- Schachweltmeisterschaft 1958
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Die Schachweltmeisterschaft 1958 war ein Revanchekampf zwischen dem amtierenden Schachweltmeister Wassili Smyslow und seinem Vorgänger Michail Botwinnik. Botwinnik siegte und holte sich den Titel zurück, den er beim WM-Kampf 1957 an Smyslow verloren hatte.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Das Recht auf einen Rückkampf war erstmalig beim Wettkampf Steinitz-Lasker (1894) vereinbart worden und ebenso beim Wettkampf Aljechin-Euwe (1935). Letztlich war dies ein Privileg des amtierenden Weltmeisters, weil ein Herausforderer den Weltmeister zweimal besiegen musste, während diesem zur Verteidigung seines Titels ein Sieg (und sogar ein Unentschieden) in einem Match genügte. Als die FIDE in der Zeit ohne Weltmeister die Modalitäten zur Weltmeisterschaft festlegte, hatte sie diese Regelung übernommen.
Als nun Smyslow 1957 den amtieren Weltmeister Botwinnik besiegte, kam diese Regelung erstmals zum Tragen.
Organisation und Regeln
Der Wettkampf fand in Moskau statt. Der Wettkampf war auf 24 Partien angesetzt, wobei bei einem Gleichstand Smyslow seinen Titel behalten würde.
Verlauf
Das Match begann am 4. März. Gleich zu Beginn zog Botwinnik mit 3 Siegen davon - ein Vorsprung den Smyslow nicht mehr aufholen konnte. Am 9. Mai stand Botwinnik als Sieger fest.
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Schachweltmeisterschaft 1958 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Siege Punkte Smyslow 0 0 0 ½ 1 0 ½ ½ ½ ½ 1 0 ½ 0 1 ½ ½ 0 1 ½ ½ 1 ½ 5 10½ Botwinnik 1 1 1 ½ 0 1 ½ ½ ½ ½ 0 1 ½ 1 0 ½ ½ 1 0 ½ ½ 0 ½ 7 12½
Folgen
Bei der folgenden WM 1960 verlor Bowinnink seinen Titel an Michail Tal, konnte ihn jedoch ein Jahr darauf im Revanchekampf wiederum zurückgewinnen. Danach wurde das Revancherecht abgeschafft, und beim WM-Kampf 1963 verlor er seinen Titel endgültig an Tigran Petrosian. Smyslow gelang es in der Folge noch mehrfach, sich für das Kandidatenturnier zu qualifizieren, zur Qualifikation für einem WM-Kampf reichte es aber nicht mehr.
Literatur
- Raymund Stolze: Umkämpfte Krone - Die Duelle der Schachweltmeister von Steinitz bis Kasparow. Sportverlag, Berlin 1992, ISBN 3-328-00526-9.
1886–1937 1886, 1889, 1890, 1892, 1894, 1896, 1907, 1908, 1910 (Jan.–Feb.), 1910 (Nov.–Dez.), 1921, 1927, 1929, 1934, 1935, 1937
1948–1990 1948, 1951, 1954, 1957, 1958, 1960, 1961, 1963, 1966, 1969, 1972, 1975, 1978, 1981, 1984, 1985, 1986, 1987, 1990
1993–2005 Klassisch: 1993, 1995, 2000, 2004
FIDE: 1993, 1996, 1997/1998, 1999, 2000, 2001/2002, 2004, 2005seit 2006 -
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