- Century of Song
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Mit der Konzertreihe Century of Song veranstaltet die RuhrTriennale seit 2002 die weltweit erste Konzertreihe, die die Geschichte des popular songs feiert. Nach einer Idee des Triennale-Chefdramaturgen Thomas Wördehoff würdigt Century of Song den popular song, der Anfang des 20. Jahrhundert aufkam, als die dominierende musikalische Form der letzten einhundert Jahre.
Century of Song widmet sich der Kunst der großen Songwriter - jedes Konzert der Reihe ist eine Huldigung an die gesungene Drei-Minuten-Miniatur. Eine wesentliche Eigenart der Programme liegt in ihrer Exklusivität und Unwiederbringlichkeit: Jedes Projekt wird exklusiv für zwei Konzerte bei Century of Song einstudiert.
Musikalischer Kurator für die englischsprachigen Projekte der Reihe war der amerikanische Gitarrist Bill Frisell. Unter seinen Gästen waren Songwriter wie Rickie Lee Jones, Suzanne Vega, Patti Smith, Vic Chesnutt, Van Dyke Parks, Loudon Wainwright III., Ron Sexsmith, Marc Ribot, Chip Taylor, Buddy Miller, Vinicius Cantuária und Elvis Costello.
Bill Frisell und seine Musiker (u.a. Greg Leisz, Kenny Wollesen, Brad Jones, Tony Scherr, Viktor Krauss, Matt Chamberlain, Jenny Scheinman, David Piltch und das Mondriaan String Quartet) erarbeiteten mit den eingeladenen Gaststars neue Arrangements ihrer bekanntesten Lieder. Das zweite Element der amerikanischen Serie wurde durch Songs von jenen Songwritern gebildet, die den eingeladenen Stars besonders wichtig sind, und die sie zusammen mit Frisell und der Band bei Century of Song spielten. So kam es in der Vergangenheit immer wieder zu aufregenden Neu-Interpretationen: Wenn etwa Rickie Lee Jones „You’ve Got to Hide Your Love Away“ von den Beatles wieder entdeckte, Vic Chesnutt sich vor den Songs von Hoagy Carmichael verbeugte, Loudon Wainwright sein Idol Hank Williams feierte, Elvis Costello den großen Jazzkomponisten Charles Mingus besang, Ron Sexsmith Lieder von Brian Wilson zum Besten gab oder Patti Smith furios die Wall-of-Sound-Produktionen von Phil Spector wiederbelebte.
Für den europäischen Zweig von Century of Song ordnete Mathias Rüegg, Leiter des renommierten Vienna Art Orchestra, das Programm nach thematischen Gesichtspunkten. So widmete sich der Abend "Ganz in weiss" dem deutschen Liedgut zwischen Friedrich Hollaender und Roy Black (mit Tim Fischer, Ulla Meinecke, Mnozil Brass, Max Raabe, Konstantin Wecker, Sophie Rois, Joachim Kühn u.a.). Der bittersüßen Melancholie des Wiener Lieds galt "Wien, Wien, nur du allein" (mit Gerhard Bronner, Ludwig Hirsch, Karl Hodina, Roland Neuwirth, Otto Lechner, Willi Resetarits u.a.). Bei weiteren Tributes an Kurt Weill, Jacques Brel, italienische Canzoni und an die alpine Liedkultur wirkten Künstler wie Paolo Fresu, Enrico Rava, Erika Stucky, Paul Giger, Stimmhorn, Karin Krog, Nils Petter Molvaer, Gianluigi Trovesi, Guesch Patti, Joe Zawinul, Milva, Lisa Bassenge, Anna Maria Jopek und viele andere mit.
Bei der RuhrTriennale 2006 war der amerikanische Bassist und Arrangeur Greg Cohen Nachfolger von Bill Frisell als Musikdirektor von Century of Song. Cohen hat für seine sechs Konzerte Künstler wie David Byrne, Joe Henry, Holly Cole, Gianmaria Testa und Laurie Anderson (die erstmalig mit dem Costello-Pianisten Steve Nieve auftritt) eingeladen.
Parallel zur englischsprachigen Reihe fanden 2006 zwei Konzerte statt, die sich dem Thema Schauspieler singen Songwriter widmen. Stars wie Meret Becker, Katja Riemann, Ben Becker, Jan Josef Liefers, Miroslav Nemec und Uwe Ochsenknecht erzählten bei dieser Gelegenheit ihre Biografie mit den Songs, durch die sie wesentlich geprägt wurden.
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