanton Obermoschel im Arrondissement Kaiserslautern im Département du Mont-Tonnerre. Nach dem Wiener Kongress gehörte Odernheim zu Bayern, wo es bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs verblieb. Bei der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde Odernheim 1970 der neugebildeten Verbandsgemeinde Sobernheim im Landkreis Bad Kreuznach zugeordnet. In kirchlicher Hinsicht gehört Odernheim weiterhin zur Evangelischen Kirche der Pfalz und zum Bistum Speyer.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Odernheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD CDU WGR WGR Gesamt 2009 6 8 1 1 16 Sitze 2004 9 5 2 – 16 Sitze Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber auf grünem Dreiberg rechts ein goldenes Hochkreuz, auf das ein links danebenstehender blauer, goldbewehrter und rotbezungter Löwe die Pranke legt“.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Sehenswert ist der historische Ortskern mit dem Rathaus von 1541 und der teilweise erhaltenen Stadtmauer mit Stadttor, sowie das „Zweibrücker Schloss“. Besonders erwähnenswert ist die Ruine des Klosters Disibodenberg, wo Hildegard von Bingen einen Teil ihres Lebens verbrachte und ihre bedeutenden Werke begann.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Odernheim am Glan
Vereine
Odernheim besitzt eine sehr vielfältige Vereinswelt. Zu den Vereinen zählen unter anderen ein Turnverein, ein Fußballverein sowie mehrere Gesangvereine.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zu den alljährlichen Odernheimer Veranstaltungen zählt die Kerb im Herbst und der Weihnachtsmarkt in der Adventszeit.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Zahlreiche mittelständische Unternehmen sowie Handwerksbetriebe sind im Ort ansässig.
Verkehr
- Odernheim ist an den Landesstraßen 234 und 235 sowie der Kreisstraße 78 gelegen. Die nächstgelegenen Bundesstraßen sind die B 41 sowie die B 420 welche je 6–7 Kilometer entfernt sind.
- Odernheim wurde einst von zwei Bahnlinien berührt: Die Glantalbahn von Homburg/Saar bis Staudernheim und die strategische Strecke von Odernheim bis Bad Münster. Beide Strecken wurden stillgelegt. Die Glantalbahn wird heute als Draisinenstrecke genutzt.
- Die ÖPNV-Anbindung wird über die Regiolinie der Busgesellschaft ORN erreicht, die in Lauterecken, Altenglan und Staudernheim bzw. Bad Sobernheim Anschluss an das Schienennetz der Deutschen Bahn herstellt. Außerdem gibt es eine Busverbindung nach Bad Münster am Stein.
Bildung
Odernheim besitzt einen Kindergarten sowie eine Grundschule.
Tourismus
Odernheim ist an der Eisenbahn-Draisinenstrecke zwischen Altenglan und Staudernheim gelegen, was den Ort zunehmend bei Touristen bekannt macht. Mehrere Gästehäuser bieten Übernachtungsmöglichkeiten im Ort.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Heinrich Will (1808–1876), Hessen-Homburger Politiker und Landtagsabgeordneter
- Carl Schmidt (1850–1915), Reichstagsabgeordneter und Bürgermeister
Weblinks
Commons: Odernheim am Glan – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Dreck-Odernheim in der Topographia Palatinatus Rheni (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 17 (PDF)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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