- Schachweltmeisterschaft 1969
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Bei der Schachweltmeisterschaft 1969 verlor Weltmeister Tigran Petrosjan seinen Titel an seinen Herausforderer Boris Spasski.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Petrosjan hatte seinen Titel bei der vorangegangenen Schachweltmeisterschaft 1966 erfolgreich gegen Spasski verteidigt. In der Folge hatte Spasski bei Turnieren hervorragende Ergebnisse erzielt. So gewann er die Turniere in Beverwijk und Sotschi (beide 1967). Als erfolgreichster Schachspieler des Jahres 1968 erhielt der den Schach-Oscar.
Qualifikation
Für die Kandidatenwettkämpfe waren die sechs Erstplatzierten aus dem Interzonenturnier in Sousse qualifiziert: Bent Larsen, Viktor Kortschnoi, Efim Geller, Svetozar Gligorić, Lajos Portisch und Samuel Reshevsky. Hinzu kamen die Finalisten aus den Kandidatenwettkämpfen zur Schachweltmeisterschaft 1966, Boris Spasski und Michail Tal. Die Kandidatenwettkämpfe waren auf 10 Partien (Viertel- und Halbfinale) bzw. 12 Partien (Finale) angesetzt.
Viertelfinale
- Larsen – Portisch 5½:2½
- Spasski – Geller 5½:2½
- Kortschnoi – Reshevsky 5½:2½
- Tal – Gligorić 5½:2½
Halbfinale
- Spasski – Larsen 5½:2½
- Kortschnoi – Tal 5½:4½
Finale
- Spasski – Kortschnoi 6½:3½
Organisation und Regeln
Der Wettkampf fand in Moskau statt. Der Wettkampf war auf 24 Partien angesetzt, wobei bei einem Gleichstand Petrosjan seinen Titel behalten würde.
Verlauf
Das Match begann am 14. April und stand anfangs ganz im Zeichen Spasskis: Eine Niederlage zum Auftakt machte er mit Siegen in der 4., 5. und 8. Runde mehr als wett. In der neunten Partie gelang es ihm aber nicht, die abgebrochene Partie bei Gewinnstellung zum Sieg zu führen, und es folgten Niederlagen in den Partien 10 und 11. In Partien 12 und 14 kam Spasski in Schwierigkeiten und musste über das Remis froh sein. Am Schluss des Matches zug er aber davon, und am 17. Juni stand er als Sieger fest und wurde der zehnte Weltmeister der Schachgeschichte.
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Schachweltmeisterschaft 1969 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Siege Punkte Petrosjan 1 ½ ½ 0 0 ½ ½ 0 ½ 1 1 ½ ½ ½ ½ ½ 0 ½ 0 1 0 ½ ½ 4 10½ Spasski 0 ½ ½ 1 1 ½ ½ 1 ½ 0 0 ½ ½ ½ ½ ½ 1 ½ 1 0 1 ½ ½ 6 12½
Folgen
Petrosjan gelang es nicht mehr, seinen Titel zurückzuerobern. Bei Qualifikation zur folgenden Weltmeisterschaft 1972 unterlag er 1971 im Kandidatenfinale dem späteren Weltmeister Bobby Fischer; 1974 kam er bis ins Halbfinale und 1977 und 1980 unter die letzten acht.
Literatur
- Raymund Stolze: Umkämpfte Krone - Die Duelle der Schachweltmeister von Steinitz bis Kasparow. Sportverlag, Berlin 1992, ISBN 3-328-00526-9.
1886–1937 1886, 1889, 1890, 1892, 1894, 1896, 1907, 1908, 1910 (Jan.–Feb.), 1910 (Nov.–Dez.), 1921, 1927, 1929, 1934, 1935, 1937
1948–1990 1948, 1951, 1954, 1957, 1958, 1960, 1961, 1963, 1966, 1969, 1972, 1975, 1978, 1981, 1984, 1985, 1986, 1987, 1990
1993–2005 Klassisch: 1993, 1995, 2000, 2004
FIDE: 1993, 1996, 1997/1998, 1999, 2000, 2001/2002, 2004, 2005seit 2006
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