Bremer Sechstagerennen

Bremer Sechstagerennen
Siegerehrung des Bremer Sechstagerennens 2006 (v.l.n.r.): Frank Minder, Erik Zabel, Marco Villa, Danny Stam, Robert Slippens, Robert Bartko, Andreas Beikirch, NN, Patrick Sercu

Das Bremer Sechstagerennen findet jährlich im Januar in der Bremen-Arena statt. Die erste Austragung war im Jahr 1910, die zweite erst 1965. 2011 fand das Rennen zum 48. Male statt. Offiziell werden aber erst die Austragungen seit 1965 gezählt.

Die erste Austragung des „Bremer Sechstagerennens“ fand 1910 in den Festsälen der Gaststätte „Schützenhof“ statt. Die eingebaute Bahn war 95,6 Meter lang, die Kurvenüberhöhung betrug 43 Grad, was der Bahn den Namen „Nudeltopf“ eintrug.[1] Platz war für 4000 Zuschauer. 16 Fahrer waren für 90 Mark Tagesgage am Start, die allerdings nur zum Teil ausgezahlt wurde, weil der Kassierer das Eintrittsgeld unterschlagen hatte. Sieger wurden der Hannoveraner Weltmeister Willy Arend und der Berliner Eugen Stabe.[2]

Das nächste Sechstagerennen in Bremen fand erst 55 Jahre später, im Jahre 1965, statt, als der Veranstalter Willi Röper die Bremer „Six Days“ erneut initiierte. Nach dessen Tod im Jahr 1982 übernahm sein bisheriger Assistent Frank Minder die Veranstaltung. Dieser setzte als erster Sechstage-Veranstalter auf ein Event-Format des Rennens mit großem Showprogramm. Jährlich kommen rund 130 000 Zuschauer zum „Bremer Sechstagerennen“, das für seinen Volksfestcharakter bekannt ist.

Die ersten Sieger waren 1965 der Belgier Rik Van Steenbergen und der Däne Palle Lykke. Den ersten deutschen Sieg gab es ein Jahr später, als Rudi Altig gemeinsam mit Dieter Kemper gewann. 1969 siegte der Belgier Patrick Sercu im Gespann mit dem Niederländer Peter Post; seit 1992 ist Sercu der Sportliche Leiter des Rennens. Rekordsieger ist der Niederländer René Pijnen mit sieben Siegen, ihm folgen mit jeweils sechs Siegen der gebürtige Bremer Andreas Kappes sowie der Schweizer Bruno Risi.

Das Logo des Sechstagerennens seit 2011

Der Vertrag des Veranstalters Frank Minder lief bis einschließlich der Veranstaltung im Januar 2011. Im Juni 2010 kündigte die Bremer Wirtschaftsbehörde an, die Ausrichtung des Rennens für die Zeit danach öffentlich auszuschreiben.[3] Nach Beendigung des Rennens im Jahr 2011 wurde bekannt gegeben, dass die Firmen Bremer Veranstaltungs- und Event GmbH und elko Technik GmbH & Co. KG in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) in Zukunft das Sechstagerennen veranstalten werden.[4] Am 27. Juni 2011 gründeten die drei Partner zu diesem Zweck die Event und Sport Nord GmbH (ESN), deren erste Geschäftsführer Peter Schneider und Theo Bührmann jr. sind und stellten bereits einen Tag später auf einer Pressekonferenz in der Bremen Arena das neue Konzept der Sixdays Bremen der Öffentlichkeit vor. [5]

Inhaltsverzeichnis

Sieger des Bremer Sechstagerennens

Jahr Mannschaft
2011 DeutschlandDeutschland Robert BartkoDeutschlandDeutschland Robert Bengsch
2010 SchweizSchweiz Bruno RisiSchweizSchweiz Franco Marvulli
2009 DeutschlandDeutschland Leif LampaterDeutschlandDeutschland Erik Zabel
2008 BelgienBelgien Iljo KeisseDeutschlandDeutschland Robert Bartko
2007 SchweizSchweiz Bruno RisiDeutschlandDeutschland Erik Zabel
2006 NiederlandeNiederlande Robert SlippensNiederlandeNiederlande Danny Stam
2005 BelgienBelgien Matthew GilmoreDeutschlandDeutschland Robert Bartko
2004 SchweizSchweiz Bruno RisiSchweizSchweiz Kurt Betschart
2003 NiederlandeNiederlande Robert SlippensNiederlandeNiederlande Danny Stam
2002 SchweizSchweiz Bruno RisiSchweizSchweiz Kurt Betschart
2001 BelgienBelgien Matthew GilmoreAustralienAustralien Scott McGrory
2000 DeutschlandDeutschland Andreas KappesItalienItalien Silvio Martinello
1999 SchweizSchweiz Bruno RisiSchweizSchweiz Kurt Betschart
1998 DanemarkDänemark Jens VeggerbyDanemarkDänemark Jimmi Madsen
1997 DeutschlandDeutschland Andreas KappesDeutschlandDeutschland Carsten Wolf
1996 ItalienItalien Silvio MartinelloItalienItalien Marco Villa
1995 SchweizSchweiz Bruno RisiSchweizSchweiz Kurt Betschart
1994 DeutschlandDeutschland Andreas KappesAustralienAustralien Danny Clark
1993 NiederlandeNiederlande Peter PietersSchweizSchweiz Urs Freuler
1992 DeutschlandDeutschland Andreas KappesBelgienBelgien Etienne De Wilde
1991 DeutschlandDeutschland Andreas KappesBelgienBelgien Etienne De Wilde
1990 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Roland GüntherAustralienAustralien Danny Clark
1989 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Andreas KappesLiechtensteinLiechtenstein Roman Hermann
1988 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tony DoyleAustralienAustralien Danny Clark
Jahr Mannschaft
1987 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Dietrich ThurauAustralienAustralien Danny Clark
1986 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Dietrich ThurauDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Josef Kristen
1985 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tony DoyleAustralienAustralien Gary Wiggins
1984 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Dietrich ThurauDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Albert Fritz
1983 NiederlandeNiederlande René PijnenDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Gregor Braun
1982 NiederlandeNiederlande René PijnenDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Albert Fritz
1981 NiederlandeNiederlande René PijnenDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Gregor Braun
1980 BelgienBelgien Patrick SercuDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Albert Fritz
1979 NiederlandeNiederlande René PijnenAustralienAustralien Danny Clark
1978 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Wilfried PeffgenDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Albert Fritz
1977 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Wilfried PeffgenDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Albert Fritz
1976 NiederlandeNiederlande René PijnenDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Günter Haritz
1975 NiederlandeNiederlande René PijnenBelgienBelgien Patrick Sercu
1974 NiederlandeNiederlande René PijnenNiederlandeNiederlande Leo Duyndam
1973 AustralienAustralien Graeme GilmoreDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Dieter Kemper
1972 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Wolfgang SchulzeDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Sigi Renz
1971 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Rudi AltigDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Albert Fritz
1970 NiederlandeNiederlande Peter PostBelgienBelgien Patrick Sercu
1969 NiederlandeNiederlande Peter PostBelgienBelgien Patrick Sercu
1968 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Rudi AltigDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Sigi Renz
1967 NiederlandeNiederlande Peter PostSchweizSchweiz Fritz Pfenninger
1966 Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Rudi AltigDeutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Dieter Kemper
1965 BelgienBelgien Rik Van SteenbergenDanemarkDänemark Palle Lykke
1910 Deutsches ReichDeutsches Reich Willy ArendDeutsches ReichDeutsches Reich Eugen Stabe

Einzelnachweise

  1. Zum Vergleich: die heutige Bremer Bahn gilt mit 166,6 Meter als kurz, bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen ist eine Mindestlänge von 250 Meter vorgeschrieben. Regeln für den Bahnradsport der UCI, § 3.6.068
  2. sechs-tage-rennen.de: „Ein vergessener, runder Geburtstag“
  3. weser-kurier.de: „Neustart für das Sechstagerennen“
  4. Minder nicht mehr Sixdays-Organisator in Bremen auf radiobremen.de
  5. Zukunft der Bremer Sixdays gesichert bei ZEITONLINE

Weblinks

Quellen

  • Roger de Martelaere: Mannen van de Nacht, Eeklo 2000
  • Jacq van Reijendam: 6-daagsen-statistieken 2009, Nr. 17

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