- Großer Preis von Kanada 1971
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Großer Preis von Kanada 1971
Renndaten 10. von 11 Rennen der Formel-1-Saison 1971 Name: Canadian Grand Prix Datum: 19. September 1971 Ort: Bowmanville Kurs: Mosport Park Länge: 253,184 km in 64 Runden à 3,956 km Geplant: 316,48 km in 80 Runden à 3,956 km Wetter: nass und kalt Pole-Position Fahrer: Jackie Stewart
Tyrrell
Zeit: 1:15,3 min Schnellste Runde Fahrer: Denis Hulme
McLaren
Zeit: 1:43,5 min Podium Erster: Jackie Stewart
Tyrrell
Zweiter: Ronnie Peterson
March
Dritter: Mark Donohue
McLaren
Der Große Preis von Kanada 1971 fand am 19. September statt und war das zehnte Rennen der Formel-1-Saison 1971.
Inhaltsverzeichnis
Berichte
Hintergrund
B.R.M. meldete erstmals in dieser Saison fünf Werkswagen. Neben den vier Fahrzeugen, die bereits zwei Wochen zuvor den Großen Preis von Italien bestritten hatten, wurde ein fünfter Wagen für George Eaton bereitgestellt. Das Ferrari-Werksteam wurde mit Mario Andretti, wie bereits mehrfach in der Saison, auf drei Fahrzeuge aufgestockt.
McLaren meldete nur Denis Hulme als Werksfahrer, während der zweite McLaren unter der Regie des Kundenteams Penske-White mit Formel-1-Neuling Mark Donohue als Fahrer eingesetzt wurde. Zudem ergänzten mehrere Privatfahrer mit teilweise veralteten Fahrzeugen das Feld.
Training
Beide Tyrrell qualifizierten sich für die aus drei Fahrzeugen bestehende erste Startreihe. Der B.R.M. von Jo Siffert stand zwischen den beiden. Die Ferrari erwiesen sich mit den Startplätzen 12, 13 und 18 überraschenderweise als wenig konkurrenzfähig.
Henri Pescarolo verletzte sich bei einem Trainingsunfall und musste daher auf den Start beim Rennen verzichten. Debütant Chris Craft trat wegen Motorproblemen ebenfalls nicht an.[1]
Rennen
Nachdem es bei einem Rahmenrennen der Formel Ford zu einem tödlichen Unfall gekommen war, verzögerte sich der Start des Grand Prix um einige Zeit. Es regnete und Howden Ganley beschädigte seinen B.R.M. in einer der Aufwärmrunden, sodass er nicht starten konnte.
Jackie Stewart übernahm zunächst die Führung vor Ronnie Peterson und Jean-Pierre Beltoise. In der dritten Runde schied Graham Hill nach einem Fahrfehler auf der regennassen Fahrbahn aus. Fünf Runden später geschah dies auch Clay Regazzoni. Obwohl sein Wagen Feuer fing, entkam er unverletzt.
Während Stewart an der Spitze relativ unbedrängt fuhr, kämpfte Peterson mit Beltoise um den zweiten Platz. Das Duell endete erst nach dem selbstverschuldeten Ausfall des Franzosen in Runde 16. Unterdessen legte Mark Donohue als einziger Fahrer in diesem Rennen einen Boxenstopp ein, ohne dabei allerdings seinen dritten Platz zu verlieren. Die Lücke zwischen ihm und den beiden Führenden wurde dadurch jedoch nahezu uneinholbar groß.
In Runde 18 gelang es Peterson, Stewart zu überholen und die Spitze zu übernehmen. Der Schotte konterte in Runde 31. Die nun hergestellte Rangfolge der ersten drei änderte sich daraufhin nicht mehr, da sich Peterson durch eine Kollision beim Überrunden von George Eaton die Front seines Wagens beschädigte und in Folge dessen das von Stewart vorgegebene Tempo nicht mehr halten konnte.[2]
Das Rennen wurde aufgrund sich verschlechternder Wetterbedingungen und einbrechender Dunkelheit nach 64 der geplanten 80 Rennrunden abgebrochen. Es war das erste Mal in der Geschichte der Formel 1, dass diese Maßnahme ergriffen wurde.[3]
Mark Donohue beendete sein Formel-1-Debüt auf einem beachtlichen dritten Platz. Die schnellste Rennrunde, die von Denis Hulme gefahren wurde, war fast eine halbe Minute langsamer als die unter trockenen Bedingungen aufgestellte Pole-Zeit von Jackie Stewart.
Meldeliste
1 Die mit einem "T" hinter der Startnummer versehenen Wagen standen ihren jeweiligen Fahrern als T-Car zur Verfügung, kamen jedoch nicht zum Einsatz.
Klassifikationen
Startaufstellung
Rennen
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund 1 Jackie Stewart
Tyrrell-Ford
64 0 1:55:13,1 1 1:44,1 2 Ronnie Peterson
March-Ford
64 0 + 38,3 6 1:44,9 3 Mark Donohue
McLaren-Ford
64 1 + 1:35,8 8 1:45,6 4 Denis Hulme
McLaren-Ford
63 0 + 1 Runde 10 1:43,5 5 Reine Wisell
Lotus-Ford
63 0 + 1 Runde 7 1:44,5 6 François Cevert
Tyrrell-Ford
62 0 + 2 Runden 3 1:45,4 7 Emerson Fittipaldi
Lotus-Ford
62 0 + 2 Runden 4 1:45,8 8 Jacky Ickx
Ferrari
62 0 + 2 Runden 12 1:47,1 9 Jo Siffert
B.R.M.
61 0 + 3 Runden 2 1:48,4 10 Chris Amon
Matra
61 0 + 3 Runden 5 1:48,7 11 John Surtees
Surtees-Ford
60 0 + 4 Runden 14 1:49,8 12 Helmut Marko
B.R.M.
60 0 + 4 Runden 19 1:48,3 13 Mario Andretti
Ferrari
60 0 + 4 Runden 13 1:49,2 14 Peter Gethin
B.R.M.
59 0 + 5 Runden 16 1:51,3 15 George Eaton
B.R.M.
59 0 + 5 Runden 21 1:51,9 16 Nanni Galli
March-Ford
57 0 + 7 Runden 20 1:53,9 — Mike Beuttler
March-Ford
56 0 NC 22 1:58,2 nicht gewertet — Pete Lovely
Lotus-Ford
55 0 NC 25 2:00,2 nicht gewertet — Rolf Stommelen
Surtees-Ford
26 0 DNF 23 1:55,0 Öldruckverlust — Jean-Pierre Beltoise
Matra
15 0 DNF 11 1:47,5 Fahrfehler — Skip Barber
March-Ford
13 0 DNF 24 1:50,2 Öldruckverlust — Clay Regazzoni
Ferrari
7 0 DNF 18 1:56,9 Fahrfehler — Graham Hill
Brabham-Ford
2 0 DNF 15 2:02,7 Fahrfehler — Tim Schenken
Brabham-Ford
0 0 DNF 17 — defekte Zündung — Howden Ganley
B.R.M.
— 0 DNS 9 — nicht gestartet WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[4]
Fahrerwertung
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 1 Jackie Stewart
Tyrrell 60 2 Ronnie Peterson
March 29 3 Jacky Ickx
Ferrari 19 4 François Cevert
Tyrrell 17 5 Emerson Fittipaldi
Lotus 16 6 Jo Siffert
B.R.M. 13 7 Clay Regazzoni
Ferrari 12 8 Mario Andretti
Ferrari 12 9 Denis Hulme
McLaren 9 10 Pedro Rodríguez
B.R.M. 9 11 Peter Gethin
B.R.M. 9 Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte 12 Reine Wisell
Lotus 9 13 Chris Amon
Matra 9 14 Tim Schenken
Brabham 5 15 Henri Pescarolo
March 4 16 Mark Donohue
McLaren 4 17 Rolf Stommelen
Surtees 3 18 John Surtees
Surtees 3 19 Mike Hailwood
Surtees 3 20 Graham Hill
Brabham 2 21 Howden Ganley
B.R.M. 2 22 Jean-Pierre Beltoise
Matra 1 Konstrukteurswertung
Pos. Konstrukteur Punkte 1 Tyrrell
64 2 Ferrari
32 3 March
30 4 B.R.M.
30 5 Lotus
21 Pos. Konstrukteur Punkte 6 McLaren
10 7 Matra
9 8 Surtees
8 9 Brabham
5 Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 29. Juni 2011)
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 29. Juni 2011)
- ↑ Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 160
- ↑ „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 29. Juni 2011)
Weblinks
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