- Das Spukschloß im Spessart
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Filmdaten Originaltitel Das Spukschloß im Spessart Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1960 Länge 97 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie Kurt Hoffmann Drehbuch Günter Neumann
Heinz PauckProduktion Georg Witt Musik Friedrich Hollaender
Olaf Bienert
Alfred StrasserKamera Günther Anders Schnitt Hilwa von Boro Besetzung - Liselotte Pulver: Comtesse Charlotte von Sandau
- Hanne Wieder: Geist Katrin
- Heinz Baumann: Martin Hartog
- Hubert von Meyerinck: Major von Teckel, Fänger der Spessarträuber / Oberregierungsrat von Teckel, Bundesbeauftragter zur Pflege und Förderung auswärtiger Beziehungen im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Interessen der Bundesrepublik
- Hans Clarin: Prinz Kalaka
- Georg Thomalla: Geist Max
- Curt Bois: Geist Hugo
- Hans Richter: Geist Jockel
- Paul Esser: Geist Toni
- Elsa Wagner: Tante Yvonne
- Ernst Waldow: Onkel Ernst August
- Herbert Hübner: Hartog
- Veronika Fitz: Sophie
Das Spukschloß im Spessart ist eine deutsche Filmkomödie des Regisseurs Kurt Hoffmann aus dem Jahr 1960. Im Verleihmaterial wurde der Film als „Grusical“ bezeichnet. 13 Musiktitel im Film werden von den Schauspielern gesungen, darunter der wohl bekannteste „Für Sie tun wir alles“.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Die Handlung knüpft lose an den Film Das Wirtshaus im Spessart an, den ebenfalls Hoffmann im Jahr 1958 drehte. Als Regieassistent arbeitete auch der spätere Fernsehregisseur Rainer Erler am Film mit. Wegen seines malerischen Aussehens diente als Schlosskulisse das Schloss Oelber in Oelber am weißen Wege in Niedersachsen.
Handlung
Den Räubern im Spessart ist es schlecht ergangen. Sie wurden im Keller des Wirtshaus im Spessart lebendig eingemauert. Erst in der Bundesrepublik der Wirtschaftswunderzeit wird die Wirtshausruine abgerissen, weil eine Autobahn durch den Spessart gebaut werden soll. Den Geistern der Räuber gelingt es so zu entkommen, und sie suchen Zuflucht in einem Schloss in der Nähe, in welchem die junge Comtesse Charlotte von Sandau lebt. Die Geister können erst erlöst werden, wenn sie alle eine gute Tat begangen haben.
Die Wirtschaftslage des Schlosses ist desolat, und die Comtesse steht kurz vor der Pleite, als ein Nachfahre des Polizeimajors von Teckel, welcher einst die Räuber gefangen nahm, als Oberregierungsrat in Bonn der Comtesse den Vorschlag macht, einen ausländischen Staatsgast im Schloss unterzubringen, den Prinzen Kalaka aus Celebresien. Gleichzeitig spioniert im Schloss Martin Hartog herum, der Sohn eines Bauunternehmers, welcher das Schloss in ein Luxushotel umbauen will.
Als die Geister den Schmuck des Prinzen stehlen, wird die Comtesse als Diebin verhaftet und die Geister müssen, um sie frei zu bekommen, die Obrigkeit von ihrer Existenz überzeugen. Dieses gelingt, und zum Schluss helfen die Geister der Comtesse noch aus ihrer finanziellen Klemme, indem sie gegen ein üppiges Honorar als Astronauten für die Amerikaner gegen die Sowjets am Wettlauf zum Mond teilnehmen.
Sonstiges
Während der Dreharbeiten verstarb der Schauspieler Wolfgang Müller als Flugschüler bei einem Flugzeugabsturz in der Schweiz. Sein Teamspieler Wolfgang Neuss (die beiden Wolfgangs) wurde mit den Worten „Jetzt brauchen wir Sie auch nicht mehr“ von den Dreharbeiten zu diesem Film entlassen.
Eine Fortsetzung drehte Kurt Hoffmann 1967 unter dem Titel Herrliche Zeiten im Spessart. 2010 wurde der Fernsehfilm Im Spessart sind die Geister los gezeigt, der thematisch an Das Spukschloß im Spessart angelehnt ist.
Kritiken
„Das einfallsreich inszenierte ‚Grusical‘ steht über dem Durchschnitt bundesdeutscher Lustspiele jener Jahre und schwingt sich manchmal sogar zur Satire auf: auch eine kabarettistische ‚Bonn-Parodie‘ ist dabei.“
– Lexikon des internationalen Films[1]
„Originelle Gruselkomödie mit satirischen Untertönen.“
– Heyne Filmlexikon, 1993
„Ein Grusical: bezaubernde Spukgeschichte und kecke, aber liebenswürdige Zeitkritik mit kabarettistischen Höhepunkten.“
– Die Zeit
„„Nach „Das Wirtshaus im Spessart" 1957 eine weitere Kurt-Hoffmann-Komödie mit Lilo Pulver: Eine verarmte Schloßherrin muß sich im Kampf um ihren Familiensitz gegen einen fiesen Gläubiger zur Wehr setzen und wird dabei von fünf Schloßgespenstern unterstützt. Das einfallsreich inszenierte „Grusical" steht über dem Durchschnitt bundesdeutscher Lustspiele jener Jahre und schwingt sich manchmal sogar zur Satire auf: auch eine kabarettistische „Bonn-Parodie" ist dabei.“[2]“
– film-dienst:
Auszeichnungen
- Filmbewertungsstelle-Prädikat: wertvoll
- 1961 – Preis der deutschen Filmkritik an Kurt Hoffmann (beste Regie), Günther Anders (beste Kamera) Hubert von Meyerinck (bester männlicher Nebendarsteller)
- 1961 – Internationale Filmfestspiele Moskau - silberne Medaille (beste Filmkomödie)
- 1961 – Internationale Filmfestspiele Karlovy Vary - Preise der nationalen Jury an Kurt Hoffmann (Regie), Günter Neumann und Heinz Pauck (Drehbuch)
- 1961 – Bambi für den künstlerisch wertvollsten deutschen Film und den geschäftlich erfolgreichsten deutschen Film 1961
Weblinks
- Das Spukschloß im Spessart in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Das Spukschloß im Spessart bei Filmportal.de
Einzelnachweise
Spielfilme von Kurt HoffmannParadies der Junggesellen | Hurra! Ich bin Papa! | Quax, der Bruchpilot | Ich vertraue dir meine Frau an | Kohlhiesels Töchter | Ich werde dich auf Händen tragen | Das verlorene Gesicht | Heimliches Rendezvous | Fünf unter Verdacht | Der Fall Rabanser | Taxi-Kitty | Fanfaren der Liebe | Königin einer Nacht | Klettermaxe | Wochenend im Paradies | Musik bei Nacht | Hokuspokus | Moselfahrt aus Liebeskummer | Raub der Sabinerinnen | Das fliegende Klassenzimmer | Feuerwerk | Drei Männer im Schnee | Ich denke oft an Piroschka | Heute heiratet mein Mann | Salzburger Geschichten | Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull | Das Wirtshaus im Spessart | Wir Wunderkinder | Der Engel, der seine Harfe versetzte | Das schöne Abenteuer | Lampenfieber | Das Spukschloß im Spessart | Die Ehe des Herrn Mississippi | Schneewittchen und die sieben Gaukler | Liebe will gelernt sein | Schloß Gripsholm | Das Haus in der Karpfengasse | Dr. med. Hiob Prätorius | Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden…? | Liselotte von der Pfalz | Herrliche Zeiten im Spessart | Rheinsberg | Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung | Ein Tag ist schöner als der andere | Der Kapitän
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