Weihnachtsurlaub

Weihnachtsurlaub
Filmdaten
Deutscher Titel Weihnachtsurlaub
Originaltitel Christmas Holiday
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1944
Länge 92 Minuten
Stab
Regie Robert Siodmak
Drehbuch Herman Mankiewicz
nach der gleichnamigen Erzählung von W. Somerset Maugham
Produktion Felix Jackson
für Universal Pictures
Musik Hans J. Salter
Kamera Elwood Bredell
Schnitt Ted J. Kent
Besetzung

Weihnachtsurlaub (OT: Christmas Holiday) ist ein US-amerikanischer Film Noir mit Deanna Durbin und Gene Kelly unter der Regie von Robert Siodmak aus dem Jahr 1944. Die beiden Hauptdarsteller, die bislang ausschließlich in Musicals und leichten Komödien aufgetreten waren, sind hier komplett gegen ihr bisheriges Image besetzt. Christmas Holiday wird aufgrund der pessimistischen Handlung zu den dunkelsten und hoffnungslosesten Film-Noirs der Zeit gezählt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Am Weihnachtsabend in New Orleans erfährt Lt. Charles Mason, dass seine Freundin Mona einen anderen geheiratet hat. Schlechtes Wetter verhinderte die Weiterreise und Mason nimmt die Einladung eines flüchtigen Bekannten an, ihn in eine Bar zu begleiten. Das zwielichtige Etablissement wird von Valerie De Merode betrieben, die ihre weiblichen Hostessen dazu ermuntert, auch sexuelle Gefälligkeiten an die Kunden zu verkaufen. Charles lernt Jackie Lamont kennen, die dort als Sängerin und Hostess arbeitet. Sie bittet ihn, sie zur Mitternachtsmesse zu begleiten. Nach dem Gottesdienst enthüllt Jackie ihre wahre Identität: ihr richtiger Name ist Abigail und sie ist die Ehefrau des verurteilten Mörders Robert Manette. Rückblenden erzählen Abigails Geschichte. Die damals noch sehr naive junge Frau trifft Robert Manette, den Sohn einer ehemals wohlhabenden, jetzt aber völlig verarmten Familie, in einem Konzert und verliebt sich sofort in den attraktiven Mann. Mrs. Manette, die ihren Sohn auf pathologisch übersteigerte Art liebt, verspricht sich von Abigail einen guten Einfluss auf Robert. Die beiden heiraten und führen nach Außen eine glückliche Ehe. Doch dann erschießt Robert seinen Buchmacher, bei dem er Schulden hat. Abigail ist entsetzt, doch Mrs. Manette scheint die psychopathischen Ausbrüche ihres Sohnes bereits gut zu kennen. Sie tut alles, um die Beweise für das Verbrechen zu vernichten und geht danach zur Tagesordnung über. Trotzdem kommt die Polizei dem Mörder auf die Spur und Robert wird verurteilt. Mrs. Manette gibt Abigail die Schuld an dem Urteil. Abigail nimmt daraufhin die Stellung als Sängerin und Hostess an, um sich für die mangelnde Unterstützung ihres Ehemann zu bestrafen. Kurze Zeit später erfährt Charles, dass Robert aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Abigail, die ihren Mann immer noch liebt, eilt in seine Arme, doch Robert ist angewidert von ihrer Tätitgkeit. Im Moment, wo er Abigail erschießen will, kommt die Polizei und tötet Robert. Abigail ist endlich von ihren Schuldgefühlen befreit und kann ein neues Leben beginnen.

Hintergrund

Seit ihrem Erfolg in Three Smart Girls 1936 war die damals 14-jährige Deanna Durbin zum größten Star der Universal Pictures aufgestiegen. Ihre nachfolgenden Filme waren finanziell alle sehr erfolgreich und das Studio plante den allmählichen Wechsel ins Fach der jungen Erwachsenen mit Sorgfalt. Mit Spring Parade war der erste Film, der Durbin als Erwachsene präsentierte und legte gleichzeitig ihr Image als patente junge Frau fest. Der Star wollte jedoch zunehmend weg von den harmlos-heiteren Romanzen und Musikfilmen und endlich auch dramatische Rollen übernehmen. 1943 war der Streit zwischen Durbin und dem Studio schließlich eskaliert. Nachdem sie über ein halbes Jahr für ihr Ziel gestreikt hatte, einigten sich die Beteiligten schließlich auf Christmas Holiday. Die Originalgeschichte von W. Somerset Maugham war eine düstere Geschichte über eine Prostituierte, die sich in einen Mörder verliebt, der in eine inzestuöse Beziehung zu seiner Mutter verstrickt ist. Damit war der Stoff gemäß den strengen Vorgaben des Production Code unverfilmbar. Erst nach sehr umfangreichen Streichungen und Anpassungen gaben die Zensurbehörden schließlich das Drehbuch frei. Dem Regisseur Robert Siodmak gelang es jedoch trotz der Beschränkungen des Drehbuchs, die wesentlichen Grundzüge der Vorlage herauszuarbeiten.

Die Produktion stand unter keinem guten Stern. Zum einen assoziierten die Fans von Durbin mit dem Titel erneut ein romantisches Geplänkel mit Gesang und, da Gene Kelly die männliche Hauptrolle spielte, wohl auch reichlich Tanzeinlagen. Der Umstand, dass Durbin, die oft als America’s Sweetheart bezeichnet wurde, eine Hostess und Gelegenheitsprostituierte spielte, kam bei ihren Anhängern nicht gut an. Der Wechsel vom Image der jungen Frau von Nebenan zur desillusionierten Sängern in einem schäbigen Nachtclub wurde auch von den Kritikern nicht gut aufgenommen, die Deanna Durbin teilweise das schauspielerische Potential für die Gestaltung solch komplexe Rollen absprachen. Obwohl die Fans und die Kritiker Christmas Holiday nicht unbedingt wohlwollend gegenüberstanden, erwies sich der Film mit über 2.125.000 US-Dollar Einspielergebnis als bisher populärster Film von Deanna Durbin.

Christmas Holiday blieb die einzige wirklich dramatische Rolle für den Star, der sich unmittelbar im Anschluss mit dem Musical Can’t Help Singing wieder auf den etablierten Rollentypus der jungen Naiven beschränkt fand.

Deanna Durbin war stets überzeugt, hier ihre beste schauspielerische Leistung erbracht zu haben und nannte Christmas Holiday ihren persönlichen Lieblingsfilm

Musik

Im Verlauf der Handlung werden folgende Musikstücke vorgetragen:

Das Lied "Spring Will Be a Little Late This Year" wurde für den Film komponiert und entwickelte sich zu einem Klassiker, der unter anderem zum Standardrepertoire von Ella Fitzgerald gehörte.

Auszeichnungen

Bei der Oscarverleihung 1945 erhielt der Film eine Nominierung in der Kategorie:

  • Beste Filmmusik (Drama/Komödie) – Hans J. Salter

Weblinks


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