- Wilhelm Hagedorn
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Wilhelm Hagedorn (* 28. Juli 1868 in Magdeburg; † 14. März 1930 in Stade) war ein preußischer Offizier, zuletzt Oberst sowie Ritter des Pour le Mérite.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sein Vater, der hannoveraner dann preußische Oberstleutnant Friedrich Hagedorn, war bis 1866 im 3. Infanterie-Regiment zu Northeim und Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse verstarb 1906 in Stade.
Nach der Kadettenkorps trat er im Jahre 1877 als Sekondeleutnant in das Infanterie-Regiment Nr. 99 zu Zabern, in dem er 1894 zum Premierleutnant befördert wurde. 1897 zur Unteroffiziersschule nach Jülich kommandiert, wurde er im Folgejahr dessen Adjutant. 1900 wurde er ins 3. Hanseatisches Infanterie-Regiment Nr. 162 nach Lübeck versetzt und dort 1901 unter der Beförderung zum Hauptmann zum Chef der 2. Kompanie ernannt. 1907 bis 1908 war er zum Lehr-Infanterie-Bataillon in Potsdam abkommandiert gewesen.[1]
Unter der Beförderung zum Major wurde er 1912 in den Stab des Infanterie-Regiments „Herzog von Holstein“ (Holsteinisches) Nr. 85 nach Rendsburg versetzt.[2]
Am ersten Tag der Mobilmachung des Ersten Weltkriegs, 2. August 1914, wurde Major Hagedorn Kommandeur des I. Bataillons seines Regiments. Nachdem das Regiment an der Eroberung Lüttichs in Belgien mit beteiligt war, kämpfte es an der Gette, bei Mons, bei Solesmes und bei der Schlacht von Le Cateau im Gefecht bei Genly. Es folgte die Schlacht bei Château-Thierry, in der Schlacht am Ourcq kämpfte es bei Montceaux-Esternay.
Das I. Bataillon zeichnete sich bei Moulin-sous-Touvent, wonach im September 1914 der Bewegungs- für das Regiment in den Grabenkrieg überging, und der Schlacht von Soissons, die den Stellungskrieg im Januar des Jahres 1915 kurzzeitig unterbrach, aus. Aus der letztgenannten Schlacht brachte das Bataillon neben 1200 Gefangenen und vier erbeuteten Maschinengewehren und einem Verlust von 50% des Bataillons mit. Im Juni zeichnete es sich abermals von Moulin-sous-Touvent aus.
Im Oktober 1915 wurde das IX. A. K. in die Zweite Schlacht in der Champagne versetzt. Hier wurde der Major zum Kommandeur des im gleichen Verband kämpfenden Infanterie-Regiments „Bremen“ (1. Hanseatisches) Nr. 75 versetzt. Mit ihnen erstürmte er im Dezember die Avre-Höhen westlich Tahures.
Im Juli sowie von Mitte August bis Mitte September 1916 kämpfte sein Regiment in der Schlacht an der Somme.
Nach Stellungskämpfen in Flandern und der Siegfriedstellung wurde das Regiment in die Frühjahrsschlacht von Arras versetzt. Als Auszeichnung für seine dortigen Leistungen reichte der Führer des Korps, Generalleutnant v. Oetinger, Hagedorn zum höchsten Orden Preußens, den Pour le Merite, ein, der ihm mit der A. K. O. vom 30. Juli 1917 verliehen wurde. An jenem Tage wurde das Regiment, das zu jener Zeit in der Schlacht von Messines, einer Voroffensive der Dritten Ypernschlacht, aus dem Gefecht gezogen. Im Oktober kämpfte es dann in der Dritten Ypernschlacht.
Major Hagedorn, Führer des 1918 zur neugegründeten 17. Armee übergetretenen Regiments, wurde am 15. Februar 1918 zum Oberstleutnant befördert.
In der Frühjahrsoffensive drang das Regiment über Monchy, Cambrai und Bapaume, die Linie Arras-Albert verfolgend, vor und endete für die 75er mit dem Gefecht bei Bucqoy.
Ende Juli wurden die 75er in der Schlacht an der Marne eingesetzt, zogen sich von dort auf die Siegfriedstellung zurück und kämpften dann bis zum Waffenstillstand in der Champagne.
Er führte seine 75er zurück in die Garnisonsstadt Bremen. Am 1. Januar 1919 trafen sie auf dem Bahnhof von Sebaldsbrück ein.
Wilhelm Hagedorn reichte seinen Abschied ein. Diesem Gesuch wurde unter der Verleihung des Characters eines Obersts stattgegeben und er wurde zur Disposition gestellt.
Am 14. März 1930 verstarb er in seiner Heimatstadt Stade.
Auszeichnungen
- Hanseatenkreuz
- Lübeck[3]
- Bremen
- Pour le Mérite - 30. Juli 1917
Verweise
Literatur
- Oscar Beltz: Das Infanterie-Regiment Herzog von Holstein (Holst.) Nr. 85 im Weltkriege; 1925 Heide, Heider Anzeiger, 190 Seiten
- Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. hanseatisches) Nr. 162; Verlag Gerhard Stalling, 1922 Oldenburg i. D., erste Auflage, Offizier-Verein ehem. 162er
- Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens "Pour le mérite" im Weltkrieg; Band I: A–L, Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1934
- Zipfel, Ernst/ Albrecht, O.: Geschichte des Infanterie-Regiments Bremen (1. Hanseatisches) Nr.75, Bremen 1934
Archive
- Stadtarchiv der Hansestadt Lübeck
Einzelnachweise
- ↑ Lübeckische Blätter, 1907
- ↑ Vaterstädtische Blätter; Jg. 24, Ausgabe vom 12. August 1917, Artikel: Major Hagedorn
- ↑ Lübecker Stadtarchiv in Sachen Senatsakten: Verzeichnis der Inhaber des Lübeckischen Hanseatenkreuzes, Signatur 1093
- Hanseatenkreuz
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