Johannes von Eben

Johannes von Eben
Johannes von Eben als General der Infanterie

Johannes Eben, ab 1906 von Eben (* 24. Februar 1855 in Preußisch Mark (Kreis Mohrungen); † 30. Juni 1924 in Bauditten) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie im Ersten Weltkrieg.

Leben

Eben wurde im Potsdamer Kadettenkorps und in der Preußischen Hauptkadettenanstalt erzogen. 1873, als Portepeefähnrich, trat er in das Infanterie-Regiment „Hamburg“ (2. Hanseatisches) Nr. 76 in Hamburg ein. 1874 wurde er zum Sekondeleutnant, 1886 zum Premierleutnant und 1891 zum Hauptmann und Kompaniechef befördert. Während dieser Zeit erhielt er eine dreijährige Ausbildung an der Preußischen Kriegsakademie und wurde daraufhin, seit 1892, als Generalstabsoffizier zur 12. Division nach Neiße versetzt. Bereits 1894 wurde Eben zum Großen Generalstab nach Berlin berufen und erhielt 1895 seine Beförderung zum Major. Als Mitglied des Großen Generalstabes war er gleichzeitig Taktiklehrer an der Kriegsakademie.

Ab November 1900 war Eben Bataillonskommandeur beim 5. Garde-Regiment zu Fuß und kurzzeitig Chef des Generalstabs beim XVII. Armeekorps in Danzig. 1905 erhielt er den Posten eines Chefs der Armeeabteilung im Preußischen Kriegsministerium. Aufgrund seiner Verdienste wurde er am 29. August 1906 durch den preußischen König und deutschen Kaiser Wilhelm II. in den erblichen Adelsstand erhoben. Zwei Jahre später wurde er Kommandeur des Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 in Berlin-Spandau und seit dem 24. März 1909 Kommandeur der 5. Garde-Infanterie-Brigade mit gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor. Am Geburtstag des Kaisers, am 27. Januar 1912, wurde er mit der Führung der ihm bekannten 12. Division in Neiße betraut sowie am 22. April 1912 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum Kommandeur ernannt.

An der Spitze dieser Einheit nahm er nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Generalleutnant im August 1914 an den Kämpfen in Lothringen teil. Während der Einsätze erhielt er seine Beförderung zum General der Infanterie und war zugleich Kommandierender General des X. Reserve-Korps, da dessen General Günther von Kirchbach verwundet war. Das Korps kämpfte im September 1914 in der Marneschlacht und gehörte zum linken Flügel der 2. Armee.

Am 11. Juli 1915 übernahm General von Eben das I. Armee-Korps in Ostpreußen und unterstand der 12. Armee. Im Juli gelang die Einnahme der Festung Ostrolenka und im August die Besetzung von Bialystok. Im September, nun zur 10. Armee gehörig, gelang die Besetzung der Stadt Wilna und im Verband mit der Armeegruppe Scholz im Oktober die Besetzung von Dünaburg.

Während der russischen Brussilow-Offensive im Juni 1916 wurde das Generalkommando des Generals von Eben der 2. österreichischen Armee in den Karpaten unterstellt. Es gelang während der Abwehrkämpfe in der Septemberschlacht einen russischen Einbruch in Ungarn zu verhindern.

Am 7. Oktober 1916 wurde dem General von Eben während eines Frontbesuchs von Kaiser Wilhelm II. der Orden Pour le Mérite verliehen. Die Auszeichnung wurde von General Erich Ludendorff vorgeschlagen. Im Juni 1917 erhielt Eben den Oberbefehl über die in Rumänien stehende 9. Armee als Nachfolger des Generals Erich von Falkenhayn. Generalfeldmarschall August von Mackensen schlug ihn zur Auszeichnung des Eichenlaubs zum Pour le Mérite vor, das er am 22. September 1917 erhielt. Nach dem Separatfrieden von Bukarest, den Rumänien im Dezember 1917 mit den Mittelmächten abschloss, kam die 9. Armee nach Frankreich an die Westfront. Eben übernahm die Armeeabteilung A im Elsaß, blieb aber gleichzeitig kommandierender General der 9. Armee bis der neue Oberbefehlshaber Fritz von Below den Posten übernehmen konnte. Nach dem Waffenstillstand im November 1918 brachte Eben die ihm unterstellten Truppen über den Rhein nach Württemberg.

Am 14. Dezember 1918 wurde er zu den Offizieren von der Armee versetzt und zugleich mit den Aufgaben eines Kommandierender Generals des I. Armeekorps in Königsberg betraut. Seinem eingereichten Abschiedsgesuch wurde am 14. Februar 1919 stattgegeben. Johannes von Eben starb am 30. Juni 1924 mit 69 Jahren auf seinem heimatlichen Gut Bauditten in Ostpreußen.

Literatur

  • Hasso von Benda: General der Infanterie Johannes von Eben. In: Deutsches Soldatenjahrbuch 1980. Schild Verlag, München 1980, ISBN 3-88014-073-1.
  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs, Band 1: A-G. Biblio Verlag, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2505-7, S. 332-334.
  • Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg, Band I: A-L. Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S. 247-248.

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