Steppen-Beißschrecke

Steppen-Beißschrecke
Steppen-Beißschrecke
Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Langfühlerschrecken (Ensifera)
Familie: Laubheuschrecken (Tettigoniidae)
Unterfamilie: Singschrecken (Tettigoniinae)
Gattung: Platycleis
Art: Steppen-Beißschrecke
Wissenschaftlicher Name
Platycleis montana
(Kollar 1833)

Die Steppen-Beißschrecke (Platycleis montana oder Montana montana) ist eine Langfühlerschrecke aus der Unterfamilie der Singschrecken innerhalb der Familie der Laubheuschrecken. Es sind zwei Unterarten bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Steppen-Beißschrecke zeigt Ähnlichkeiten zur Westlichen Beißschrecke, ist aber mit 14 bis 18 Millimetern deutlich kleiner als diese und die meisten anderen Arten der Gattung Platycleis. Es treten zwei Farbmorphen auf: Überwiegend graubraune Individuen und Exemplare mit zusätzlich grüner Kopfoberseite, Halsschild und Schenkeln des letzten Beinpaars. Der Hinterleib ist hell gelbbraun und weist auf jedem Segment-Hinterrand einen vom weißlichen Bauch ausgehenden hellen Saum auf. Zusätzlich befindet sich auf jeder Körperseite je ein mehr oder weniger verschwommener, dunkler Fleck pro Segment. Die Unterschenkel der kräftigen Sprungbeine sind dunkelbraun, über den Schenkel zieht sich ein schwarzer, bräunlich gesäumter Streifen. Auf dem Kopf über dem braunschwarzen Facettenauge befindet sich ein unregelmäßiges Längsband. Bei der grünen Morphe ist ein graubrauner Fleck in der Mitte der Halsschildseitenlappen ausgebildet. Der Halsschild-Hinterrand ist bei beiden Formen hell gefärbt. Die graubraunen Flügel der Art sind insgesamt kürzer als die angelegten Sprungbeine und reichen nur wenige Millimeter über die Abdomenspitze hinaus. Auf ihnen befindet sich ein dunkelbraunes bis schwarzes, von hell beigen, kurzen Schrägstrichen zerteiltes Längsband. Die schwärzlichen Fühler sind etwa um ein Viertel kürzer als der Körper. Der Legebohrer des Weibchens ist mit 10 bis 12 Millimetern länger als bei der Westlichen Beißschrecke. Männchen besitzen an der Basis der Cerci je einen zurückgebogenen Zahn.

Lebensweise und Verbreitung

Die Steppen-Beißschrecke lebt in trockenen Gebieten wie Brachland und Steppen. In Deutschland gab es nur alte Funde aus Brandenburg und Berlin, bis die Art 1994 in Schwedt in Brandenburg wieder nachgewiesen wurde. In der Roten Liste wird sie als vom Aussterben bedroht eingestuft. Außerhalb Deutschlands kommt sie in Belgien, Tschechien, der Slowakei, der Schweiz, in Österreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Montenegro und Mazedonien vor. Ein abgesondertes Vorkommen findet sich im Baltikum in Estland, Lettland und Litauen.

Ihr Gesang besteht aus etwa eine Sekunde andauernden Versen, die mit gleich langen Pausen voneinander getrennt sind. Sie klingen etwa wie trrrrt. Die Imagines treten von Juli bis Oktober auf.

Systematik

Die Erstbeschreibung der Art erfolgte 1833 von Vincenz Kollar unter dem Namen Locusta montana. Heute wird sie in die Gattung Platycleis gestellt, was jedoch umstritten ist. Daher wird sie heute von einigen Taxonomen zusammen mit 20 weiteren Arten in die Gattung Montana gestellt. Dementsprechend wird die Art manchmal wissenschaftlich Montana montana genannt.

Es werden zwei Unterarten unterschieden:

  • P. m. milae - Adamovic, 1967 - kommt nur auf der Balkanhalbinsel vor
  • P. m. montana - (Kollar, 1833) - kommt in Mitteleuropa und im Baltikum vor

Synonyme der Unterart montana sind Decticus philippicus und Decticus trockii.

Quellen

Literatur

  • Heiko Bellmann: Der Kosmos Heuschreckenführer. Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart 2006, ISBN 3440104478

Weblinks


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