- DRG 701 bis 704
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DRG 701 – 704
„Benzoltriebwagen schwere Ausführung“Nummerierung: DRG 701–704 Anzahl: 4 Hersteller: LHB Köln, NAG, AEG Baujahr(e): 1926 Ausmusterung: 1957 Achsformel: A1 Dienstmasse: 23t (701)
22,3t (702)
24,7t (703)
24,5t (704)Radsatzfahrmasse: max. 12,4 t Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Installierte Leistung: 55 kW Raddurchmesser: 850 mm Motorentyp: KL 10 Z Motorbauart: 1 x 6 Zylinder 4-Takt Benzol Leistungsübertragung: mechanisch Die Triebwagen 701 bis 704 waren eine Triebwagenbaureihe der ersten Generation, die als sogenannte schwere Ausführung für die DRG gebaut wurden.
Geschichte
Nach der Ausstellung bei Seddin, wo der Triebwagen 851 der Motorenwerke Maybach gezeigt wurde, setzte die DRG verstärkt auf die Beschaffung und den Einsatz von Motortriebwagen. Daher wurden 4 Wagen von der schweren Bauart mit rund 20t Eigenmasse und zwei der leichten Bauart mit rund 13,5t beschafft. Die Triebwagen der schweren Bauart wurden in Nietbauweise hergestellt, die der leichten Bauart in Schweißbauweise.
Die Triebwagen 701–704 wurden 1926 an die DRG geliefert. Sie galten als Nebenbahntriebwagen mit einem Großraumabteil von 50 Personen Fassungsvermögen. Anfangs besaßen sie keine Toilette. Bei einem späteren Umbau wurde der Grundriss in einen Großraum 3.Klasse und ein Einzelabteil 2.Klasse mit einer Toilette umgeändert. Das Rauchen war in den Triebwagen verboten.
Die Maschinenanlage war zusammengesetzt aus handelsüblichen Lastwagen-Bauelementen. Lediglich die elektropneumatische Steuerung von Motor und Getriebe war eine Eigenentwicklung der AEG. Der Motor war längs angeordnet im Führerstand 1. Die elektropneumatische Steuerung erlaubte es, bis zu 4 Maschinenanlagen von einem Bedienplatz aus zu steuern. Das mechanische Getriebe WG 70 der NAG war so ähnlich wie das Mylius-Getriebe aufgebaut, der Unterschied bestand in der Bedienung. Beim Mylius-Getriebe wurde der Gang vorgewählt, beim NAG-Getriebe konnte der Schalthebel erst nach Fahrschalterstellung 0 bzw. 1 bewegt werden.
Eingesetzt waren die Triebwagen vor allem bei den Bw Frankfurt (Oder), Pyritz und Meseritz. Zum Kriegsbeginn wurden die Fahrzeuge zunächst stillgelegt. Nach der Umstellung der Antriebsanlage auf Flüssiggas waren sie aber wieder im Einsatz. Lediglich der VT 702 verblieb nach dem Krieg bei der DR. Die anderen Fahrzeuge sind im Krieg verlorengegangen. Der genannte Triebwagen stand noch 1957 im Bw Dresden-Pieschen und wurde im selben Jahr verschrottet.
Literatur
- Heinz R. Kurz: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten. EK-Verlag, Freiburg 1988, ISBN 3-88255-803-2
Baureihen deutscher Verbrennungsmotor-TriebwagenOldenburg · Preußen · Sachsen · Württemberg · DRG/DRB · DB · DR · Deutsche Bahn AG
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