Creußener Höhenzug

Creußener Höhenzug
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Creußen
Creußen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Creußen hervorgehoben
49.84398611111111.622675426-640Koordinaten: 49° 51′ N, 11° 37′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Bayreuth
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Creußen
Höhe: 426-640 m ü. NN
Fläche: 66,48 km²
Einwohner: 4731 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km²
Postleitzahl: 95473
Vorwahl: 09270
Kfz-Kennzeichen: BT
Gemeindeschlüssel: 09 4 72 127
Adresse der Stadtverwaltung: Bahnhofstr. 11
95473 Creußen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Harald Mild (CSU)
Lage der Stadt Creußen im Landkreis Bayreuth
Karte

Creußen ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Bayreuth und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Creußen. Sie liegt in der Fränkischen Schweiz etwa 13 km südlich von Bayreuth an der Bundesstraße 2 nahe der Autobahn A 9.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Creußen liegt in einer Mittelgebirgslandschaft, unmittelbar in der Fränkischen Schweiz am Fuße des Fichtelgebirges und direkt am Oberpfälzer Wald. Die Stadt liegt zwischen 426 und 630 Meter hoch. Der Schlossberg ist ein im Osten von Creußen gelegener Berg, der 566 m ü. NN liegt. Auf ihm wird mit Windrädern Strom erzeugt.

Der Preunersfelder Rangen ist mit 630 Metern die höchste Erhebung im Creußener Höhenzug. Er erstreckt sich weiter in den Süden. In Thurndorf, etwa 9,5 km von Creußen entfernt, liegt die höchste Stelle des Schnabelwaider Kitschenrains mit 647,5 Metern (der Kalvarienberg mit Waldkapelle).

Creußen liegt im Obermain-Oberpfälzischen Hügelland. Der Rote Main bietet den Kontrast zu den Hügeln und Terrassen des Creußener Höhenzuges. Westlich von Creußen liegt der Lindenhardter Forst. Das Creußener Land, das den östlichsten Teil der Fränkischen Schweiz bildet, eignet sich im Winter auch zum Skilanglauf. Es ist nach dem Fichtelgebirge und dem Frankenwald das sicherste Schneegebiet in Oberfranken.

Die wichtigsten und bedeutendsten Berge rund um Creußen sind der Kalvarienberg (647 m), der Graubühl (569 m), die Dreiköpfige Tanne (519 m), der Schlossberg (566 m), der Kapf (597 m), der Preunersfelder Rangen (630 m), der Creussener Berg (475 m), der Tannenberg (597 m), der Funkenberg (580 m), der Kleine Kulm (626 m) und die Hohenmirsberger Platte (614 m).

Stadtgliederung

Zur Stadt Creußen gehören die Ortschaften:

  • Altenkuensberg
  • Althaidhof
  • Boden
  • Bühl
  • Dorschenhof
  • Eimersmühle
  • Gottsfeld
  • Grossweiglareuth
  • Haaghaus
  • Hagenohe
  • Hagenreuth
  • Haidhof
  • Hammermühle
  • Hörhof
  • Hörlasreuth
  • Kleinweiglareuth
  • Kotzmannsreuth
  • Lankenreuth
  • Letten
  • Lindenhardt
  • Neuenreuth
  • Neuhaidhof
  • Neuhaus
  • Neuhof
  • Oberhoehlmühle
  • Oberneueben
  • Oberschwarzach
  • Ottmannsreuth
  • Sägmühle
  • Schwuerz
  • Seidwitz
  • Sorg
  • Stockmühle
  • Tiefenthal
  • Unterhoehlmühle
  • Unterneueben
  • Unterschwarzach
  • Wasserkraut
Creußen

Geschichte

Die Besiedlung erfolgte um das Jahr 1000. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Creußen als urbs crusni im Jahr 1003 im Rahmen der Streitigkeiten zwischen dem späteren Kaiser Heinrich II. und dem Schweinfurter Markgrafen Hezilo. Der Kaiser, u.a. unterstützt vom Würzburger Bischof Heinrich, belagerte die Burg (castrum crusni), in der sich der Markgraf mit seiner Familie verschanzt hatte. Ob die Burg [1] damals zerstört wurde, geht aus den Quellen nicht hervor. Der Markgraf konnte zwar heimlich durch den Belagerungsring entweichen (der Volksmund berichtet, dass er durch einen Geheimgang entkam), wurde jedoch in der Nähe von Tiefenthal gefasst. 2003 feierte Creußen sein 1000-jähriges Jubiläum). Erst 1358 wurde Creußen, damals unter der Herrschaft des Burggrafen von Nürnberg, von Kaiser Karl IV. zur Stadt erhoben. Nach Verwüstungen in den Hussitenkriegen und im Dreißigjährigen Krieg fiel die Stadt aus der Herrschaft der Markgrafen von Ansbach-Bayreuth zunächst 1792 an Preußen und nach einem kurzen Intermezzo unter französischer Herrschaft 1810 an Bayern. 1893 wurden große Teile der Stadt durch einen Brand völlig zerstört (Vorderes Tor, Marktplatz, Habergasse).

Politik

Stadtrat

Sitzverteilung:

  • CSU: 6
  • SPD: 3
  • Grüne und Unabhängige (GU): 1
  • Creußener Liste (CL): 3
  • Überparteiliche Wählergruppe Creußen (ÜWG-FW): 2
  • Lindenhardter Umlandliste (LUL): 1

Bürgermeister

Am 12. November 2006 war die Bürgermeisterwahl. Harald Mild wurde mit 90,81 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt, da er keinen Gegenkandidaten hatte. Die Wahlbeteiligung lag bei 36,14 %.

Städtepartnerschaften

Greußen in Thüringen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

Im Krügemuseum sind bedeutende Stücke des Creußener Steinzeugs ausgestellt. Dieses Steinzeug ist aus einem Ton gefertigt, dessen Zusammensetzung heute nicht mehr bekannt ist. Das Krügemuseum ist seit 1950 in der Torwächterstube im nördlichen Stadttor (Hinteres Tor) untergebracht. 2004 wurde es nach dem Ausbau des angrenzenden Scharfrichterhauses erweitert.

Hinteres Tor und Malefizturm

Bauwerke

  • Die Pfarrkirche St. Jakobus am Heziloplatz erhielt nach der Zerstörung in den Hussitenkriegen und dem Wiederaufbau 1477 im Jahre 1700 ihre heutige Form und den größten Teil der barocken Innenausstattung. Der Kirchturm steht auf den Fundamenten des Bergfrieds der hier ursprünglich vorhandenen Burg.
  • Gegenüber befindet sich die ehemalige Lateinschule, die in ihrer Blütezeit weit über Creußen hinaus großes Ansehen genoss.
  • Am Marktplatz steht das Pfarrhaus und davor das ehemalige Kommunbrauhaus, heute evangelisches Gemeindehaus.
  • Die Stadtmauer wurde 1358 bis 1361 errichtet mit
    • dem Hinterem Tor, in dem sich das Krügemuseum befindet,
    • dem Hunger- oder Malefizturm, der als Gefängnis erbaut wurde und dem
    • Markusturm, 1477 erbaut.
  • Die Habergasse war ursprünglich die Hauptstraße der Stadt und als Straßenmarkt angelegt. Hier wurden die Pferde der Handelsleute mit Hafer versorgt.
  • Das Rathaus wurde 1360 erbaut und nach den Zerstörungen im Hussitenkrieg 1477 neu errichtet. Brot- und Fleischbänke an der Längsseite dienten als Verkaufsstände.
  • Das Eremitenhäuschen gilt als die einzige erhaltene bürgerliche Eremitage Deutschlands. Es wurde 1760 von dem Theologen Johann Theodor Künneth erbaut.


Regelmäßige Veranstaltungen

Papst Gregor IV. richtete das Fest zu Ehren seines Vorgängers Papst Gregor I., dem Schutzpatron der Jugend und der Schulen, im Jahre 830 als Schulfest ein. In Creußen wird dieses Fest seit dem 17. Jahrhundert gefeiert. Es findet alle zwei Jahre am letzten Wochenende vor den Schulferien auf dem Marktplatz statt und dauert vier Tage.
  • Internationaler Töpfermarkt
Der Markt erinnert an die Tradition des Keramikhandwerks in Creußen und findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im Juli statt.

Einzelnachweise

  1. Dr. Hans Vollet und Kathrin Heckel: Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein. 1987.

Weblinks


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