Immendorf (Salzgitter)

Immendorf (Salzgitter)
Immendorf
Ortswappen von Salzgitter-Immendorf
Koordinaten: 52° 9′ N, 10° 27′ O52.14507910.446238Koordinaten: 52° 8′ 42″ N, 10° 26′ 46″ O
Fläche: 2,305 km²
Einwohner: 442 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Apr. 1942
Postleitzahl: 38239
Vorwahl: 05341
Karte

Lage von Immendorf in Salzgitter

Immendorf ist einer der insgesamt 31 Stadtteile der kreisfreien Stadt Salzgitter in Niedersachsen, gelegen in der Ortschaft Ost an der Bundesstraße 248. Immendorf gehörte bis zum 31. März 1942 zum Kreis Wolfenbüttel und wurde durch Verwaltungsakt am 1. April 1942 Teil der Großstadt Watenstedt–Salzgitter, dem heutigen Salzgitter.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Immendorf wird urkundlich erstmals 1175 als Immendorpe oder auch Ymmendorpe (d. h. Dorf eines Immo) erwähnt. Dieser Ort hatte vormals eine zentrale Bedeutung durch die Lage an der Kreuzung zweier wichtiger Heerstraßen – der von Seesen nach Braunschweig führenden Frankfurter Heerstraße und der Straße von Lichtenberg/Salder nach Wolfenbüttel. 1318 gehörte das Patronat den Herren von Dorstadt, die das herzögliche Lehngut mit 34 Hufen (ca. 1020 Morgen = 255 ha) Land nebst dem halben Dorf, der Vogtei und der Kirche besaßen.

In Immendorf befand sich im 19. Jahrhundert auch eine Poststation, bei welcher man die Pferde wechseln konnte, und eine Zollstation im Zuge der hier verlaufenden braunschweigischen Landesgrenze (Immendorfer Damm). Die 1886 erbaute Bahnstation an der Bahnstrecke Braunschweig–Derneburg wurde durch die Verlegung und den Neubau von Bahnlinien für die ehemaligen Reichswerke aufgehoben. Sie wurde 1954 durch eine Haltestelle an der neu trassierten Strecke ersetzt.

Zur Entwicklung des Postwesens in Immendorf siehe: Postroute Wolfenbüttel–Harzburg.

Wappen

Im Mittelalter waren die Herren von Dorstadt bestimmend für den Ort und besaßen einen großen Teil des Dorfes. Dorstadt – heute eine Gemeinde im Landkreis Wolfenbüttel – führt in seinem Wappen einen blau-silber geschachteten Schrägbalken auf rotem Grund, der – hier waagerecht – im Schildfuß übernommen wurde. Der Balken steht auch als Symbol für einen Schlagbaum, denn schon im 16. Jahrhundert gab es im Ort eine Zollstation.

Das goldene Posthorn erinnert an die Zeit ab 1791, als es in Immendorf eine Poststation gab, die für das Umland von großer Bedeutung war.

Das Wappen wurde am 7. Juli 2003 von einem Dorfausschuss einstimmig als Ortswappen angenommen.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahlen für Immendorf liegen seit 1616 vor, damals hatte der Ort 94 Einwohner. Für 1672 wurden 111 Bewohner gemeldet, 1741 waren es 104 Einwohner, die in 20 Höfen lebten und 1798 war die Einwohnerzahl auf 203 angestiegen. Nach dem Krieg stieg die Zahl, bedingt durch die Flüchtlingsströme, bis auf 753 (im Jahr 1953) an. Seit Mitte der 1990 Jahre liegt die Zahl wieder unter 500.

Quellen: Die Bevölkerungszahlen von 1821 bis 2000 basieren auf dem Statistischen Jahrbuch des Referats für Wirtschaft und Statistik der Stadt Salzgitter.[2] Die Bevölkerungsstatistik ab 2001 basiert auf den statistischen Monatsberichten der Stadt Salzgitter (Einwohner mit Hauptwohnsitz) gemäß Melderegister zum Monatsende Dezember.[3]

Sehenswertes

Die im Barockstil verzierte Altarwand der Immendorfer Kirche stammt von 1740. Die Pfarrei Immendorf gehörte zum Archidiakonat Barum. Die Kirche in Immendorf hat ein einheitliches Schiff. Der quadratische Turm liegt im Norden mit der Schiffsmauer in einer Flucht, ist aber nach Süden herausgerückt. Im Abstand von zwei Wochen wird dort ein evangelischer Gottesdienst gefeiert.

Die alte Dorfschule, das gegenüber liegende, ehemalige Lehrerhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das sich seit 2011 in Privateigentum befindet, und die dazugehörigen Lagerschuppen, stehen unter Denkmalschutz.

Wirtschaft

Im Ort befinden sich, neben zwei Gastronomieeinrichtungen und einer Imkerei, diverse Gewerbebetriebe.

Infrastruktur

In Immendorf kreuzen sich die Buslinien von Salzgitter-Bad nach Braunschweig und von Salzgitter-Lebenstedt nach Wolfenbüttel. Der Ort hat eine Freiwillige Feuerwehr und einen öffentlichen Kinderspielplatz.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Braunschweiger Zeitungsverlag, 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 36.
  2. Referat für Wirtschaft und Statistik: Statistisches Jahrbuch 2009. Stadt Salzgitter, 11. November 2010, S. 31–108, abgerufen am 25. November 2010 (Gesamtzahl Wohnberechtigter (Haupt- und Nebenwohnsitz) © Stadt Salzgitter).
  3. Referat für Wirtschaft und Statistik: Statistische Monatsberichte der Stadt Salzgitter. Stadt Salzgitter, 2006 ff., abgerufen am 21. Januar 2010 (Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung © Stadt Salzgitter).

Weblinks


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