- Daniel Rickardsson
-
Daniel Rickardsson Voller Name Jan Olof Daniel Rickardsson Nation Schweden Geburtstag 15. März 1982 Geburtsort Hudiksvall Größe 191 cm Gewicht 84 kg Karriere Verein Hudiksvalls IF Nationalkader seit 2008 Status aktiv Medaillenspiegel Olympische Medaillen 1 × 0 × 0 × WM-Medaillen 0 × 1 × 0 × Olympische Winterspiele Gold 2010 Vancouver 4x10 km Staffel Nordische Skiweltmeisterschaften Silber 2011 Oslo 4 x 10 km Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup Debüt im Weltcup 23. März 2003 Weltcupsiege 1 Gesamtweltcup 3. (2010/11) Sprintweltcup 23. (2010/11) Distanzweltcup 2. (2010/11) Tour de Ski 8. (2009/10) Podiumsplatzierungen 1. 2. 3. Distanzrennen 1 0 1 Team 0 2 0 letzte Änderung: 20. November 2010 Jan Olof Daniel Rickardsson (* 15. März 1982 in Hudiksvall) ist ein schwedischer Skilangläufer.
Rickardsson, dessen Stärken in der klassischen Technik liegen, wurde zunächst sporadisch im Weltcup eingesetzt und erreichte keine Ergebnisse unter den besten Zehn. Erst ab der Saison 2008/09 etablierte er sich im schwedischen Nationalteam und lief als Startläufer der Staffel zweimal auf ein Weltcuppodest. Einen Winter darauf gewann Rickardsson im Rahmen der Tour de Ski 2010 zum ersten Mal ein Weltcuprennen über zehn Kilometer. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver vertrat er sein Heimatland erneut als Staffelstartläufer und trug so seinen Teil dazu bei, dass Schweden erstmals seit 1988 wieder Olympiasieger in dieser Disziplin wurde.
Karriere
Rickardsson wuchs im nordschwedischen Iggesund auf und wurde 19-jährig im Dezember 2001 erstmals bei FIS-Rennen eingesetzt. Bei seinen ersten beiden Starts in jeweils rein schwedischen Teilnehmerfeldern belegte er mit deutlichem Rückstand auf den Sieger Per Elofsson lediglich Ränge in der hinteren Hälfte des Klassements. Dennoch wurde er schon kurz danach erstmals bei einem internationalen Großereignis, der Juniorenweltmeisterschaft 2002 in Schonach, eingesetzt. Sowohl im Sprint als auch im Massenstart gehörte er mit einem 33. sowie einem 28. Rang zur besseren Hälfte des Starterfeldes. Im folgenden Jahr nahm er weiterhin an niederklassigen Veranstaltungen teil; einziges Top-Ten-Ergebnis blieb ein fünfter Platz aus dem Continentalcup, den er im Januar 2003 erreichte. Zu seinem ersten Weltcupeinsatz kam er zwei Monate darauf: In Falun durften die gastgebenden Schweden mehrere Staffeln nominieren; Rickardsson trat gemeinsam unter anderem mit dem späteren Olympiasieger Björn Lind für seine historische Heimatprovinz Hälsingland an, belegte jedoch abgeschlagen den 14. und damit viertletzten Rang.
Der erste Einzelstart Rickardssons in der höchsten Wettkampfserie datiert vom Februar 2004. Dabei profitierte er wiederum davon, dass die Schweden in Umeå eine nationale Gruppe entsenden durften, kam aber nicht über einen 65. Rang hinaus. Ähnlich verliefen die folgenden Saisonen: Während sich der Hudiksvaller in den zweitklassigen Wettkampfserien steigerte und häufiger die Top Ten erreichte, wurde er im Weltcup bestenfalls sporadisch eingesetzt und dies auch nur bei Rennen in Schweden. Bei diesen wenigen Starts gelang Rickardsson einmal ein Resultat unter den besten 30; beim 90 Kilometer langen Wasalauf im März 2006 belegte er den 13. Rang. Der Wasalauf gehörte 2006 jedoch zum bisher einzigen Mal zum Weltcup, zudem fehlte nahezu die gesamte Weltspitze, sodass die Platzierung nicht repräsentativ war. Während dieser Zeit beendete der Schwede sein Studium in Umeå und wurde Sportlehrer. Dadurch konnte er sich nicht auf den Skilanglauf konzentrieren und war während der Wettkämpfe nach eigener Aussage „nicht immer so frisch“. Im Nachhinein erklärte er, er habe keine andere Wahl gehabt, da er nicht zum Nationalkader gehörte und somit vom Sport her keine finanzielle Unterstützung erhalten habe.[1]
Bei der zweiten Austragung der Tour de Ski im Winter 2007/08 erhielt Rickardssson kurzfristig die Gelegenheit zur Teilnahme. Sein jüngerer Teamkollege Emil Jönsson, der im Sprint zu den besten Schweden zählte, fiel aufgrund einer allergischen Reaktion in Nase und Luftwegen aus, ebenso Johan Olsson.[2] Nachnominiert wurde Rickardsson, der als bestes Etappenergebnis einen 25. Rang erreichte und im Gesamtklassement die 47. Position belegte, mit fast 13 Minuten Rückstand auf den tschechischen Sieger Lukáš Bauer. In der gleichen Saison folgten weitere Weltcupeinsätze, bei denen er insbesondere im Teamsprint von Liberec überzeugen konnte, als er gemeinsam mit Emil Jönsson Fünfter wurde. Zu Beginn des Winters 2008/09 war Rickardsson fester Bestandteil der schwedischen Nationalmannschaft und wurde so bei den ersten beiden Staffeln des Winters jeweils als Startläufer auf der klassischen Strecke eingesetzt. Beide Male musste sich Schweden als Zweiter den Norwegern knapp im Schlussspurt geschlagen geben. Auch in Einzelrennen gelangen dem Hudiksvaller nun gute Ergebnisse – bei einem Handicapstart während der Tour de Ski erreichte er Rang zehn, insgesamt wurde er im Gesamtklassement 23.
Nachdem Rickardsson beim letzten Wettkampf vor der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009 einen elften Platz belegt hatte, wurde er bei der WM in drei Wettbewerben eingesetzt. In den zwei Einzelrennen über die Distanzen von 15 sowie 50 Kilometern platzierte er sich jeweils unter den besten 30; als Startläufer der schwedischen Staffel verlor er auf seiner Runde jedoch schon mehr als eine Minute auf die besten Nationen. Diesen Rückstand konnten seine Teamkollegen nicht verkürzen, sodass die Bronzemedaillengewinner von 2007 am Ende den sechsten Rang belegten. Rickardsson begründete seinen Einbruch damit, dass er sich auf einmal müde gefühlt habe und die anderen dann davongelaufen seien.[3] Nach der Weltmeisterschaft gelang Rickardsson sein bis dahin bestes Weltcupergebnis, ein achter Platz beim Massenstart über 50 Kilometer in Trondheim. Zu Saisonbeginn 2009/10 nahm die Anzahl der Weltcupauftritte Rickardssons wieder ab; vor der Tour de Ski 2010 bestritt er dort lediglich drei Rennen. Bei dem Etappenrennen Anfang Januar 2010 absolvierte der Schwede zunächst ordentliche Wettkämpfe, bei denen er jedoch jeweils die Top Ten verpasste. Beim Zehn-Kilometer-Einzelrennen in der klassischen Technik am 7. Januar 2010 in Toblach gewann er dann überraschend zum ersten Mal bei einem Weltcuprennen – gleichzeitig das erste Mal, dass er überhaupt das Podium erreichte. Rickardsson hatte das Rennen schnell eröffnet und war bei jeder Zwischenzeit Zweitbester gewesen. Auf den letzten Kilometern überholte er schließlich auch Lukáš Bauer und nahm ihm knappe zwei Sekunden ab.[4] Gleichzeitig verbesserte er als Fünfter seine Ausgangsposition in der Gesamtwertung. Wenngleich er bei der Schlussetappe lange Zeit mit der um Rang drei laufenden Gruppe mithalten konnte, verlor er auf dem Anstieg zur Alpe Cermis einiges an Zeit und wurde im Gesamtergebnis Achter.
Der Erfolg bei der Tour de Ski, der in schwedischen Medien als „historischer Sieg“ gefeiert wurde, steigerte auch Rickardssons Popularität. Der Schwede, der zunächst durch den Sport kein Geld verdienen konnte, bekam finanzielle Unterstützung durch den Verein sowie durch Sponsoren. Als nächstes Ziel gab er die Olympischen Winterspiele in Vancouver an; dort hoffte er auf einen Platz in der Staffel und auf „Rache“ für das schlechte WM-Staffelrennen.[1] Nach zwei Einzelrennen im Whistler Olympic Park, bei denen Rickardsson 22. und 23. wurde, erhielt er am 24. Februar tatsächlich eine Position in der Staffel – erneut die des Startläufers. Diesmal hielt er auf seiner Runde mit den besten Athleten mit und wechselte als Dritter auf seine Teamkollegen, die schließlich mit klarem Vorsprung die Goldmedaille gewannen.
Weblinks
- Statistik auf der FIS-Website (englisch)
- Steckbrief auf newsweden.nu
Einzelnachweise
- ↑ a b Rickardsson: "Hade svårt att försörja mig"
- ↑ Startschuss zur zweiten Tour de Ski fällt Freitag
- ↑ Svenskt fiasko i herrstafetten
- ↑ Kurze Etappe mit grosser Auswirkung
Olympiasieger in der Langlaufstaffel1936: Nurmela, Karppinen, Lähde, Jalkanen | 1948: Östensson, Täpp, Eriksson, Lindström | 1952: Hasu, Lonkila, Korhonen, Mäkelä | 1956: Terentjew, Koltschin, Anikin, Kusin | 1960: Alatalo, Mäntyranta, Huhtala, Hakulinen | 1964: Asph, Jernberg, Stefansson, Rönnlund | 1968: Martinsen, Tyldum, Grønningen, Ellefsæter | 1972: Woronkow, Skobow, Simaschow, Wedenin | 1976: Pitkänen, Mieto, Teurajärvi, Koivisto | 1980: Rotschew, Baschukow, Beljajew, Simjatow | 1984: Wassberg, Kohlberg, Ottosson, Svan | 1988: Ottosson, Wassberg, Svan, Mogren | 1992: Langli, Ulvang, Skjeldal, Dæhlie | 1994: De Zolt, Albarello, Vanzetta, Fauner | 1998: Sivertsen, Jevne, Dæhlie, Alsgaard | 2002: Aukland, Estil, Skjeldal, Alsgaard | 2006: Valbusa, Di Centa, Piller, Zorzi | 2010: Rickardsson, Olsson, Södergren, Hellner
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Daniel Rickardsson — Daniel Rickardsson … Wikipédia en Français
Rickardsson — ist der Name folgender Personen: Daniel Rickardsson (* 1982), schwedischer Skilangläufer Tony Rickardsson (* 1970), schwedischer Speedway Fahrer Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit dems … Deutsch Wikipedia
March 2011 in sports — << March 2011 >> S M T W T F … Wikipedia
Coupe du monde de ski de fond 2010-2011 — Infobox compétition sportive Coupe du monde de ski de fond 2010 2011 Généralités Sport … Wikipédia en Français
November 2010 in sports — << November 2010 >> S M T W … Wikipedia
Tour de Ski 2009/2010 — Tour de Ski 2010 Männer Frauen … Deutsch Wikipedia
Nordische Skiweltmeisterschaft 2009/Ergebnisse — Diese Seite zeigt detaillierte Einzelergebnisse der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009. Inhaltsverzeichnis 1 Verwendete Abkürzungen 2 Langlauf Männer 2.1 Sprint Freistil 2.2 Team Sprint klassisch 2.3 … Deutsch Wikipedia
List of FIS Cross-Country World Cup champions — The tables below list the FIS Cross Country World Cup champions. The medalists are the three contestants with the highest total scores at the end of the cross country skiing World Cup season. The list extends from 1973–74 onwards for overall men … Wikipedia
Риккардссон — Риккардссон, Даниель Даниель Риккардссон … Википедия
Ski de fond aux Jeux olympiques de 2010 — Articles principaux : Ski de fond aux Jeux olympiques et Jeux olympiques d hiver de 2010. Infobox compétition sportive Ski de fond aux Jeux olympiques de 2010 … Wikipédia en Français