- Schachweltmeisterschaft 1910 (Lasker–Janowski)
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Bei der Schachweltmeisterschaft 1910 (Lasker–Janowski) verteidigte der amtierende Schachweltmeister Emanuel Lasker seinen Titel erfolgreich gegen seinen Herausforderer David Janowski.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
David Janowski, ein in Paris lebender Pole hatte sich seit 1899 um einen Zweikampf mit Lasker bemüht. Im Jahre 1909 war es dann so weit: Der Millionär und Schachmäzen Leo Nardus, der sich für Janowskis Kombinationskunst begeisterte, war geneigt, einen solchen Wettkampf zu finanzieren. Um die Erfolgsaussichten zu testen, unternahm er einen ungewöhnlichen Schritt: Er wollte zunächst einen auf 4 Partien begrenzten „Test-Wettkampf“. Da er hierfür einen guten finanziellen Anreiz bot, willigte Lasker ein. Janowski trotzte Lasker ein 2:2 ab, worauf Nardus bereit war, einen „großen“ Wettkampf über 10 Partien zu organisieren. Ob es dabei um die Weltmeisterschaft ging, ist heute umstritten. Der Wettkampf dauerte vom 19. Oktober 1909 bis zum 9. November 1909 und endete mit einem klaren Sieg Laskers (+7, −1, =2).
Janowskis Gönner Nardus glaubte jedoch fest an seinen Schützling. Als sich mit der Berliner Schachgesellschaft ein weiterer Sponsor fand, stand einem erneuten Kampf nichts mehr im Wege.
Organisation und Regeln
Sieger des Wettkampfes sollte derjenige werden, der als erster 8 Partien gewonnen hatte. Die ersten 10 Partien sollten in Berlin gespielt werden, alle weiteren in Paris.
Verlauf
Das Match begann am 8. November 1910 und wurde für Janowski zum Desaster. Als die ersten zehn Partien in Berlin gespielt waren, lag er bereits mit 0:7 Gewinnpartien zurück. Da abzusehen war, dass der Wettkampf nicht mehr lange dauern würde, wurde in Berlin weitergespielt. Am 8. Dezember brachte die 11. Partie für Lasker den letzten erforderlichen Sieg.
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Schachweltmeisterschaft 1910 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Siege Punkte Lasker 1 ½ ½ 1 1 ½ 1 1 1 1 1 8 9½ Janowski 0 ½ ½ 0 0 ½ 0 0 0 0 0 0 1½
Literatur
- Raymund Stolze: Umkämpfte Krone - Die Duelle der Schachweltmeister von Steinitz bis Kasparow. Sportverlag, Berlin 1992, ISBN 3-328-00526-9.
1886–1937 1886, 1889, 1890, 1892, 1894, 1896, 1907, 1908, 1910 (Jan.–Feb.), 1910 (Nov.–Dez.), 1921, 1927, 1929, 1934, 1935, 1937
1948–1990 1948, 1951, 1954, 1957, 1958, 1960, 1961, 1963, 1966, 1969, 1972, 1975, 1978, 1981, 1984, 1985, 1986, 1987, 1990
1993–2005 Klassisch: 1993, 1995, 2000, 2004
FIDE: 1993, 1996, 1997/1998, 1999, 2000, 2001/2002, 2004, 2005seit 2006 -
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