- Patriarchalischer Orden vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem
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Der Patriarchalische Orden vom heiligen Kreuz zu Jerusalem (en.: The Patriarchal Order of the Holy Cross of Jérusalem, frz.: L'Ordre Patriarcal de la Sainte Croix de Jérusalem) ist ein patriarchalischer Laienorden der Melkitischen Griechisch-Katholischen Kirche. Großmeister des geistlichen Ritterordens ist seit 2001 der Patriarch von Antiochia Gregor III. Laham, ihm zur Seite steht der Großprior, dieses ist zur Zeit Erzbischof Georges Michel Bakar[1]. Das Ordenszeichen ist ein goldenes Kreuz auf rotem[2] oder blauem Grund. Auf dem vertikalen Balken steht die Inschrift "ΦΩc" = „Licht“, auf dem horizontalen Balken steht die Inschrift "ΖΩΗ" = „Leben“.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und internationale Anerkennung
Gründer des Patriarchalischen Ordens vom Heiligen Kreuz war Patriarch Maximos IV. Kardinal Sayegh SMSP. Er war von 1947 bis 1976 Patriarch von Antiochia und dem ganzen Orient, von Alexandrien und Jerusalem. Der Patriarch ist gleichzeitig der Großmeister des Ordens. Die ersten Statuten wurden 1978 verabschiedet. Die Regierungen vom Libanon, von Jordanien und Ägypten haben mit ihrer staatsrechtlichen Anerkennung des Ordens dem Ritterorden einen juristischen Status zuerkannt. Der Sitz des Ordens war bis 1997 beim Exarch von Jerusalem, die Ordensleitung hatte ihren Sitz in Damaskus dem Bischofssitz des Patriarchen von Antiochia. Der Sitz des Referendariats war in Santa Maria in Cosmedin (Rom). Der nächste Ordensgroßmeister war Maximos V. Hakim, er war von 1976 – 2000 Patriarch von Antiochia. Maximos V. Hakim belebte die alten Traditionen und baute neue Elemente ein. Unter seiner Leitung erlangte der Orden internationale Anerkennung, es wurden die Ordensprovinzen Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Skandinavien, Spanien und Venezuela gegründet. In den Ländern wird der Orden von einem Statthalter und einem Prior geleitet. Mit den neuen Statuten von 1997 passte Patriarch Maximos V. die Ordensstatuten den neuen Begebenheiten an. Es wurden mehrere juristische und politische Punkte berücksichtigt. Der Hauptsitz wurde zum Patriarchat in Damaskus verlegt. Die Residenz in Santa Maria in Cosmedin wurde zum Sitz des Internationalen Statthalters und entspricht dem Aufgabenspektrums einer Botschaft.
Namensgebung
Das Heilige Kreuz, an dem nach christlichem Glaubensverständnis Jesus Christus gestorben ist, wurde nach der Überlieferung ca. 320 n. Chr. von der Hl. Helena, der Mutter Kaiser Konstantins, aufgefunden. Seit jeher wird dieses Kreuz in der Auferstehungskirche in Jerusalem aufbewahrt und verehrt. Patriarch Maximos IV. wollte den Personen einen Orden verleihen, die sich um die Melkitische Griechisch-Katholische Kirche und ihrem sozialem Engagement verdient gemacht hatten, deshalb wählte er zum Ordenssymbol das Kreuz zu Jerusalem.
Zielsetzung
Mit diesem Orden sollte der Patriarch von Antiochia also eine Einrichtung erhalten, die es ihm ermöglicht die christlichen Minderheiten im Heiligen Land zu fördern und zu unterstützen. Eine besondere Rolle spielte dabei die Erhaltung und Unterhaltung der alten Kirchen und heiligen Stätten. Weiterhin wird der Bau von Schulen, Krankenhäusern und Kinderheimen unterstützt um die Auswanderung christlicher Familien aus dem Nahen Osten zu verringern. Die Ordensmitglieder verpflichten sich daher die Ziele des Ordens zu unterstützen. Der Ritterorden der Melkitischen Griechisch-Katholischen Kirche versteht sich jedoch gleichzeitig als ein Orden von Laien, die sich zu den ritterlichen Tugenden wie Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Spiritualität und der Verteidigung des Glaubens verpflichtet haben. Sie verstehen sich aber auch als Brückenbauer zwischen Orient und Okzident, zwischen Juden, Moslems und Christen und letztlich zwischen den Ostkirchen und Westkirchen.
Ordensgründung in Belgien
1979 wurde der Direktor des Belgischen Missionswerkes Omer Tanghe († 2001) vom Großmeister des Ordens gebeten in Belgien eine Ordensprovinz zu gründen. Der 1973 zum Archimandrit geweihte Tanghe wurde der erste nationale Prior und 1982 zum Großarchimandrit geweiht. Er fasste die bereits mit dem Orden ausgezeichneten belgischen Würdenträger zu einer Provinz zusammen und gründete die Provinz Belgien. Zur belgischen Provinz zählen etwa 100 Persönlichkeiten. Durch Bekanntschaften und gegenseitigen Besuchen in Deutschland und Belgien kam es zur Gründung der deutschen Provinz.
Ordensgründung in Deutschland
Der erste Statthalter in Deutschland wurde Wilhelm Simon († 1999), der 1986 in Belgien als Ordensritter aufgenommen worden war. Er lud Patriarch Maximos V. zu sich in seinen Heimatort Eicherscheid (Bad Münstereifel) ein. Bei diesem Besuch wurde der Grundstein zur Gründung einer Ordensprovinz in Deutschland gelegt. Am 20. September 1987 feierte der Patriarch zusammen mit einem Vertreter des Bischofs von Aachen und Dechant Heribert Lennartz[3] einen Gottesdienst nach dem byzantinischen Ritus. Während dieser feierlichen Liturgie wurde Wilhelm Simon zum Kommandeur befördert und Dechant Lennartz zum Großarchimandriten geweiht.
Am 1. September 1988 wurden die ersten Ritter aufgenommen, hierzu gehörte auch Heribert Lennartz. Am 14. September 1988 beauftragte Maximos V. die Herren Simon (Statthalter), Lennartz (Prior) und Ossemann (Schatzmeister) mit der Gründung einer Deutschen Statthalterei. Für den Orden wurde die Rechtsform eines eingetragenen Vereins gewählt und 1990 fand die erste Investitur in Eicherscheid statt. Von 1991 bis April 1994 führte Heribert Lennartz als Statthalter und Prior die deutsche Provinz und war ab 2002 wieder Prior, zwischenzeitlich zum Patriarchalexarchen ernannt. Im Amte des Statthalters folgte 1994 Dr. Herbert Dautzenberg, im Amte des Priors folgte Großarchimandrit Professor Dr. Michael Schneider SJ. Die Deutsche Statthalterei zählt etwa 50 Ordensträger und 100 Fördermitglieder. Bei der Investitur legen die Kandidaten eine Schwur ab und verpflichten sich mit den Worten:
„Herr Jesus Christus, Du bist unser König für immer: Durch dein Kreuz hast du dem Menschengeschlecht das Heil gebracht und uns gerettet, uns arme Sünder. Indem wir das heilige Kreuz von Jerusalem auf uns nehmen, schwören wir dir Treue, deiner Heiligen Stadt, deinem Heiligen Land und den christlichen Gemeinden, die hier auf der durch dein Leben spendendes Leben, deinen Tod und deine Auferstehung geweihten Erde leben. Herr, mache uns deines Reiches würdig, Amen.“
Organisation (Deutschland)
- Großmeister: Patriarch Gregor III. Laham
- Großprior: Georges Michel Bakar, Exarch von Jerusalem
- Statthalter in Deutschland: Dr. Herbert Dautzenberg
- Pior: Großarchimandrit Prof. Dr. Michael Schneider SJ
- Zweiter Vorsitzender
- Schatzmeister/in und Sekretär/in
- Zeremoniar
- Schriftführer
- drei Statthalterbeiräte
- zwei Beisitzer
Orden in den USA
Die Statthalterei der USA ist nochmals in die Region West und Region Ost aufgeteilt. Derzeitig ist der Bischof von Newton Cyrille Salim Bustros SMSP gleichzeitig der Prior für die Statthalterei der USA.
Ordensklassen und Ordensgrade[4]
- Großmeister
- Großprior
- Ritter/ Magistraldame
- Kommandeur/ Komturdame
- Großoffizier/ Dame mit Stern
- Ritter des Großkreuzes/ Dame des Großkreuzes
- Schärpe des Statthalters
- Kreuz von Jerusalem
- Stern des Patriarchen
Einzelnachweise
- ↑ Großprior Georges Michel Bakar [1]
- ↑ Beschriftung des Ordenskreuzes [2]
- ↑ Zum Tode von Pfarrer i.R. Heribert Lennartz [3]
- ↑ Ordensklassen und Ordensgrade [4]
Weblinks
- Orden vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem Statthalterei Bundesrepublik Deutschland e.V.
- The Patriarchal Order of the Holy Cross of Jérusalem (Canada)
- Der Patriarchalische Orden vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem
- The Patriarchal Order of the Holy Cross of Jérusalem (USA)
- Patriarchale Orde van het Heilig Kruis van Jerusalem, Priorij van België (Belgien)
Kategorien:- Geistlicher Ritterorden
- Christlicher Orient
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