- Ullendorf
-
Ullendorf Gemeinde TriebischtalKoordinaten: 51° 6′ N, 13° 29′ O51.10638888888913.486944444444238Koordinaten: 51° 6′ 23″ N, 13° 29′ 13″ O Höhe: 238 m ü. NN Eingemeindung: 1. Juli 1950 Eingemeindet nach: Taubenheim Postleitzahl: 01665 Vorwahl: 035245 Ullendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Triebischtal im Landkreis Meißen, Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Ullendorf liegt im Meißner Hochland zwischen Wilsdruff, Nossen und Meißen. Das Dorf ist umgeben von den anderen zu Triebischtal gehörenden Ortsteilen Taubenheim im Südwesten und Kobitzsch im Westen. Zu Klipphausen zählen die Orte Riemsdorf nördlich, Naustadt nordöstlich sowie Röhrsdorf südöstlich von Ullendorf.
In Ullendorf beginnt der Kesselbach, der als orografisch rechter Zufluss der Kleinen Triebisch zustrebt und die Grenze zur Gemeinde Bockwen-Polenz bildete. Südwestlich der Ortslage Ullendorf befindet sich das Gewerbegebiet Taubenheim.[1] Wichtigste Straße in Ullendorf ist die Wilsdruffer Straße, aktuell Staatsstraße 177 und vormals Fernstraße 177, die von der Autobahnanschlussstelle Wilsdruff nach Meißen führt. Auf dieser Strecke verkehren auch die Buslinien 414 und 428 der Verkehrsgesellschaft Meißen, die Ullendorf an den ÖPNV anbinden. Die Taubenheimer Straße zweigt in Ullendorf von der Wilsdruffer Straße ab. Entlang der östlichen Gemarkungsgrenze verläuft die alte Silberstraße von Scharfenberg nach Freiberg.
Geschichte
Eine Urkunde von 1186, in der Markgraf Otto einen Streit zwischen seinem Vasallen Adelbert von Taubenheim und dessen Untertanen schlichtet, erwähnt das Dorf erstmals als „Everberrindorf“.[2] Angenommen wird, dass sich der Verfasser der Urkunde verschrieben hat und der Ort damals etwa „Elberendorf“ hieß. Der Ortsname geht somit auf den Lokator-Namen Alber zurück.[3] Im Lauf der Jahrhunderte wandelte sich der Ortsname unter anderem über die Stationen „Alberndorf“, „Albirndorff“, „Olberndorff“, „Ulmendorf“, „Ulbendorff“ und „Uhlendorf“ hin zur heutigen Schreibweise, die 1768 belegt ist.
Die Vierseithöfe des Ortes liegen relativ weit auseinander. Um das Waldhufendorf, dessen Bewohner sich ihr Einkommen in der Landwirtschaft verdienten, erstreckte sich eine 257 Hektar große Waldhufenflur. In die Grundherrschaft teilten sich die Besitzer der Rittergüter in Polenz und Taubenheim. Dementsprechend war das Dorf auch kirchlich geteilt und nach Naustadt bzw. Taubenheim gepfarrt. Heute gehört es ganz zur Kirchgemeinde Taubenheim.
Die Verwaltung des Ortes oblag jahrhundertelang dem Erbamt Meißen. Im Jahre 1856 gehörte Ullendorf zum Gerichtsamt Meißen und kam danach zur Amtshauptmannschaft Meißen, aus der der gleichnamige Landkreis hervorging. Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte Ullendorf Selbstständigkeit als Landgemeinde. Im Jahre 1937 wurde Kobitzsch eingemeindet. Am 1. Juli 1950 kam Ullendorf durch Eingemeindung nach Taubenheim[4], das wiederum seit Ende 2003 zu Triebischtal gehört.
Den an der Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz gelegenen Bahnhof Ullendorf-Röhrsdorf bedienten Güterzüge bis zu seiner Stilllegung 1969. Ab etwa 1970 errichtete die LPG Einheit Sönitz Schweinezuchtställe, die 1977 etwa 5000 Tieren Platz boten.[2]
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1551 14 besessene Mann, 2 Häusler, 16 Inwohner 1764 13 besessene Mann, 2 Gärtner, 4 Häusler 1834 144 1871 170 1890 180 1910 224 1925 216 1939 220 1946 320 1950 siehe Taubenheim Weblinks
- Ullendorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Ortsteil Ullendorf auf triebischtaeler.de
- Ullendorfer Adressbuch von 1905
Einzelnachweise
- ↑ wrm-gmbh.de
- ↑ a b Dietrich Zühlke et al: Elbtal und Lößhügelland bei Meißen. In: Institut für Geographie und Geoökologie (Hrsg.): Werte unserer Heimat. 32, Akademie-Verlag, Berlin 1979, S. 198 f.
- ↑ Ernst Eichler/Hans Walther: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. 2, Berlin 2001, S. 532.
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
Ortsteile der Gemeinde TriebischtalBurkhardswalde | Garsebach | Groitzsch | Kettewitz | Kobitzsch | Miltitz | Munzig | Perne | Piskowitz | Robschütz | Roitzschen | Rothschönberg | Schmiedewalde | Seeligstadt | Semmelsberg | Sönitz | Tanneberg | Taubenheim | Ullendorf | Weitzschen
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
ULLENDORF, EDWARD — (1920– ), British linguist. Ullendorf, who received his schooling in Germany and his university education in Jerusalem, served with the British in Eritrea and Ethiopia during and after World War II (1942–46) and was an assistant secretary in the… … Encyclopedia of Judaism
Kobitzsch — Gemeinde Triebischtal Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Taubenheim (Triebischtal) — Gemeinde Triebischtal Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Triebischtal — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz — Wilsdruff–Döbeln Gärtitz Streckennummer (DB): 6979; sä. WG Streckenlänge: 51,857 km Spurweite: 750 mm (Schmalspur) Maximale Neigung: 35 ‰ Minimaler Radius: 80 m Höchstges … Deutsch Wikipedia
Sächsische Schmalspurbahnen — Die Sächsischen Schmalspurbahnen waren einst das größte einheitlich betriebene Schmalspurbahnsystem in Deutschland. Am Höhepunkt der Entwicklung des Streckennetzes kurz nach dem Ersten Weltkrieg erreichte das Netz mit über 500 Kilometern seine… … Deutsch Wikipedia
Röhrsdorf (Klipphausen) — Gemeinde Klipphausen Koordinaten … Deutsch Wikipedia
БИБЛИЯ. IV. ПЕРЕВОДЫ — Переводы Б. На древние языки Арамейские таргумы Арамейский таргум иудейский перевод Б. (ВЗ) на арамейский язык. Существительное « » в постбиблейском евр. и арам. означает «перевод», глагол « » (арам. ) «переводить, объяснять» (единственный раз в… … Православная энциклопедия
ЕККЛЕСИАСТА КНИГА — [евр. , греч. ᾿Εκκλησιαστής; лат. Ecclesiastes], библейская книга; в христ. традиции входит в число учительных книг (см. в ст. Библия), в иудейском каноне в разд. «Писания» (агиографы). Наименование В евр. Библии книга названа именем… … Православная энциклопедия
Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies — Yarnton Manor, built in 1611, now the Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies The Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies (OCHJS) is an independent institution which is part of the University of Oxford. Its research fellows teach on a… … Wikipedia