- DBAG-Baureihe 670
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Baureihe 670 Nummerierung: 670 001–006 Anzahl: 6 Hersteller: DWA Baujahr(e): 1996 Achsformel: 1'A' Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Länge über Puffer: 16.332 mm Höhe: 4.630 mm Breite: 3.070 mm Fester Radstand: 9.000 mm Dienstmasse: 34,25 t Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h Installierte Leistung: 250 kW Motorentyp: MTU 6V 183 TD 13 Nenndrehzahl: 2100/min Leistungsübertragung: hydromechanisch Tankinhalt: 555 l + 255 l Bremse: Scheibenbremsen Zugheizung: Warmwasserheizung, Öl-Zusatzheizung Sitzplätze: 78 Stehplätze: 32 Fußbodenhöhe: 600 mm Klassen: 2. Die Baureihe 670 ist ein doppelstöckiger, dieselbetriebener Verbrennungstriebwagen. Er wurde auf Kundenwunsch der Deutschen Bundesbahn von den Werken Dessau und Halle-Ammendorf der Deutschen Waggonbau AG (DWA) gebaut. Da er zweiachsig ausgeführt ist und vermehrt Teile aus dem Omnibusbau verwendet wurden, wird er auch als Doppelstockschienenbus bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Das Fahrzeuggestell wurde in Stahlleichtbauweise erstellt; aufgeklebte, verzinkte Bleche bilden die Außenhaut. Die Fahrzeugköpfe sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt. Beidseitig gibt es eine Schwenkschiebetür, im Inneren verbinden zwei Wendeltreppen die beiden Ebenen.
Ein erster Prototyp, auch "Demonstrator" genannt, wurde der Öffentlichkeit im Herbst 1994 vorgestellt. Der "Demonstrator" war komplett in Rot lackiert, trug die Betriebsnummer 670 000 und wurde, im Gegensatz zu den sechs Serienfahrzeugen, nie für den Personenverkehr zugelassen.
Gebaut wurden sechs weitere Wagen, welche ab 1996 vor allem in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz zum Einsatz kamen. Im Betrieb traten ständig Probleme mit der Klimaanlage und der Motorkühlung auf, zudem besitzen die Fahrzeuge allesamt keine Toilette. Die sechs Serienfahrzeuge waren erst weiß mit rotem Zierstreifen (ähnlich dem ICE), später dann in verkehrsrot mit weißem Zierstrich lackiert. Ein siebtes Fahrzeug wurde noch als Rohkarosserie im Werk verschrottet. Zum Bau der angekündigten Nachfolgeserie 670.1 kam es dann aufgrund der vielen Probleme der ersten Serie und Unstimmigkeiten zwischen Hersteller und der Deutsche Bahn AG nicht mehr.
Der Einsatz der sechs Serienfahrzeuge erfolgte auf der Strecke Weimar–Kranichfeld, der Moselweinbahn und auf der Strecke Trier-Perl. Zum Schluss gab es noch den Einsatz eines Fahrzeuges (670 002) auf der Nebenbahn Stendal–Tangermünde, der einzige erfolgreiche Einsatz dieser Baureihe.
Die Triebwagen 670 002 und 005 waren ab Juni 1996 auf der Strecke Bullay–Traben-Trarbach im Einsatz. Bei den Ausflugs-Fahrgästen beliebt, wurden sie aufgrund der Schadanfälligkeit (vor allem Heißläufer) bald wieder von der Strecke abgezogen. Ein Einsatz auf der Obermoselstrecke Trier–Perl ab September 1996 war ebenso erfolglos, da die Fahrzeuge vor allem für den Schülerverkehr zu klein waren und zudem keine Toilette besaßen.
In Thüringen wurde der Betrieb ebenfalls bald eingestellt. Auf der Bahnstrecke Stendal–Tangermünde erfolgte der Einsatz des Fahrzeuges 670 002 noch bis März 2003[1], dann wurden die störanfälligen Fahrzeuge von einem wesentlich älteren Gespann der Baureihen 772/972 abgelöst.
Die Fahrzeuge der Deutschen Bahn wurden größtenteils im Jahre 2001 dem Hersteller zurückgegeben, seit dem Jahre 1998 war dies Bombardier Transportation. Dieser arbeitete die Fahrzeuge auf und verkaufte diese weiter.
Drei Fahrzeuge kamen zur Dessau-Wörlitzer Eisenbahn. Dabei handelt es sich um die Fahrzeuge 670 002 („Alma“, Ersatzteilspender), 670 005 und 670 006. Einer davon, der 670 002, befindet sich im Eigentum der Anhaltischen Bahn Gesellschaft und steht am 25. Februar 2011 zur Versteigerung[2]. Eingesetzt werden die Fahrzeuge auf der Strecke Dessau–Wörlitz. Da die Fahrzeuge aber lange Zeit nicht einsatzfähig waren, ruhte der Betrieb auf der Strecke für etwa neun Monate. Ersatzweise wurden deshalb Busse im Schienenersatzverkehr eingesetzt. Am 19. Juni 2011 wurde der Betrieb auf der Strecke mit dem instand gesetzten und neu gestalteten Triebwagen 670 005 „Fürst Franz“ wieder aufgenommen.[3]. Der Triebwagen 670 006, „Luise“ soll folgen.
Die Prignitzer Eisenbahn GmbH besitzt die übrigen drei Fahrzeuge 670 001, 670 003 und 670 004.
Der Prototyp, 670 000 (roter „Demonstrator“), befindet sich derzeit im Besitz des Vereins Traditionsgemeinschaft Ferkeltaxi e.V..
Übersicht
Fahrzeug UIC Nummer Eigentümer Name Bemerkungen 670 000 nicht vergeben Traditionsgemeinschaft Ferkeltaxi e.V. Demonstrator abgestellt in Oelsnitz (Erzgeb.) 670 001 nicht vergeben Prignitzer Eisenbahn GmbH abgestellt in Neustrelitz (Arriva Werke) 670 002 nicht vergeben Anhaltische Bahn Gesellschaft mbH Alma abgestellt in Dessau 670 003 95 80 0670 006-5 D-EGP Deutsche Eisenbahn Romantik AG 670 004 95 80 0670 007-5 D-EGP Deutsche Eisenbahn Romantik AG 670 005 95 80 0670 004-0 D-DVE Dessauer Verkehrs- und Eisenbahngesellschaft mbH Fürst Franz (ehemals Elfriede) 670 006 95 80 0670 003-0 D-DVE Dessauer Verkehrs- und Eisenbahngesellschaft mbH Louise (ehemals Alfred) Bilder
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Innenraum des Oberstocks, hier im Besitz der Prignitzer Eisenbahn
Literatur
- Jürgen Lorenz: Baureihe 670 vor der Fertigstellung. In: Eisenbahn-Kurier. Nr. 281/Jahrgang 30/1996. EK-Verlag GmbH, ISSN 0170-5288, S. 44–45.
Weblinks
Commons: DB Class 670 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Ende für BR 670 der DB. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 5/2003, ISSN 1421-2811, S. 196.
- ↑ http://www.eurailpress.de/article/view//anhaltische-bahngesellschaft-insolvenzverkauf-am-freitag.html
- ↑ Drehscheibe online. 19. Juni 2011, abgerufen am 20. Juni 2011.
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