Giro d’Italia 2011

Giro d’Italia 2011
Giro d'Italia 2011
Giro d'Italia.svg
Austragungsland ItalienItalien Italien
OsterreichÖsterreich Österreich
Austragungszeitraum 7. bis 29. Mai 2011
Etappen 21 Etappen
Gesamtlänge 3479 km
(3263 km gewertet)
Starterfeld 207 aus 35 Nationen in 23 Teams
(davon 159 im Ziel angekommen)
Sieger
Einzelwertung 1. SpanienSpanien Alberto Contador 84:05:14 h
2. ItalienItalien Michele Scarponi + 6:10 min
3. ItalienItalien Vincenzo Nibali + 6:56 min
Teamwertung    KasachstanKasachstan Team Astana 252:44:52 h
Trikotträger
Bergwertung Bergwertung ItalienItalien Stefano Garzelli
Punktewertung Punktewertung SpanienSpanien Alberto Contador
Nachwuchswertung Nachwuchswertung TschechienTschechien Roman Kreuziger
Verlauf
Karte Giro d'Italia 2011
Giro d’Italia 2010 Giro d’Italia 2012
Endstand nach der 21. Etappe
Trikot Alberto Contador 84:05:14 h
Zweiter Michele Scarponi + 06:10 min
Dritter Vincenzo Nibali + 06:56 min
Vierter John Gadret + 10:04 min
Fünfter Joaquim Rodríguez + 11:05 min
Sechster Roman Kreuziger + 11:28 min
Siebter Jose Rujano + 12:12 min
Achter Denis Menschow + 12:18 min
Neunter Steven Kruijswijk + 13:51 min
Zehnter Kanstanzin Siuzou + 14:10 min
Punktetrikot Alberto Contador 202 P.
Zweiter Michele Scarponi 122 P.
Dritter Vincenzo Nibali 121 P.
Bergtrikot Stefano Garzelli 67 P.
Zweiter Alberto Contador 58 P.
Dritter José Rujano 43 P.
Nachwuchstrikot Roman Kreuziger 84:16:42 h
Zweiter Steven Kruijswijk + 02:23 min
Dritter Peter Stetina + 38:41 min
Teamwertung Pro Team Astana 252:44:52 h
Zweiter Movistar Team + 10:00 min
Dritter AG2R La Mondiale + 11:23 min

Der 94. Giro d’Italia fand vom 7. bis 29. Mai 2011 statt. Die Veranstaltung stand im Zeichen des 150-Jahre-Jubiläums der Staatsgründung Italiens [1] (das Land Italien besteht seit dem Beginn der Regentschaft von König Viktor Emanuel II. – großteils – in seiner heutigen Form).

Das Radrennen wurde in 21 Etappen über 3479 km von ursprünglich geplanten 3522,5 km ausgetragen und führte durch 17 der 20 Regionen Italiens (nicht angefahren wurden Sardinien, Apulien und das Aostatal). Damit war die Rundfahrt ungefähr 60 Kilometer länger als die Ausgabe von 2010. Der Giro startete mit einem Mannschaftszeitfahren in Turin und endete zum 74. Mal in Mailand mit einem Einzelzeitfahren. Das Rennen führte nach dem Start in Turin an der Westseite Italiens nach Süden bis nach Sizilien, wo der Ätna zweimal erklommen wurde. Danach ging es auf der Ostseite Italiens nach Norden, wo mit schwierigen Etappen in Dolomiten und Alpen die Entscheidung in der Gesamtwertung fallen sollte.

Inhaltsverzeichnis

Tödlicher Unfall von Wouter Weylandt

Überschattet wurde das sportliche Geschehen vom tödlichen Unfall des belgischen Profis Wouter Weylandt vom Team Leopard Trek während der dritten Etappe. Aufgrund dieses tödlichen Unfalls wurde seitens der Organisatoren beschlossen, die vierte Etappe zu neutralisieren. In Gedenken des Toten wurde die Etappe Wouter Weylandt und dem Team Leopard Trek gewidmet. Das Team Leopard Trek überquerte gemeinsam mit Weylandts bestem Freund Tyler Farrar von Team Garmin-Cervélo in Gedenken an den Verstorbenen geschlossen und in Distanz zum restlichen Feld die Ziellinie. Zwei Tage nach dem Unfall verließ das gesamte Team Leopard Trek den Giro.[2] Auch Tyler Farrar stieg nach der neutralisierten vierten Etappe aus Trauer um seinen Freund aus dem Rennen aus.[3]

Panne bei der Siegerehrung

Bei der Siegerehrung für den spanischen Gesamtsieger Alberto Contador in Mailand unterlief den Veranstaltern eine peinliche Panne: Irrtümlich wurde die Nationalhymne Spaniens aus der Zeit der Diktatur von General Franco gespielt. Die spanische Regierung legte Beschwerde ein, und die Giro-Veranstalter entschuldigten sich.[4]

Teilnehmerfeld

Der Veranstalter RCS lud neben den 18 ProTeams auch noch fünf Professional Continental Teams ein. Jedes Team schickte neun Fahrer an den Start, womit insgesamt 207 Radprofis am Giro teilnahmen. Mit dabei waren sechs Deutsche, sieben Schweizer, zwei Luxemburger und ein Österreicher.

Eingeladene Teams[5]
UCI ProTeams
BelgienBelgien Quickstep
BelgienBelgien Omega Pharma-Lotto
DanemarkDänemark Saxo Bank SunGard
FrankreichFrankreich ag2r La Mondiale
ItalienItalien Lampre-ISD
ItalienItalien Liquigas-Cannondale

 

KasachstanKasachstan Pro Team Astana
LuxemburgLuxemburg Leopard Trek
NiederlandeNiederlande Rabobank
NiederlandeNiederlande Vacansoleil-DCM
RusslandRussland Katjuscha
SpanienSpanien Euskaltel-Euskadi

 

SpanienSpanien Movistar Team
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sky ProCycling
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten BMC Racing Team
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Garmin-Cervélo
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten HTC-Highroad
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Team RadioShack
UCI Professional Continental Teams
ItalienItalien Acqua & Sapone
ItalienItalien Androni Giocattoli
 
IrlandIrland Colnago-CSF Inox
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Farnese Vini-Neri Sottoli
SpanienSpanien Geox-TMC

Detaillierte Starterliste: Fahrerfeld 2011

Als großer Favorit auf den Gesamtsieg galt der dreimalige Tour-de-France-Sieger Alberto Contador aus Spanien, der den Giro d’Italia 2008 für sich entschieden hat. Wegen eines Dopingverfahrens gegen ihn könnte Contador allerdings möglicherweise die nachträgliche Aberkennung des Giro-Sieges drohen [6]. Als seine größten Konkurrenten wurden der Vorjahresdritte und Sieger der Vuelta a Espana 2010, Vincenzo Nibali, Denis Menschow, Sieger des Giro 2009 und der Vorjahresvierte Michele Scarponi eingestuft.

Mit Mark Cavendish stand ein mehrmaliger Tour-de-France-Etappensieger in Massensprints am Start, aufgrund von fehlenden guten Resultaten im bisherigen Saisonverlauf wurde er aber bei Start der Rundfahrt ebenso wie Tyler Farrar (zwischenzeitlich ausgestiegen), zweimaliger Etappensieger 2010, nicht als aussichtsreichster Kandidat auf Tageserfolge auf den Flachetappen angesehen. Stattdessen galt Alessandro Petacchi als Favorit in den Sprints. Neben seinem Anfahrer Danilo Hondo waren auch Gerald Ciolek gute Ergebnisse in den Massenspurts zuzutrauen.

Matthew Lloyd, der Titelverteidiger in der Bergwertung, stand nicht am Start. Einen eindeutigen Favoriten auf den Gewinn des Grünen Trikots gab es daher nicht.

Ältester Teilnehmer war der Italiener Andrea Noé mit 42 Jahren bei seiner 16. Giro-Teilnahme. Ältester Deutscher war Danilo Hondo mit 37 Jahren, der zum fünften Mal am Start stand. Jüngster Starter war der 21-jährige Kolumbianer Carlos Betancur. Insgesamt 47 Teilnehmer fielen in die Nachwuchswertung der Unter-25-Jährigen.

Etappen

Detaillierte Etappenübersicht mit Ergebnissen: Giro d’Italia 2011/Etappen

Der Etappenplan wurde am 23. Oktober 2010 vorgestellt. Das Rennen startete in Turin und führte nach mehrjähriger Pause auch durch Kalabrien und Sizilien. Zwei Etappen führten auch nach Österreich. [7]

Der Giro 2011 galt als der härteste seit Jahren, da neben fünf flachen Abschnitten und drei Zeitfahren (davon ein Bergzeitfahren) vier Mittelgebirgsetappen sowie acht Bergetappen mit sieben Bergankünften auf dem Plan standen. Insgesamt elf Bergwertungen der 1. und höchsten Kategorie wurden ausgefahren.

Nach dem Start in Turin, der ersten Hauptstadt des geeinten Italien, führte die Route an der tyrrhenischen Küste südwärts. Nachdem zu Beginn recht flache Abschnitte warteten, auf denen die Sprinter zum Zug kommen können, wurde vor allem auf der fünften Etappe, die zudem mit einem Abschnitt der toskanischen Schotterstraße "Strade Bianche" aufwartet, das Terrain welliger. In Montevergine di Mercogliano erfolgte zwei Tage später die erste Bergankunft des Rennens, bevor am neunten Tagesabschnitt der südlichste Punkt des Giro auf Sizilien erreicht war, wo der Ätna zweimal bezwungen werden musste.

Nach einem Ruhetag führte die Strecke am adriatischen Meer entlang wieder nach Norden. Die entscheidende Phase erreichte die Rundfahrt, wenn während der 13. Etappe erstmals die Alpen passiert wurden, dann geht es nach Österreich auf den Großglockner. Auf den folgenden Tagesabschnitten warteten unter anderem der Monte Zoncolan, ein Bergzeitfahren und der Colle delle Finestre am vorletzten Tag. Der Giro endete schließlich mit einem Einzelzeitfahren in Mailand.

Etappe Typ Tag Start–Ziel km Etappensieger Trikot Maglia Rosa
01. Time Trial.svg 07. Mai Venaria RealeTurin MZF 19,3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten HTC-Highroad ItalienItalien Marco Pinotti
02. Flachetappe 08. Mai AlbaParma 244 ItalienItalien Alessandro Petacchi Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Cavendish
03. Bergetappe 09. Mai Reggio nell’EmiliaRapallo 173 SpanienSpanien Ángel Vicioso Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Millar
04. Bergetappe 10. Mai Quarto dei MilleLivorno 216 neutralisiert
05. Bergetappe 11. Mai PiombinoOrvieto 191 NiederlandeNiederlande Pieter Weening NiederlandeNiederlande Pieter Weening
06. Bergetappe 12. Mai Orvieto–Fiuggi Terme 216 SpanienSpanien Francisco Ventoso
07. Hochgebirgsetappe 13. Mai MaddaloniMontevergine di Mercogliano 110 BelgienBelgien Bart De Clercq
08. Flachetappe 14. Mai SapriTropea 217 ItalienItalien Oscar Gatto
09. Hochgebirgsetappe 15. Mai MessinaÄtna 169 SpanienSpanien Alberto Contador SpanienSpanien Alberto Contador
R Ruhetag 16. Mai 1. Ruhetag
10. Flachetappe 17. Mai TermoliTeramo 159 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Cavendish
11. Bergetappe 18. Mai Tortoreto LidoCastelfidardo 142 FrankreichFrankreich John Gadret
12. Flachetappe 19. Mai Castelfidardo–Ravenna 184 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Cavendish
13. Hochgebirgsetappe 20. Mai SpilimbergoGroßglockner 167 VenezuelaVenezuela José Rujano
14. Hochgebirgsetappe 21. Mai LienzMonte Zoncolan 172 SpanienSpanien Igor Antón
15. Hochgebirgsetappe 22. Mai ConeglianoGardeccia 229 SpanienSpanien Mikel Nieve
R Ruhetag 23. Mai 2. Ruhetag
16. Time Trial.svg 24. Mai Belluno BZF 12,7 SpanienSpanien Alberto Contador
17. Hochgebirgsetappe 25. Mai FeltreTirano 230 ItalienItalien Diego Ulissi
18. Bergetappe 26. Mai MorbegnoSan Pellegrino Terme 151 ItalienItalien Eros Capecchi
19. Hochgebirgsetappe 27. Mai BergamoMacugnaga 209 ItalienItalien Paolo Tiralongo
20. Hochgebirgsetappe 28. Mai VerbaniaSestriere 242 WeissrusslandWeißrussland Wassil Kiryjenka
21. Time Trial.svg 29. Mai Mailand EZF 26 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Millar

Wertungen im Rennverlauf

Die Tabelle zeigt den Führenden der jeweiligen Gesamtwertung nach Abschluss der Etappe an. Für diese und zahlreiche andere Sonderwertungen wurden insgesamt 1,4 Millionen Euro ausgeschüttet.

Etappe Trikot Rosa Trikot (Gesamtwertung) Trikot Rotes Trikot (Punktewertung) Trikot Grünes Trikot (Bergwertung) Trikot Weißes Trikot (Nachwuchswertung) Teamwertung
01. Marco Pinotti nicht vergeben nicht vergeben Bjorn Selander HTC-Highroad
02. Mark Cavendish Alessandro Petacchi Sebastian Lang
03. David Millar Gianluca Brambilla Jan Bakelants Team Garmin-Cervélo
04.
05. Pieter Weening Martin Kohler Steven Kruijswijk Movistar Team
06.
07. Bart De Clercq
08.
09. Alberto Contador Alberto Contador Filippo Savini Roman Kreuziger Pro Team Astana
10. Alessandro Petacchi
11.
12.
13. Alberto Contador Alberto Contador
14.
15. Stefano Garzelli
16.
17.
18.
19.
20.
21.
Sieger Alberto Contador   Alberto Contador   Stefano Garzelli   Roman Kreuziger   Pro Team Astana 

Berichterstattung

Erstmals erschien im Vorfeld des Giro ein deutschsprachiges Programmheft, das der Veranstalter in Kooperation mit der Fachzeitschrift Procycling erstellte. Der Fernsehsender Eurosport übertrug jeden Nachmittag mehrere Stunden live von den Etappen und sendete verkürzte Wiederholungen von diesen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Giro d'Italia 2011 im Zeichen des 150 Jahr Jubiläums der Staatsgründung Italiens
  2. Leopard-Trek verlässt den Giro d´Italia auf radsport-news.com, abgerufen am 11. Mai 2011
  3. Radsport-News: Eine Etappe voller Trauer.
  4. „Veranstalter spielt alte Franco-Hymne für Contador“ auf radsport-news.com, abgerufen am 30. Mai 2011
  5. http://www.gazzetta.it/Speciali/Giroditalia/2011/it/squadre.shtml?lang=it Teamliste auf der offiziellen Webseite
  6. http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_68847.htm Vorbericht auf www.radsportnews.com
  7. Vorstellung der Strecke in derstandard.at, 23. Oktober 2010

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