P-Triebwagen (Stadtbahn Frankfurt)

P-Triebwagen (Stadtbahn Frankfurt)
P-Triebwagen
P-Triebwagen
Anzahl: 100
Hersteller: DUEWAG, Wegmann, Siemens
Baujahr(e): 1972-1978
Achsformel: B' 2' 2' B'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 28.720 mm
Länge: 27.436 mm
Höhe: 3596 mm
Breite: Pt: 2.350 mm / Ptb: 2.580 mm
Drehzapfenabstand: 6.500 mm / 7.100 mm
Leermasse: 34,5 t
Installierte Leistung: 2×150 kW = 300 kW
Laufraddurchmesser: 720 mm
Stromsystem: 600 V Gleichstrom
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Kupplungstyp: Scharfenberg
Sitzplätze: 62
Stehplätze: 180 (Frankfurt)
Fußbodenhöhe: 97 cm

Als Baureihe P oder P-Triebwagen wird eine Baureihe von Hochflur-Stadtbahnfahrzeugen in Frankfurt am Main bezeichnet. Verschiedene aus den Fahrzeugen entstandene Umbauvarianten werden als Baureihen Pt und Ptb bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ptb-Wagen 700 auf der Linie U5. Deutlich sind die mit rot-weißen Warnmarkierungen versehenen Verbreiterungen an den Türen zu erkennen, die an Hochbahnsteigen den Spalt zum Bahnsteig überbrücken sollen.

Der Typ P wurde ab 1972 durch die Firma Düwag für den Einsatz bei der Straßenbahn Frankfurt am Main entwickelt. Sie wurden zwischen 1972 und 1978 gebaut. Es gibt drei Bauserien, die erste Bauserie wurde bereits ausgemustert. Insgesamt wurden 100 Triebwagen bestellt. Die erste Lieferung im Jahr 1972 umfasste die Wagen 651–680. Sie hatten Klapptrittstufen und wurden ab 1974 hauptsächlich auf der neu eröffneten B-Strecke der Frankfurter U-Bahn eingesetzt. Die zweite Lieferung, die die Wagen 681–716 umfasste, verfügte gegenüber der ersten Lieferung über feste Trittstufen und konnten nur im Straßenbahnnetz eingesetzt werden. Um die beiden Serien unterscheiden zu können entschied man sich, die Wagen 651–680 von P-Wagen zu Pt-Wagen (t für tunnelgängig) umzubenennen. In den Jahren 1977 bzw. 1978 wurde die dritte Bauserie ausgeliefert, die die Wagen 717–750 umfasste. Diese wurden noch in den selben Jahren in Betrieb genommen.

Alle Serien haben eine Breite von 2,35 Metern. Ihre Motorleistung beträgt 2 × 150 PS. Bei einer Länge von 28,72 Metern bieten die Wagen 62 Sitzplätze und 180 Stehplätze. Die P-Wagen haben am Wagenanfang und Wagenende eine Türbreite von 62,5 Zentimetern. Die Türen in den Wagenmitten haben eine Breite von 59 Zentimetern.

Die P-Triebwagen verfügen über eine elektrische Steuerung des Typs Simatic mit Sollwertgeber anstatt eines mechanischen Schaltwerks mit Handrad. An beiden Wagenenden sind Scharfenbergkupplungen vorhanden, mit denen Mehrfachtraktionen von bis zu drei Fahrzeugen möglich sind.

Umbauten in die Baureihen Pt und Ptb

Als im Jahr 1986 die C-Strecke eröffnet wurde, wurden die Triebwagen 724–750 in die Baureihe Pt umgebaut. Da 1992 die Erweiterung der U-Bahnlinie U7 nach Enkheim in Betrieb genommen wurde, wurden die verbliebenen P-Wagen 681–723 mit Klapptrittstufen ausgestattet. Seitdem gibt es die Baureihe P nicht mehr. Um auf der B- und C-Strecke im Mischbetrieb mit den 30 Zentimeter breiteren Fahrzeugen der U2-Triebwagen und U3-Triebwagen fahren zu können, wurden die Pt-Wagen 692–750 im Bereich der Türen verbreitert und somit zu Ptb-Wagen (b für breit). Die anderen verbliebenen Pt-Wagen 651–691 wurden seitdem nur noch auf der Straßenbahn eingesetzt. Der Pt-Triebwagen 664 wurde im Herbst 2005 zu einem Fahrschulwagen umgebaut und trägt als Dienstwagen offiziell die Nummer 2050. Zwischen 2005 und 2006 wurden viele Wagen mit stärkeren Achsen ausgestattet.

Farbgebungen

Ptb-Wagen 698 in orange-hellelfenbein
Ptb-Wagen 702 auf der Linie U5 am Hauptbahnhof

Mit den P-Wagen wurde bei der Frankfurter Straßenbahn ein neues Farbschema eingeführt. Hellelfenbein ersetzte die Hellbeige mit grün-grauen Zierlinien. Das Farbschema wurde vor allem durch das Farbschema der S-Bahn-Fahrzeuge der Baureihe 420 inspiriert. In den 1980er Jahren wurde das Farbschema auch bei den Frankfurter U-Bahnen und Bussen eingesetzt. In den 1990er Jahren erfolgte bei den Bahnen und Bussen der VGF eine weitere Umlackierung. Der Name der Lackierung ist subaru vista blue, sie ist bis heute die aktuelle Hausfarbe der VGF.

Ausmusterungen

Museumswagen 190 (ehem. 690) gemeinsam mit einem O-Triebwagen vor der Wagenhalle der Frankfurter Waldbahn bei Neu-Isenburg
Pt-Wagen 688 im Betriebshof Ost

Pt-Wagen 679 wurde wegen einem Brandanschlag durch Linksextreme im Mai 2001 als erster ausgemustert. Pt-Wagen 669 und 670 prallten auf der Strecke nach Frankfurt-Schwanheim frontal zusammen. Wegen des enorm hohen Schadens wurden die Fahrzeuge ausgemustert. Wagen 669 wurde in der Wagenhalle Eckenheim und Wagen 670 in Neu-Isenburg abgestellt. Alle drei Fahrzeuge wurden als Ersatzteilspender ausgeschlachtet. Die übrigen Pt-Wagen 651–691 wurden ab dem Jahr 2005 nach und nach in der Wagenhalle Eckenheim ausgemustert.

Um bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 die Verstärkungsfahrten ohne Fahrzeugengpässe durchführen zu können, wurden die Pt-Wagen 652, 659, 662, 668 und 672 wieder in Betrieb genommen. Nach der Fußball-WM wurden auch sie wieder in der Wagenhalle Eckenheim abgestellt.

Da vom 31. Juli 2006 bis zum 18. August 2006 der City-Tunnel der S-Bahn aufgrund der Sanierung der Gleise und Weichen für drei Wochen gesperrt wurde, wurde ein Ersatzverkehr zwischen Galluswarte und Zoo eingerichtet, der die Liniennummer 10 erhielt.

Seit dem 1. April 2007 fahren keine Pt-Wagen mehr im Planeinsatz. Alle abgestellten Fahrzeuge befanden sich entweder in der Wagenhalle Eckenheim oder im Betriebshof Ost. 25 Triebwagen plus Ersatzteilspender wurden nach Gaziantep verkauft. Die restlichen Triebwagen blieben als Betriebsreserve vorhanden. 2009 blieben noch 12 Triebwagen übrig, darunter der Triebwagen 690, der als Museumsfahrzeug erhalten wird und die Nummer 190 erhielt. 2010 wurden die restlichen 11 Triebwagen nach Kattowitz verkauft. Nach Unfällen wurden bis jetzt Ptb-Wagen 703 im Jahr 2006, Ptb-Wagen 729 im Jahr 2008 und Ptb-Wagen 700 im Jahr 2010 ausgemustert.

Einsatz

Die Pt-Wagen 651–691 wurden nur bei der Straßenbahn eingesetzt. Da im Jahr 2003 die S-Wagen bestellt und in den folgenden Jahren ausgeliefert wurden, wurden immer mehr Pt-Wagen ausgemustert. Lediglich bei der Fußball-WM 2006 wurden einige Pt-Wagen wieder in Betrieb genommen und fuhren nur auf den Straßenbahnlinien 12, 14 und 20.

Die Ptb-Wagen 692–750 verkehren nur auf den Linien U5 und U6 und momentan ein Zug auf der Linie U7. Wegen der maximalen Stationslänge von 105 Metern in Frankfurt ist nur eine Mehrfachtraktion von drei Fahrzeugen möglich. Es ist vorgesehen, mit den U5-Triebwagen die fast 40 Jahre im Verkehr eingesetzten Ptb-Triebwagen zu ersetzen.

Der Zug Nr. 2050, früher Nr. 664, ist als Fahrschulwagen erhalten geblieben.

Weblinks

 Commons: Train type Ptb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Tram type Pt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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