Pogorzelice

Pogorzelice
Pogorzelice
Pogorzelice führt kein Wappen
Pogorzelice (Polen)
Pogorzelice
Pogorzelice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Lębork
Gmina: Nowa Wieś Lęborska
Geographische Lage: 54° 30′ N, 17° 38′ O54.49805555555617.633333333333Koordinaten: 54° 29′ 53″ N, 17° 38′ 0″ O
Einwohner:

400 ([1])

Postleitzahl: 84-342
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GLE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK6: StettinDanzig
Redkowice → Pogorzelice
Unieszyno → Pogorzelice
Schienenweg: PKP-Linie 202: Stargard in Pommern - Danzig
Nächster int. Flughafen: Danzig

Pogorzelice (deutsch Langeböse, kasch. Pogorzelëce) ist ein altes Kaschubendorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde Nowa Wieś Lęborska (Neuendorf bei Lauenburg in Pommern) im Powiat Lęborski (Kreis Lauenburg in Pommern).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Pogorzelice liegt im Westen des Powiat Lęborski am Rande des weiten Tals der Leba (Łeba). Bis zum Gemeindezentrum Nowa Wieś Lęborska sind es zwölf Kilometer, bis zur Kreisstadt Lębork (Lauenburg) neun.

Durch den Ort verläuft die polnische Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28), die von der deutsch-polnischen Grenze bei Kołbaskowo (Kolbitzow) über Stettin, Köslin und Słupsk bis nach Danzig und weiter bis Pruszcz Gdański führt. In die Landesstraße 6 münden in Pogorzelice zwei Nebenstraßen ein: vom nördlich gelegenen Redkowice (Rettkewitz) und vom südlich gelegenen Unieszyno (Groß Wunneschin).

Pogorzelice ist Bahnstation an der Bahnlinie 202 der Polnischen Staatsbahn (PKP), die von Stargard Szczeciński bis Danzig verläuft.

Der Bahnhof Pogorzelice (Langeböse)

Geschichtliches

Der historischen Dorfform nach war Pogorzelice ein kleines Gassendorf. Es war ein altes Grumbkowsches Lehen. Im Jahre 1426 kauften es die Stojentins. Etwa 1650 entstand das Gutshaus, das hundert Jahre später um zwei Seitenflügel ergänzt wurde. Ab 1747 wechselten die Besitzer dann häufig.

Um 1784 hatte Langeböse ein Vorwerk, acht Bauern, zwei Kossäten, einen Krug, einen Schulmeister und eine Wassermühle bei insgesamt 19 Feuerstellen.

Langeböse wurde 1803 von dem Leutnant Karl von Zitzewitz erworben. Er verkaufte es 1821 an den Leutnant Ferdinand von Paris. Von ihm kaufte es 1837 Julius von Zitzewitz, der es seinem Sohn Paulvermachte, der es aber aus wirtschaftlichen Gründen 1895 aufgeben musste.

Herbert von Massow wurde der neue Besitzer von Langeböse, der hier 1901 ein Kalksandsteinwerk gründete und 1906 eine Brennerei auf dem Gut einrichtete. Er war der letzte Herr des zuletzt 926 Hektar großen Rittergutes Langeböse.

Im Jahre 1910 zählte Langeböse 669 Einwohner. Ihre Zahl betrug 1933 bereits 704 und 1939 noch 659.

Zur Gemeinde Langeböse gehörten bis 1945 die Ortschaften Bonkow (polnisch: Bąkowo), Langeböse-Bahnhof, Langeböser Mühle, Vorwerk und Wussitten. Die Gemeinde bildete einen Amts- und Standesamtsbezirk, in den die Gemeinden Groß Runow (Runowo) und Zechlin (Żychlin) eingegliedert waren. Langeböse gehörte zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern.

Im Jahre 1945 war Langeböse eine der wenigen Ortschaften im Stolper Land, die hart umkämpft wurden. Am 9. März 1945 setzte sich ein Flüchtlingstreck in Bewegung, der über Mackensen (Chocielewko), Rettkewitz (Redkowice), Garzigar (Garczegorze) und Bresin (Brzeźno Lęborskie) zog, dann aber in Schwichow (Świchowo) von der Roten Armee überrollt wurde. Deutsche Infanterie, Flak und SS verteidigten den Ort bis zum 10. März um vier Uhr. Den sowjetischen Soldaten, die sich zunächst in Langeböse einquartiert hatten, folgten im Sommer 1945 Polen. Am 9. September 1945 erfolgte die erste Vertreibung der einheimischen Bevölkerung, weitere folgten am 9. November 1945 und am 28. Juli 1947. Aus Langeböse wurde Pogorzelice, das heute zur Gmina Nowa Wieś Lęborska gehört und vom Landkreis Stolp in den Powiat Lęborski (Lauenburg) in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Stolp) gewechselt ist. Pogorzelice zählt heute 405 Einwohner.

Kirche

Dorfkirche

Die Kirche in Langeböse bzw. Pogorzelice wurde im Jahre 1859 gebaut. Mehr als 60 Jahre war sie evangelische Gottesdienststätte, als sie 1945 zugunsten der katholischen Kirche enteignet wurde. Sie trägt heute den Namen Kościół św. Józefa Oblubieńca (Josefskirche).

Kirchengemeinde

Vor 1945 war die Bevölkerung von Langeböse überwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Schurow (heute polnisch: Skórowo) und blieb dort auch zugehörig, als am 1. April 1912 hier eine eigene Kirchengemeinde errichtet wurde. Sie gehörte zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Im Jahre 1940 zählte die Kirchengemeinde Langeböse 704 Gemeindeglieder bei 3012 im gesamten Kirchspiel. Letzter Kirchenpatron war Rittergutsbesitzer Herbert von Massow, letzter deutscher Geistlicher Pfarrer Heinz Suhr.

Seit 1945 gehören die meisten Einwohner von Pogorzelice zur katholischen Kirche. Die Kirche ist jetzt Filialkirche in der neu gebildeten Pfarrei Leśnice (Lischnitz) und in das Dekanat Lębork (Lauenburg in Pommern) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen eingegliedert. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören nun zur Kreuzkirchengemeinde in Słupsk in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, deren nächstgelegene Filialkirche in Lębork ist.

Schule

Bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Langeböse einen Schulmeister. 1926 wurde hier ein Schulhaus als Ersatz des 1921 abgebrannten Gebäudes errichtet. Es hatte zwei Klassenräume, einen Lehrmittelraum und zwei Lehrerwohnungen. 1932 war die Schule vierstufig. Es unterrichteten drei Lehrer 135 Schulkinder, darunter auch ein Teil aus dem Nachbarort Darsow (heute polnisch: Darżewo).

Verweise

Literatur

  • Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
  • Hans Glaeser-Swantow, Das Evangelische Pommern, Teil 2, Stettin, 1940
  • K. von Massow, Massow-Langeböse. Eine Familie aus Hinterpommern.
  • Felix Rahn, Der Amtsbezirk Langeböse, in: Stolper Heimatblatt 1958, S. 147-150

Weblink

Fußnoten

  1. Szukacz.pl, Pogorzelice - Informacje dodatkowe, abgerufen am 2. September 2010

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