Ludwig Sieger

Ludwig Sieger

Ludwig Sieger (* 27. September 1857 in Zülpich; † 15. November 1952 auf Burg Gladbach in Vettweiß) war am Ende des Ersten Weltkriegs Generalleutnant und Führer des XVIII. Reserve-Korps

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur und zwei Semestern an der Technischen Hochschule (Berlin-) Charlottenburg trat er 1878 als Offizieraspirant in das Westfälische Fußartillerie-Regiment Nr. 7 ein.

Preußisches Kriegsministerium

Zum Secondeleutnant wurde er im Jahr 1880 befördert. Später wurde er Adjutant der Artillerie-Schießschule in Hannover, dann der 2. Fußartillerie-Inspektion, bevor er zum Kompaniechef im Schleswigischen Feldartillerie-Regiment „Generalfeldmarschall Graf Waldersee“ Nr. 9 ernannt wurde. 1894 wurde er Adjutand der Generalinspektion der Fußartillerie. 1896 wurde er ins Kriegsministerium versetzt. Er wurde zum Artillerieoffizier vom Platz in Koblenz ernannt, danach zum Abteilungskommandeur in seinem alten Regiment, dem Schleswigischen Feldartillerie-Regiment „Generalfeldmarschall Graf Waldersee" Nr. 9. Daraufhin wurde er 1. Artillerieoffizier vom Platz in Metz. 1905 wurde er zum Oberstleutnant befördert und zum Kommandeur des 1. Rheinischen Feldartillerie-Regiments „von Holtzendorff“ Nr. 8 ernannt.

Als Abteilungschef kehrte er 1906 ins Kriegsministerium zurück. Im Jahr 1907 wurde er zum Oberst befördert. 1910 wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Präses der Artillerie-Prüfungskommission beauftragt. Nachdem er zum Generalmajor befördert wurde, wurde er endgültig in diese Stellung berufen. Im Februar 1914 wurde er zum Generalleutnant befördert.

Als Präses der Artillerie-Prüfungs-Kommission zeichnete er sich in Entwicklung und Ausbau der schweren Artillerie aus. So beispielsweise an der Einführung des 42cm-Mörsers, Krupps Dicker Berta.

Erster Weltkrieg

Dicke Bertha

Bei der Mobilmachung trat er als Chef des Feldmunitionswesens zum Chef des Generalstabs des Feldheeres über. Als solcher war er verantwortlich für die Verteilung der durch das Ministerium hergestellten oder beschafften Munition auf die Frontabschnitte. Er genoss hierbei das besondere Vertrauen Falkenhayns.

Am 14. Juni 1916 wurde er zum Kommandeur der 16. Reserve-Division ernannt. Im November führte er sie in der Schlacht an der Somme. Nachdem sie abgelöst wurde, kam sie zur 7. Armee an der Aisne. Dort lag sie am 21. April 1917 bei Mercy-le-Haut dem französischen Oberbefehlshaber Nivelle gegenüber. Nach ihrer Ablösung kämpfte die Division ab Anfang Juli an der Ostfront in der Bukowina und erstürmte am 27. August zusammen mit der 8. bayrischen Reserve-Division den Höhenzug Dolzok bei Czernowitz.

Kaiser Wilhelm II. ernannte ihn am 11. September 1917 zum Kommandeur des in Bessarabien kämpfenden XVIII. Reserve-Korps. Im Dezember wurde das Korps nach Flandern zur 4. Armee verlegt. Hier kämpfte es im April in der Schlacht um den Kemmel. Für diese Schlacht zeichnete ihn der Kaiser mit der Verleihung des Ordens Pour le Mérite, den er ihm persönlich übergab, aus.

Anfang Juli verließ er Flandern und wurde mit seinem Korps der 18. Armee unterstellt. Mit dieser wurde er Anfang September auf die Siegfriedstellung zurückgedrängt. Seine Leistungen veranlassten das Armeeoberkommando (AOK) 18, den General unter der Befürwortung des Kronprinzen Rupprecht von Bayern zur Verleihung des Eichenlaubs zum Pour le Mérite vorzuschlagen, den er durch A.K.O. vom 3. November 1918 erhielt.

Weimarer Republik

Nach der Demobilisierung des XVIII. Reserve-Korps kehrte Sieger am 3. Januar 1919 in seine Friedensstellung als Präses der Artillerie-Prüfungs-Kommission zurück. Am 30. Januar wurde er in Genehmigung seines Abschiedsgesuches zur Disposition gestellt. Mit Dienstalter von diesem Tage erhielt er am 16. September 1919 den Charakter als General der Artillerie.

Weitere Tätigkeiten

Ludwig Sieger war außerdem als Aufsichtsratsmitglied der Rudolph Koepp & Co., Chemische Fabrik A.-G. in Oestrich tätig. Dieses Unternehmen war im Besitz von Verwandten.

Auszeichnungen

Familie

Sieger wurde in Zülpich als achtes von neun Kindern des Fabrikanten Heinrich Xaver Sieger geboren. Er überlebte alle Geschwister. Am 23. Juni 1884 heiratete er in Bonn Anna Wachendorff und bekam mit ihr von 1885 bis 1892 drei Kinder. Elfriede, das zweite Kind, heiratete am 7. Mai 1912 den Offizier Rudolf Schniewindt.

Verweise

Literatur

  • Hanns Möller: Die Geschichte der Ritter des Ordens „pour le merite“ im Weltkrieg 1914-1918. Deutsches Wehrkundearchiv, 2007, DW-34001-00.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S.497

Weblinks


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