Karl Gustav Ackermann

Karl Gustav Ackermann
Mitglieder der Reichstagsfraktion der Deutschkonservativen Partei (von links nach rechts): Rudolph Wichmann, Otto von Seydewitz, Helmuth von Moltke, Graf Konrad von Kleist-Schmenzin, Otto von Helldorff, Karl Gustav Ackermann.

Karl Gustav Ackermann (* 10. April 1820 in Elsterberg; † 1. März 1901 in Dresden) war ein deutscher konservativer Politiker (Deutschkonservative Partei). Er war langjähriges Mitglied des Reichstags und der II. Kammer des Sächsischen Landtags.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl Gustav Ackermann wurde als erster Sohn des königlich sächsischen Appellationsrates Gustav Adolph Ackermann (* 16. Januar 1791 in Auerbach i.V.; † 19. Februar 1872 in Dresden) geboren. Sein jüngerer Bruder war der Leipziger Verleger und Buchhändler Albin Ackermann-Teubner.

Er studierte von 1840 bis 1843 Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig. Seine juristische Karriere führte ihn 1845 vom Kanzleisekretär in Königsbrück (Sachsen), über einen Ratsaktuar der Stadt Dresden 1847. 1848 heiratete er Agnes Teubner, die Tochter des Leipziger Verlegers Benedictus Gotthelf Teubner.[1] 1849 ließ er sich in Dresden als selbständiger Advokat und Notar nieder.

1853 wählte man Ackermann in das Stadtverordnetenkollegium von Dresden, wo er 1865 zu dessen Vorstand avancierte. Bereits 1857 wurde er Syndikus der Dresdner Fondsbörse, wo er sich durch erfolgreiche Arbeit für diesen Posten bei der Sächsischen Bank empfahl, den er 1865 übernahm.

1869 wurde Ackermann als Abgeordneter in den Reichstag des Norddeutschen Bundes und zwei Jahre später in den Reichstag des Deutschen Kaiserreichs gewählt. Zunächst war er Mitglied der Liberalen Reichspartei, danach trat er zur Deutschen Reichspartei über ehe er sich der Deutschkonservativen Partei anschloss. Als Gegner der Gewerbefreiheit unterstützte Ackermann die Schutzzollpolitik. Zwischen 1880 und 1883 fungierte Ackermann als zweiter Vizepräsident des Deutschen Reichstags. Während dieser Zeit wirkte er als Finanzprokurator. Er unterstützte die Zusammenarbeit zwischen den Konservativen und den Nationalliberalen.

Er war einer der Anführer der sächsischen Konservativen und gehörte 1875 zu den Mitbegründern des Konservativen Landesvereins, dessen Vorstand er von 1875 bis 1891 angehörte. 1894 war er für mehrere Monate interimistischer Vorsitzendes des Vereins.

Der II. Kammer des Sächsischen Landtages gehörte er zwischen 1869 und 1871 als Vertreter des 2. Wahlkreises der Stadt Dresden und von 1877 bis zu seinem Tod als Repräsentant der 5. städtischen Wahlkreises an. Zu Beginn des Landtags 1891/92 wurde er von den Abgeordneten zum Präsidenten der Kammer gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu den Parlamentssitzungen der Jahre 1897/98 inne. Im Alter von 78 Jahren verzichtete er auf eine Wiederwahl und ermöglichte so seinem Schwiegersohn Paul Mehnert den Weg in dieses Amt.

Ackermann verstarb am 1. März 1901 in Dresden und wurde auf dem Neuen Annenfriedhof in Dresden-Löbtau beigesetzt.

Orden

Ehrungen

Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig. Anlässlich seines 60. Geburtstages wurde er mit dem Titel eines Hofrates geehrt. 1878 wurde er zum Ehrenbürger von Dresden ernannt.

Literatur

  • Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 339f. (Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 5).
  • Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Sächsischer Landtag, Dresden 2001, S. 75f.

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Deutsches Geschlechterbuch, Band 125, Seite 6

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